[linux-l] Pimp My LUG

Norm@nSteinbach norm at nsteinbach.de
Di Mär 13 11:44:20 CET 2007


Olaf Radicke wrote:
>> wie kann die stelle eingerichtet werden?
> Bisher gibt es nur eine Mündliche Ankündigung. Modell B ist "Budgetiert" 
> und selbiges Budget ist für dieses Jahr noch nicht festgelegt. Also es 
> könnte kurzfristig auf auf einmal sehr hektisch werden. Ich hatte mehr 
> mals nachgefragt. Es klang für mich so, das nur eine Antrag mit 
> Stellenbeschreibung erstellt werden muss. Was ich weiß, ist das ich an 
> www.schildkroete-berlin.de überwiesen werden soll. Am Montag hatte ich 
> per E-Mail dort nachgefragt, aber noch keine Antwort erhalten.

AFAIK benötigt der "BeLUG e.V." dafür eine Anerkennung seiner 
Gemeinnützigkeit. Weiterhin habe ich bisher in sämtlichen 
Konfrontationen mit MAE-Sklaven (die gibts echt fast überall) noch nie 
Modell "A" ohne den bürokratischen Hintergrund von "B" gesehen, will 
sagen: Der klassische 1-EUR-Job läuft AFAIK immer über einen Träger, und 
die bekommen pro Sklaven und pro Monat sogar immer noch recht gutes Geld 
(insgesamt glaube ich an die 600 EUR, von denen der 1-Euro-Jobber 
bezahlt [~180€] und der Rest eingestrichen wird, für so Scherze wie 
"Weiterbildung" etc). Die Sklaven setzen sie dann entweder im eigenen 
Unternehmen ein oder teilen sie dem gemeinnützigen e.V. (in diesem Falle 
BeLUG) zu. Modell B hat IIRC ebenfalls 30h/Wo. Für Modell A wäre die 
BeLUG dann praktisch der Träger, ist aber nicht möglich weil man dafür 
einmal ne Menge bürokratischer Hürden nehmen, und dann auch noch 
entsprechende Anforderungen erfüllen bzw. mit dem Wasserkopf der eigenen 
Organisation zudem noch tief genug in den Ärschen der JobCenter- 
Verwaltungen stecken muss (Klar: soll ja nicht jeder kleine e.V. an 
diesem Nippel mitsaugen dürfen...). Die Dauer solcher Maßnahmen ist idR 
auf 6 Monate beschränkt, kann aber 1mal um 3 bis max.6 Monate verlängert 
werden. Dann muss Dich der Träger bzw. die BeLUG mit ganz normalem 
Lohnvertrag einstellen, was sie nicht kann (nur um die Illusion 
aufzubrechen, 1-EUR-Jobs würden dafür sorgen, Arbeitslose wieder in den 
ersten Arbeitsmarkt zu integrieren: Da wo die 1-EUR-Jobs keinen Betrug 
darstellen, indem die Leute nicht bei Privatwirtschafts-Unternehmen, die 
sich auch normale Lohnsklaven leisten könnten, arbeiten, sondern bei 
wirklich gemeinnützigen Vereinen ohne Budget, ist dies in der Regel 
nicht möglich. Und die 1-Euro-Arbeitgeber die es könnten, machen's nicht 
weil sie Dumpinglöhne toll finden).
Achja, Träger und Einsatzort müssen im selben Großbezirk sein. Zudem 
muss der 1-Euro-Sklave ebenfalls in dem Bezirk wohnen, also wenn Du z.B. 
in Treptow wohnst, darfst Du zwar in Köpenick, nicht jedoch im Wedding 
arbeiten.
Alle Angaben ohne Gewähr da es jetzt auch schon wieder etwas her ist, 
seit ich mir das alles ein wenig angeschaut habe (nur die 1-Euro-Jobber 
sind halt überall zu sehen).

Weiterhin ist der Text auf 
http://www.schildkroete-berlin.de/teilnehmer.html noch sehr interessant, 
da steht nämlich, dass die erstmal alles versuchen werden, Dir einen 
normalen Arbeitsplatz überzuhelfen, auch wenn es vielleicht nur irgend 
eine niedrigqualifizierte Dateneingabe-Stelle ist oder sonstwas...die 
Qualifizieren notfalls sogar "Arbeitsmarktorientiert" um, da wird dann 
ein Entwickler auch schonmal gerne zum CallCenterAgenten gemacht...Also, 
Holzauge sei Wachsam. Die machen es einem idR nicht einfach, einen 
1-Euro-Job zu bekommen - schließlich bekommen sie nicht nur für diese 
gutes Geld, sondern für die anderen Maßnahmen zum 
Training/Vermittlung/Umqualifizierung mindestens nochmal ebensoviel oder 
mehr, und zumindest der Bürokratische Ablauf muss den Anschein wahren, 
die 1-Euro-Jobs wären was anderes als sie sind.

Viele Grüße,

Norm at n



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