[linux-l] Überprüfung der Regeln für den Zugang zu Dokumenten

Jörg Schmidt joesch04 at web.de
Mo Jun 4 00:27:12 CEST 2007


Hallo Norman,

ich hatte gehofft es wäre mal eine neutrale Betrachtung möglich, nicht
um meinetwillen sondern der Sache wegen.
Falls es nun unentbehrlich ist meine mail aus so negativer Perspektive
zu kommentieren wie du es tust und damit dem Ansatz:

> >> Eine echte Frechheit ist

(welcher Grund für meine Komentierung war, ganz einfach weil ich
"Frechheit" für überzogen halte)

weiter zu folgen, muß das halt sein.


> Nun, es handelt sich bei diesen Beiträgen recht
> offensichtlich um Daten
> im Text-Format.

Nun, offensichtlich sollen die Daten ja erst verfasst werden ...

> Selbst der Link zur Einreichung eines solchen
> Beitrages
> ist ein "<a href=mailto:"-Link (d.h. es wird zumindest vorausgesetzt,
> dass ein Mailprogramm korrekt eingerichtet wurde und dass der
> Anwender
> weiß, wie er Dateianhänge versendet), also ist ein "Format" für diese
> Informationen allein schon eine Art von Verblödung, denn Text-Daten
> benötigen kein Format. Selbst wenn man die Beiträge aus irgend einem
> Grund nicht über ein Web-Formular annehmen will, so ist es zumindest
> unsinnig, den Text in ein PDF zu kopieren, welches dann ins
> Text-Kompatible MIME-Format umgewandelt wird, um als
> E-Mail-Attachment
> versandt zu werden.

Ja, ja, ja ... komm mal in die Praxis.
Ich habe vor etwa 6 Monaten eine Firmenbefragung zu OpenSource
durchgeführt und rechne bei Firmen ggf. mit höherer Intelligenz als beim
durchschnittlichen Nutzer. Fakt ist das die Mehrzahl der Befragten
praktisch nicht einmal in der Lage waren ein Formular auszufüllen und
mit einem Klick abzusenden, sondern das mich Ergebnisse in so vielen
Arten erreichten das ich mich frage haben die Leute zuviel Phantasie
oder zuviel Zeit um auf teilweise abenteuerlich komplizierten Wegen mir
Ergebnisse zukommen zu lassen.

Ergo:
der Stand der Leute mit Formaten umzugehen /ist/ schlecht und es ist zu
vermuten der ist überall schlecht aber es ist ebend keine Absicht
dahinter, sondern mangelndes Wissen.

> Ja, schön, Evice war ein Tippfehler

und das ärgert mich besonders - habe ich Deiner Meinung nach (in meinem
gesamten post)  irgendwie die Absicht erkennen lassen ich bediene mich
billiger Rhetorik, ich denke nein - und deshalb darf ich Dir gerne sagen
es ging /nicht/ darum Dir einen Schreibfehler vorzuhalten, sondern
tatsächlich darum das ich weder "Evice" noch "Evince" noch etwas ähnlich
Geschriebenes kenne.

> Davon abgesehen geht das schlicht an meinem Punkt vorbei,
> dass hier für
> reine Text-Beiträge bereits ein Dokumentenformat
> vorausgesetzt wird, der
> erste Schritt in Richtung User-Verblödung.

Ja, prima hat nur wieder nichts mit Praxis zu tun bzw. die User sind in
diesem Sinne bereits 'verblödet' ...

... meine Ansicht ist einzig das wenn es der Sache dient (nämlich der
Beteiligung an der Diskussion pro offene Formate ansich) das ich gerne
bereit bin die Unbedarftheit der User auszugleichen und properitäre
Formate zu akzeptieren, wenn sie Argumente transportieren die die Sache
ansich voranbringen.

Stimmt (und das ist jetzt rhetorisch), es ist natürlich bequemer den
Usern die aus Unwissenheit properitäre Formate benutzen um sich doch
inhaltlich an der Diskussion pro freie Formate zu beteiligen, erstmal zu
unterstellen das die technische Art ihrer Meinungsübermittlung schon
erkennen ließe das ihre Aussagen garnicht ernst zu nehmen seien, weil ja
zu erkennen wäre das sie durch die Formatwahl die ganze Sache
absichtlich hintertreiben wollen.

> Gerade bei
> einer Debatte bei der es um solche Sachen geht sollte doch wenigstens
> von Anfang an genügend Grundwissen geschaffen werden, um daran
> teilnehmen zu können?

Wenn das eine Frage ist ist sie in sich sinnlos, weil:

*wenn Du darauf setzt das erst diese technischen Kenntnisse dem User
vermittelt werdn müßten damit er sich ander Diskussion beteiligen dürfe,
wird diese Diskussion in breiter Beteiligung nie stattfinden

*falls es doch möglich wäre alle User auf dieses Wissensniveau zu
bringen, würde die Diskussion ebenfalls nicht stattfinden, da kaum
anzunehmen ist das es verschiedene Meinungen geben könnte, so ich
annehme das niemand der offene Formate verstanden hat noch für
properitäre Formate argumentieren würde

> Text des Vorschlages ja genauso in den Mailtext kopieren kann, macht
> keinen sonderlich seriösen Eindruck auf mich.

Ja und - das ist doch garnicht Thema. Thema ist wie sie auf den
unbedarften User wirkt, denn der stellt die Mehrheit.

> Zumindest erweckt sie
> keinesfalls den Eindruck, dass sie zum Ziel hat, etwas am
> Unwissen der
> Anwender zu ändern.

Und genau das ist Teil des Problems - man kann nämlich nicht davon
ausgehen das niemand (bzw. wenige) was von offenen Formaten verstehen,
der Aufklärungsbedarf also sehr hoch ist, komischerweise (und völlig
abweichend von dieser Grundannahme) aber unterstellen das genau
diejenigen die solche Seiten in Netz stellen natürlich alle vollständig
informiert wären und absichtlich solche Seiten verfassen.
Es ist IMHO wirklich kein gutes Herangehen Verantwortungsträger
überzeugen bzw. über offene Formate aufklären zu wollen, wenn man die
Diskussion gleich im Sinne beginnt 'ja, eigentlich möchten wir aufklären
und Sie möglichst für unsere Sache begeistern, aber wir sehen schon Sie
benutzen mit voller Absicht properitäre Formate' - genau das sehe ich
nämlich nicht so, denn ich denke (auch) viele
Verantwortungs-/Entscheidungsträger sind nicht hinreichend informiert
und handeln aus Unwissen falsch.
Wenn wir meinen glauben zu müssen dieses Unwissen ist Absicht, dann
erzeugen wir teilweise erst die Kommunikationsunbereitschaft und den
Widerstand welche wir hinterher beklagen.




Gruß
Jörg




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