[linux-l] Re: Ubuntu 7.04

Norm@nSteinbach norm at nsteinbach.de
Fr Mär 9 00:25:35 CET 2007


Steffen Dettmer wrote:
> Bisher hatte ich den Eindruck, Du möchtest eher nichts wie
> "Workshops", sondern auspacken-und-geht. Da würde ich dann zu
> Spezialhardware raten: also nicht mit Lixux DVD gucken, sondern einen
> Player benutzen. E-Mail kann ein gutes Mobil-Telefon oder ein wii (glaub
> ich). Zickt bestimmt weniger und wenn, kannste es zurückbringen.
War das nun Zynismus, oder Merkbefreitheit bezüglich meiner Aussage,
dass ich verstehen möchte wie mein System funktioniert? ;->

> Ich glaub, hier besteht Verwirrung. Zunächst ist das so. Leute wie ich,
> ohne Spezialwissen von Shell-Programmierung, Kernelhacking oder
> dergleichen könnten Linux vernunftbegabt Benutzen (und damit scheint die
> Herranführung an PC-Bedienung möglich).
Das trifft dann ja eigentlich auch auf mich zu.

> Die Systeme sind heute so komplex, dass die Menschheit an sich wohl
> schon an die Verständnisgrenzen gerät (!). Dem kann man sich entziehen.
> Ein einfaches Telefon ist in der Bedienung heute vielleicht mit einem
> C64 oder so vergleichbar.
Ja und nein. Die Anzahl an möglichen Eingaben (an JEDER Stelle des
Programmablaufes - beim C64 BASIC, bei Telefonen heute "whatever")
variiert zu sehr um einen Vergleich anzustellen, finde ich. Hätte man
beim C64 schon ein Menü gehabt in dem man alle BASIC-Befehle hätte
auswählen können, dann vielleicht, ja...

> So ein altes MS-DOS konnte eine Handvoll Befehle. Die konnte man fix
> lernen und "kannte sich aus". Heute kann eine kleine dumme Shell ein
Stimmt.

> Vielfaches davon. Hightech-Shells spielen gar in einer anderen Liga, um
> es mal so auszudrücken. Kann man nicht mehr alles können. Dafür kann man
Was sind "Hightech-Shells" im Vergleich zu einer kleinen dummen shell?
Oder: An welcher Stelle würdest Du z.B. bash einordnen? Hightech oder
klein&dumm? Wenn zweiteres: Was ist dann "cmd.exe" in Win32?

> PC-Bedienung meint ja eigentlich, eine ANWENDUNG zu kennen. Früher gabs
Nein, sondern das Grundlegende Funktionsprinzip des PCs, auf welchem
jede Anwendung basiert, also die Gesamtmenge aller Möglichkeiten
inklusive der "Teilmengen" der Möglichkeiten, die verschiedene
Anwendungen bieten.

Achja: Ich glaube übrigens nicht an Deine These, dass die Bedienung das
menschliche Verständnisvermögen übersteigt, denn ich bin mir sicher:
Wenn ich 1996 nicht nach meinen Versuchen mit dem halben Betriebssystem
zu Windows gewechselt wäre, sondern mich von Anfang an mit der -
zunächst - eingeschränkten Funktionalität (solange, bis ichs alles
ausgefigured habe - scheiß deutsche sprache, die hat zu wenig worte)
zufriedengegeben hätte, wäre ich durch den beständigen Lernprozess
seitdem heute mit Sicherheit in der Lage, das Betriebssystem von Grund
auf zu verstehen. Geistige Kapazität ist schließlich die einzige
unbegrenzte Ressource von uns Menschen ;-)

>> Ist eine solche Dokumentation wirklich so sehr die Quadratur des
>> Kreises wie es sich mir darstellt?
> Nein, ist völlig normal. Lernen findet noch grösstenteils so statt
> (lesen von "Dokumentation" und ähnlich).
Ja, es ging mir hier speziell um eine Dokumentation die das nötige
Wissen in einer Art "Workshop" vermittelt, ohne dass man dabei zu sehr
irgendwelche Energie in Suchaktionen ("was von den unendlich vielen
Sachen die in dieser Manpage erklärt sind will ich jetzt eigentlich
wissen?") verschwenden muss.

>> Ich habe kein Bock, nur weil ich Linux benutze den PC zum Studienfach
>> zu machen!
> Gucken wir uns Deine Fragen mal aus MS-DOS-Sicht an:
Das ist veraltet, da kann nix bei rauskommen.

> 1) KDE die Tastaturbelegung
>    Was ist KDE? GUI? Tastatur kann man in config.sys einstellen.
>    Windows-Tasten? Sei froh, wenn die Umlaute stimmen.
Nein. GUI gabs unter DOS: Win3.11 - das hat die Tastaturbelegung aus der
config.sys übernommen. Analog dazu wird es unter Linux eine Stelle
geben, wo die Tastaturbelegung abgespeichert ist, und von der sich $GUI
seine Tastaturbelegungsdaten holt.


> 2) CD-Trays
>    MSCDEX geladen? Wie automatisch aufgehen? Von einer Sparc geträumt?
>    Da gehts mit "eject".
Hier auch - bei dem einen laufwerk was in dev/cdrom liegt. Was ist mit
dem zweiten LW?

> 3) PowerOFF Button
>    Wie Aktion festlegen? Wenn Du da draufdrückst, geht's Netzteil aus,
>    kein Strom, keine Aktion.
Klar, gab ja auch noch kein ACPI.

