[linux-l] OT: Haltbarkeit asiatischer IT-Produkte.

Peter Ross Peter.Ross at alumni.tu-berlin.de
Do Mär 8 01:20:29 CET 2007


Hi all,

On Wed, 7 Mar 2007, Norm at nSteinbach wrote:

> (Auf der Verpackung steht: "Design in Korea,
> Made in China" - zukünftig für mich ein klares NoBuy-Kriterium),

Letzteres ist so normal, wie es nur geht.. 

Hergestellt irgendwo in Asien ist zumindest downunder so ziemlich alles, 
kein Wunder bei eibem kleinen 20Mio-Leute-Markt am Suedrand dieser 
Wirtschafstzone.

Allerdings, Ich wohne ja nun seit fuenf Jahren nicht mehr in Deutschland, 
aber meiner Erinnerung nach sieht das dort auf de  Elektronikmarkt nicht 
viel anders aus.

Und es ist ja nicht nur so, dass die Billigmarken von dort kommen, auch 
IBM, Dell, HP (mit denen ich hier zu tun habe) lassen dort bauen.

Oftmals in den selben Fabriken.

Und ausserdem gibt es Rebranding. Der Dell Latitude X1 Laptop, auf dem ich 
dies hier tippe, ist eigentlich ein Samsung-Laptop, da Dell (bis vor 
kurzem) keine eigenen kleinen Laptops entwarf.

Nicht zu reden von den "Kleinteilen", wie z.B. DVD-Laufwerken. Da steht 
doch staendig was anderes drauf, als das, was ein Betriebssystem beim 
Booten aus der Firmware ausliest.

Und ein externes DVD-Laufwerk kann heute von hier, und morgen von da 
kommen. Aussen sieht man es ihm gar nicht an.

Die "NoBuy-Liste" wird daher wenig Aufschluesse fuer den Kaeufer geben.

Man koennte da schon eher an den Verkaeufer denken. Bei Saturn erwarte ich 
nicht allzuviel.

Seit Jahren sind Einzelhaendler frustriert, dass die Leute sich zunaechst 
beim Fachhandel erkundigen, um dann das gefundene Produkt bei Saturn (oder 
anderen Grosshaendlern) zu kaufen, da die dank Grosseinkauf den Preis 
nochmal im 10 Euro druecken koennen, und ausserdem durch weitgehend 
ungeschultes Personal sparen.

Wer dort kauft, sollte sich ueber schlechten Support, wenn etwas schief 
geht, nicht wundern. Das hat man  bei den 10 gesparten Euro mitgekauft.

Eigentlich kommt man da mit "gesundem Menschenverstand" gut aus.

Und was die Markenhersteller angeht.. auch da variiert das.

Mit Dell sind wir (in Australien und in London) recht gluecklich, weil wir 
(als Businesskunden) stets direkten Draht zu technisch versiertem Personal 
haben, und nicht durch die zehn Vorstufen der Telephonseelsorge gehen 
muessen, wo man erklaeren muss, dass 1 Gigabyte moeglicherweise nicht die 
Groesse einer aktuellen Festplatte ist, so dass man vielleicht ueber RAM 
redet.

Und die Leute, die dann mal ein kaputtes Teil am Server austauschen (und 
nicht unbedingt Dell sind, ich hatte in den letzten zwei Tagen zweimal 
jemand von Unisys da), wissen, was sie tun.

(Und da sie von Dell auf Stundenbasis bezahlt werden, sind sie auch 
geduldig, und haben die Ruhe weg, um auch alle Firmware-Upgrades sauber 
durchzufuehren.. nebenbei kann man ueber das innovative Design einer 
PDP-11 reden;-)

IBM ist zweischneidig. Mit Grosskunden reden sie ja selbst, den 
"Kleinkram" (wie meine 160-Leute-Firma) ueberlaesst man den IBM Business 
Partnern.

Die werden nicht schlecht "gebackupt", ich habe selbst mehr als ein Jahr 
bei denen gearbeitet, und konnte mich im Zweifelsfall, wenn das Problem 
wirklich obskur wurde, auf die Rueckendeckung grosser Wissensbasen und 
ansprechbarem fachkundigen Personal verlassen.

Meine jetzige Firma hat einmal bei einem IBM Business Partner IBM-Server 
(ein Rack voller Intels und RAID-Arrays) gekauft, und der Business Partner 
ist einfach unfaehig. Aber nur, weil die selbst unorganisiert sind, das 
liegt nicht an IBM.

Aber das weiss man erst, wenn man mit den Leuten zu tun hat.

Und, da wir unsere Server in verschiedenen Laendern (derzeit downunder, 
UK, China und in den VAE) haben, variiert der Service auch von Land zu 
Land betraechtlich.

Manchmal wirds richtig obskur, z.B. wenn Samsung Telephonanlagen in China, 
aber nicht in Hongkong verkauft. Nach Macao kann man rueberspucken, und da 
gibt es die Telephonanlage, Support in Hongkong ist aber nicht drin..

Ich glaube, dass ein Wiki nicht wirklich viel nutzt. Die Erfahrungen 
variieren zu sehr, und sind zu spezifisch, um da als Kaeufer echte 
Schlussfolgerungen zuzulassen.

Wenn Du mich fragst, fuer mich ist der Verkaeufer oft wichtiger als das 
Produkt. Die Produkte unterscheiden sich haeufig nicht so sehr.

Gruss
Peter


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