[linux-l] AGPL vs. GPL

olafBuddenhagen at gmx.net olafBuddenhagen at gmx.net
Mo Nov 5 21:21:06 CET 2007


Hallo,

On Sun, Nov 04, 2007 at 12:27:39AM +0100, Volker Grabsch wrote:
> On Wed, Oct 31, 2007 at 02:27:49PM +0100, olafBuddenhagen at gmx.net
> wrote:

> > Aus Sicht von freier Software sieht die Situation jedoch etwas
> > anders aus: Hier dient das Copyleft vorrangig dazu, die Freiheit der
> > einzelnen Anwender zu sichern -- dass sie die Software, die sie
> > einsetzen, nach ihren Vorstellungen abaendern koennen, und/oder an
> > andere weitergeben. Das ist bei Serveranwendungen aber im
> > Allgemeinen eh nicht moeglich,
> 
> Du erwähnst hier nur zwei der vier Freiheiten.
> 
> Was ist mit der Freiheit, die Software zu studieren, die man benutzt?
> Die ist bei Serveranwendungen i.d.R. nicht vorhanden, aber für die
> Anwender sehr wohl interessant. (zumindest für die technisch
> Versierten)
> 
> Und was ist mit der Freiheit, eine modifizierte Version einzusetzen?
> (z.B. eine entschlackte Variante davon dem kleineren oder größeren
> Freundeskreis zur Verfügung zu stellen)

Naja, ich finde die Definition der vier Freiheiten nach GNU ehrlich
gesagt etwas redundant. Man kann nur was anpassen, wenn man es studieren
kann. Und anpassen hat natuerlich nur Sinn, wenn man die angepassten
Sachen auch anwenden kann... Deshalb halte ich es meistens nicht fuer
noetig, alle vier Punkte explizit zu erwaehnen.

> > ganz unabhaengig von der Lizenz: Wenn einem zum Beispiel etwas an
> > Google stoert, wuerde es herzlich wenig nuetzen, wenn der Quellcode
> > von Google unter einer freien Lizenz verfuegbar waere -- man koennte
> > trotzdem nicht mal eben sein eigenes angepasstes Google benutzen;
> > man ist auf den Fremdanbiete angewiesen.
> 
> Bleiben wir mal bei deinem Beispiel: Was, wenn jemand seine
> Firmenseite oder ein Netz von Webseiten zu verwandten Themen
> indexieren will? Vielleicht sogar Intranet-Seiten? Ohne das ganze
> gleich der großen Datenkrake ins Maul zu stopfen ... aber trotzdem mit
> allen Google- Features.

Ich habe nicht gesagt, dass der Google-Quellcode niemandem was nuetzen
wuerde :-)

Was ich gesagt habe, ist dass der von Google angebotene Webservice an
sich dadurch nicht wirklich freier werden wuerde...

> > AGPL ist hier deshalb wenig hilfreich: Die Verfuegbarkeit von
> > Quellen bedeutet lediglich, dass es einfacher ist, konkurrierende
> > Anbieter aufzuziehen.
> 
> Nein, sie bedeutet viel mehr. Sie bedeutet vorallem, dass man auch
> sieht, welche Änderungen an der ursprünglichen Funktionalität
> vorgenommen wurden.

Ist man wirklich freier dadurch, dass man sich anschauen kann, was fuer
Code der Service angeblich benutzt?... Ich weisz nicht so recht.

("Angeblich", da man im Allgemeinen kaum pruefen kann, ob das was da
veroeffentlicht wird, tatsaechlich auch das ist, was auf dem Server
laeuft...)

-Olaf-



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