[linux-l] Alles nur geklaut

olafBuddenhagen at gmx.net olafBuddenhagen at gmx.net
Do Jul 26 03:42:33 CEST 2007


Hallo,

On Mon, Jul 23, 2007 at 12:41:32AM +0200, Volker Grabsch wrote:
> On Sun, Jul 22, 2007 at 05:35:57PM +0200, olafBuddenhagen at gmx.net
> wrote:

> > Innovation kommt in UNIX-Umfeld in den letzten Jahren fast
> > ausschließlich von GNU/Linux.
> 
> Sicher? Also für Innovationen im Kernel-Bereich sind doch eher die
> BSD-Projekte bekannt, oder?

Naja, mag sein dass das Betriebsblindheit ist, da ich mit BSDs selbst
nix zu tun habe. Mir fällt irgendwie keine nennenswerte
Kernel-Innovation ein, die in den letzten Jahren aus dem BSD-Umfeld
gekommen ist. Aber ich kann das gerne auf BSD ausweiten -- im Grunde
ging es ja um freie Software im Allgemeinen.

(Bei Kerneln an sich gibt es eh in den letzten Jahren auszer
Paravirtualisierung soweit ich das beurteilen kann praktisch keine
nennenswerten Innovationen. Es sei denn man will sowas wie
Userspace-Dateisysteme, Union-Mounts, oder File Change Notifications mit
einrechnen -- aber das sind ja nicht wirklich neue Sachen, sondern
Altbekanntes, wo es hoechste Zeit wurde, dass die endlich mal in
Mainstream-Systemen aufgenommen werden...

Dachte mehr an reine Userspace-Sachen, sowie welche die auch
Kernel-Aenderungen mit sich ziehen -- wie beispielsweise DRI.

Ueberhaupt ist Xorg ein sehr illustratives Beispiel: Obwohl die
Organisation ueberwiegend von traditionellen proprietaeren
UNIX-Anbietern gesponsort wird, kommen praktisch die gesammte
Entwicklung, und durchgehend alle Neuerungen, aus dem GNU/Linux-Lager.)

> Doch selbst die Klone werden meist eine viel längere Zeit lang
> entwickelt, und übertreffen nach einer gewissen Zeit die Originale
> auch im innovativen Bereich. Spontan fallen mir FreeCiv,

Ausgerechnet FreeCiv wuerde ich nicht als sonderlich innovativ sehen.
Das Spielpinzip von Civilisation 2 wurde zwar in diversen Punkten
verfeinert, aber verglichen mit den zahlreichen grundlegenden Neuerungen
bei neueren Civilisation-Versionen, ist das kaum erwaehnenswert...

> > Programme wie (La)TeX, Perl, Apache haben gar keine Vorbilder.
> 
> Bei TeX stimme ich zu. Aber:
> 
> Gab es vor dem Apache keine Webserver?

Apache ist ja eine direkte Weiterfuehrung dieses vorher
meistverbreiteten Webservers (der Name faellt mir im Moment nicht ein),
und den gab es praktisch von Anfang an -- davor war so viel ich weisz
nur der extrem rudimentaere original-Server des CERN, den man wohl nur
als Prototypen sehen kann...

Bis auf das HTTP-Protokoll an sich, dürfte praktisch alles, was heutige
Webserver ausmacht, von Apache und dessen Vorgänger stammen.

> Gab es vor Perl keine Scriptsprachen mit guter Stringverarbeitung?

Perl ist sehr viel mehr als eine "Skriptsprache mit guter
Stringverarbeitung". Meines Wissens gab es vorher nichts vergleichbares.

-Olaf-



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