[linux-l] Boottip fuuer Berufsparanoide;-)

Thorsten Stöcker tstoecker at baerensoftware.de
Do Sep 20 13:30:57 CEST 2007


Am Donnerstag, 20. September 2007 21:45 schrieb Peter Ross:
> Hi Ivan,
>
> On Thu, 20 Sep 2007, Ivan F. Villanueva B. wrote:
> > Am Do, Sep 20, 2007 10:20:03 +0000, Peter Ross schrieb:
> > > Ich stelle mir gerade den Beamten vor, der mich besucht und davor
> > > stheht, wenn er den Bundestrojaner anbringen soll;-)
> >
> > Ich dachte der Bundestrojaner wird über Internet installiert.
>
> Da sind sich die Kollegen vom BKA wohl nicht ganz einig. Hier z.B.
> (3.8.2007):
> http://www.heise.de/newsticker/meldung/93807
>
> Das Bundeskriminalamt (BKA) wirbt weiter für heimliche
> Online-Durchsuchungen und gibt dabei an, die Schnüffelsoftware
> hauptsächlich physisch nach dem Eindringen in die Wohnung Verdächtiger
> installieren zu wollen.
>

Naja, Schäubles Methoden sprechen eher von Unkenntnis. Per Internet. Das ist 
in etwa so, als würde ein Supermarkt überfallen und man würde mit Pumpgun 
blind in die Menge schießen, in der Hoffnung den Täter zu treffen.

Das was Schäuble dummschwatzt scheitert im Zweifel schon an so Dingen, wie 
eMail-Abruf im Internet-Cafe, (ein keylogger würde sich dort gut machen) oder 
einem IMAP-Postfach, das nicht runtergeladen wird, sondern auf dem Server 
bleibt, der eMail download auf dem Computer eines Freundes.

Auch der gesteuerte Angriff bietet lustige Szenarien. Was glaubst Du wird 
Putin unternehmen, wenn das BKA per Portforwarding auf einem Rechner von 
Gasprom landet? Hmm? "Steinmeier fliegt überraschend zu Gesprächen nach 
Moskau" dürfte dann die Schlagzeile lauten.

Din Installation über eine präparierte Web-Seite, die dann vielleicht 10.000 
Hits in der Stunde hat und das Zeug gammelt nach ein paar Tagen auf mehreren 
100.000 Rechner weltweit rum. Oh, das gibt aber ein paar Erklärungsprobleme, 
vor allem dürfte es nur Stunden dauern, bis Antiviren-Software die Dinger 
findet und entfernt. 

:-)
Was Schäuble erzählt, ist im besten Fall pures Unwissen und im schlimmsten 
Fall Vernebelungstaktik.

Nee, das Szenario des BKAs ist die wahrscheinlichere Lösung, damit haben die 
schon Erfahrung oder was glaubst Du wie Wanzen in die Wohnung kommen. Ob die 
Dir nun nen Mikro in die Lampenschale kleben oder nen Trojaner auf den 
Rechner, die glauben beides sei gleich einfach zu realisieren.

Gruß
Thorsten






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