> 4) K3B erkennt Laufwerke nicht
>    K3B? Du kannst nur ein CD-ROM (read only) haben. MSCDEX musste laden.
>    CD Brennen? Ein Kollege hatte neulich eine Zweitage-Schulung an einer
>    CD Station, kostet 100.000 DM so ein Teil. Die richtet ein Techniker
>    ein, Erstaufstellung ist im Preis mit drin.
> Natürlich ist das einfach zu merken "geht nicht" :)
Musst Du mich hier für Dumm verkaufen, oder kannst Du nicht anderster?


> Lerne Lernen! :) Bzw. lesen. Wenn Du schnell findest, wie was geht
> (google), kommst Du klar. Musst es ja nicht auswendig wissen.
> Fachidiot? mmm
Das Problem: Aus hunderten von Seiten/Google-Hits das herauszufiltern,
was ich wirklich suche! Dazu müsste es eine Suchfunktion für
Suchmaschinenergebnisse oder eben wie gesagt eine lösungsorientierte
ManPage-Sammlung geben (von letzterem hatten wir es ja schon ein
paarmal: Kann man machen, würde dann zwar viel "Text-Overhead" bedeuten,
also viel Text der aus Sicht des Anwendungsentwicklers nicht nötig ist
um die Bedienung zu erklären [bzw. auch Verknüpfungen zu entsprechendem
Grundlagenwissen was ansonsten stillschweigend vorausgesetzt wird] sehr
wohl aber aus der Sicht des unbedarften Anwenders sinnvoll sei kann).

> Wie auch immer, finde Dich doch mit Kleinigkeiten ab, lass es einen
> Kumpel machen oder bezahle dafür. Wenn k3b das CD nicht findet, mach ein
Klar, bezahlen, wo G.E.L.D. das gottverdammte elende Scheißdreckszeugs
ist, was man zum Leben braucht, aber nicht dafür bekommt einfach weil
man am Leben ist...

> alias, dass der Parameter übergeben wird. Drückste halt den Knopf am CD,
> ging früher ja auch. PowerOFF ist auch hinten am Netzteil dran.
Ja, letztlich sind das alles mögliche "Workarounds". Aber wenns doch
schonmal funktioniert HAT, und ich NICHTS an der jeweiligen Stelle im
System geändert habe, wie kann das System sich dann einfach so die
Frechheit herausnehmen, plötzlich etwas an sich selbst autonom zu
verändern? Wie ich schonmal fragte: Kann es sein, dass durch ein apt-get
upgrade die Systemkompatibilität verringert wird? Oder als andere,
letzte vorstellbare mögliche Alternative müsste ich einen Einbruch von
außen in Betracht ziehen. Wobei ich mich frage, welche ernsthafte
"Hacker" (und nur diese wären wohl fähig hier reinzukommen) so viel
Zeitüberschuss hat, um hier kleine nervige details am system zu ändern -
also ist diese Möglichkeit ebenfalls annähernd unendlich
unwahrscheinlich. Daher will ich mich einfach nicht damit zufrieden
geben, dass an meinem System *UNERKLÄRLICHE ÄNDERUNGEN VON SELBST*
geschehen!!! Oder war's etwa der Gehäusegeist? Wie treibe ich den aus?
/bin/exorcism gibts jedenfalls nicht auf meinem System.
-> Fuck it.

>> Oder ist Linux wirklich ein reines Fachidiotensystem (während Windows
>> dann das "generelle" Idiotensystem wäre)?
> Ich finde Windows zeitlich einfacher, lebe da aber mit mehr "geht halt
> nicht" - ABER komme schnell an den Punkt, wo ich bei Win nicht
> weiterkomme. Alles Lesen etc. hilft dann nicht. Paar Details haben mich
Genau weil ich mich mit diesem "geht halt nicht" nicht mehr zufrieden
geben wollte (unter anderem dieser Grund), bin ich zu Linux gewechselt.
Nun muss ich feststellen: Bei Ubuntu geht erstmal alles, hört dann aber
anscheinend nach und nach auf zu gehen bzw. verliert die Kompatibilität
zu meiner Hardware. Hall, gehts noch??? Wenn das wirklich so ist, dann
würde das ja bedeuten dass Linux-Programmierer noch unfähiger als
diejenigen aus dem Hause Microsoft wären - und das weigere ich mich zu
glauben.

> lange Zeit gekostet, oft ging dann plötzlich wieder was. Gut, sowas
> mehrt sich leider in den letzen Jahren mit Linux auch ;) Aber da kann
> man mit strace und google immer noch viel mehr rausholen, weils
> transparenter ist (was leider nachlässt). Finde ich.
Blöderweise aber auch nur, wenn man weiß wie.
Okay, ich finde es eigentlich blöd wenn einem der Computer die
denkarbeit abnimmt, aber hier wäre echt eine Suchfunktion innerhalb der
Suchfunktion einer Suchfunktion die die Ergebnisse einer Suchfunktion
durchsucht, welche vorher von einer Suchfunktion aus den Ergebnissen von
Google eingegrenzt wurden. So kommt es mir jedenfalls vor.
Was ist mit der Lösungsorientierung??? Und wenn eine solche
Dokumentation (zu ALLEN möglichen Lösungen) gerade noch so auf eine
zweite DVD (also nicht mehr mit auf die Live-DVD) passt, dann ist es
auch scheißegal, Speicherplatz ist billig geworden, aber verdammt
nochmal, bewusstseinsenergie (auf irgendwelche idiotischen Suchen zu
verwenden) ist immernoch dieselbe Verschwendung wie seit jeher.


Just IMHO,


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