[linux-l] "geistiges Eigentum" als Indiz für Lobby? (was: [OT] Lobbyveranstaltung bei Uni zu sog. geistigemEigentum)
Volker Grabsch
vog at notjusthosting.com
Sa Apr 26 18:25:59 CEST 2008
On Tue, Apr 22, 2008 at 02:01:38PM +1000, Peter Ross wrote:
> On Mon, 21 Apr 2008, Karin te Bosch wrote:
>
> > III. Hagener Kolloquium der Wirtschaftsphilosophie: Geistiges Eigentum
> > am 9. und 10. Mai"
> >
> > Auffällig ist, dass sie "Geistiges Eigentum" anstatt, korrekt,
> > "geistiges Eigentum" schreiben.
> [...]
> Meine Meinung zu diesem Punkt: Wundervolle Verschwörungstheorie.
Jup, die Argumentation mit dem Doppelpunkt finde ich ebenfalls ...
nunja ... etwas überzogen.
Dennoch: Der Begriff "geistiges Eigentum" ist sehr wohl ein Indiz für
eine Lobby-Veranstaltung. Dessen Groß- und Klein-Schreibung aber eher
nicht ;-))
Begriffe "geistiges Eigentum", "Raubkopien" oder "Software-Piraterie"
suggerieren eine falsche Vorstellung von Parentrecht und Urheberrecht,
und wird daher von denjenigen, die sich seriös mit dem Thema befassen
möchten, eher vermieden. [1]
> Der zweite Vortrag handelt auch nicht von Softwarepatenten, sondern von
> geistigem Diebstahl und seinen Konsequenzen im Strafrecht.
Wobei man auch hier eher von "Verstößen gegen Lizenzverträge" reden
sollte, da der Begriff "geistiger Diebstahl" wird viel zu häufig als
Argumentations-Krücke missbraucht, um das bloße Übernehmen guter
Ideen schon als Unsitte hinzustellen.
Gerade im Umfeld von freier Software sind klare Begriffe äußerst
wichtig. Oder sind die FreeCIV-Entwickler etwa Diebe, die etwas
von Sid Meyers Civilization geklaut haben?
Gruß,
Volker
[1] Eine sehr schöne Auflisting solcher Phrasen findet man unter:
http://www.gnu.org/philosophy/words-to-avoid.html
Okay, Stallman betätigt sich hier wieder mal als Erbsenzähler,
aber bei etlichen Begriffen wie "Trusted Computing" oder "Piracy"
hat er IMHO vollkomen recht.
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Volker Grabsch
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