[linux-l] Transparenz statt Geheimniskrämerei (was: OpenSource-Kommerz)

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Sa Apr 26 17:54:15 CEST 2008


Michael Kasten wrote:
> Volker Grabsch schrieb:
> > Thomas Schmidt wrote:
> > [...]
> > Ich lese zwischen den Zeilen, dass du Geheimniskrämerei weit
> > überschätzt. Wenn die Problemstellung von Natur aus sehr individuell
> > ist, wird jede Firma größere Anpassungen vornehmen müssen, und dafür
> > mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit dich engagieren.
>
> Nur weil ein Kunde [...] das Werkzeug hat [...]
> heißt das noch lange nicht das neben dem schon vorhandenem Tagesgeschäft 
> die Zeit bleibt die Sachen auch zu benutzen / pflegen.

Full ACK. Das deckt sich genau mit meinen Erfahrungen. Selbst die,
die weniger Geld haben und daher mehr selbst machen wollen, fragen
immer wieder nach (für mich) einfachen Dingen, von denen ich dachte,
die würden sie längst selbst herausgefunden haben.

Als Administrator oder Programmierer unterschätzt man schnell, dass
der Kunde eben /nicht/ jahrelang im Thema steckt, und daher einen
imensen Einarbeitungsaufwand hätte, den man selbst schon vor vielen
Jahren "abgearbeitet" hat.

> Viel wichtiger ist eine transparente Abrechnung und die damit 
> geschaffene Vertrauensbasis zum Kunden.
> Ich als Kunde hätte nie ein gutes Gefühl in ein Produkt wo ich nicht 
> auch einsehen kann.

Ditto bei uns. Der Kunde wird nicht unzufrieden, wenn er häufiger
zu uns kommen muss. Das gibt höchstens einen Seufzer beim Blick
auf die Rechnung. :-)

Aber wenn die Rechnung unklar ist, oder zu spät gestellt wird
(und daher sich der Kunde nicht mehr erinnert, wie aufwändig das
damals war - sowas schrumpft in der Ferne der Erinnerung gern
zusammen), dann kommt es zu unangenehmen Situationen, die am
gegenseitigen Vertrauen kratzen.

Vertrauen ist meiner Erfahrung nach im Geschäftsleben extrem
wichtig, nicht nur im technischen Bereich (Tranparenz, Doku,
Open-Source). Zumindest, wenn man sich eine solide Basis von
Stammkunden aufbauen möchte. Anderenfalls wird man schnell in
die Situation kommen, ständig neuen Kunden hinterher zu rennen.

> Da ist man auch bei neuen Projekten immer mit im Boot, langfristig ist 
> das viel wichtiger als von einem Projekt zu zerren

Jup, das kenne ich bei unseren Stammkunden auch. Ursprünglich
hatten wir Kleinigkeiten für sie zu tun. Nachdem diese gut über
die Bühne gingen, kamen weitere Aufträge, weil man sich inzwischen
besser kennengelernt hat ("Ach, XYZ macht ihr auch?" oder
"Könnt ihr jemanden empfehlen, der XYZ kann?").


Gruß,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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