[linux-l] Was mich an WebApplikationen immer und?immerwiderAnkotzt...

Peter Ross Peter.Ross at alumni.tu-berlin.de
So Aug 3 00:39:45 CEST 2008


Hi Olaf,

On Sat, 2 Aug 2008, Olaf Radicke wrote:

> Am Samstag 02 August 2008 17:18:49 schrieb Rocco Rutte:
> > * Olaf Radicke wrote:
> > >
> > >Ich Programmiere an einem Customer Relationship Management
> > >(http://artikel23.sf.net). Ich hab nur mit so einem Zeug zu tun.
> >
> > Das ist aber kein CMS :)
> >
> > Ein CMS ist vom Modell her viel komplexer, weil es meist Versionierung,
> > Vielsprachigkeit, Workflows und ACLs kann. Bei Nicht-Web-Clients greifen
> > unterschiedliche User auf die DB zu, d.h. man die Security in die DB
> > schieben, was bei einem WebCMS nicht geht und da über Queries laufen
> > muss.
> 
> == Versionierung ==
> Das Dokumenten-Management beherrscht zuverlässig Versionierung und 
> Reservierung. Ob alte Versionen gelöscht werden können entscheidet der 
> DB-Admin. Sugar CRM - z.B. - versioniert auch nicht die Veränderung von 
> Kontakten. Aber wenn du paranoid bist und nichts und niemanden traust, gibt 
> es auch auf DB-Ebenen alles - absolut - _alles_ zu versionieren, in dem du 
> jeden DELETE, UPDAT und INSERT mitlogst. Wenn du deinen Mitarbeiter nicht 
> trauen kannst, ist das aber meist nicht das Problem deiner DB. 

In CMS werden nicht nur Daten in der Tabelle, sondern auch das DB-Schema 
veraendert.

> ==  Vielsprachigkeit ==
> Artikel23 ist zu 100% in Englisch übersetzt. Es steht dir frei mir eine 
> Übersetzung in Russisch oder Chinesisch zu schicken. Wir suchen auch noch 
> jemanden der die Doku noch ins Englische bringt...

Es ging wohl eher um Charactersets in Anwendung und DB, nehme ich an.

> Was PostgeSQL betrifft: nun, Wenn du auf den Segelsimolator verzichten kannst 
> und Datenkonsistenz ein verzichtbares Merkmal ist, bin ich froher Dinge, das 
> es auch unter MySQL läuft. Aber will das im Enterprise-Liga? Nicht das ich 
> Artikel23 da an sieden will, aber ich will auch nicht das Win3.11 der CRM 
> sein. Oracle währe noch eine Option...

Es gibt ja auch noch den Endanwender.. Nimm mal meinen Arbeitgeber: alles 
fuer unseren Webauftritt landet seit Urzeiten in MS-SQL, (M$-Bashing 
ausschalten, es ist ein echtes Datenbanksystem),

und dann kommt ein Entwicklerchef und sagt: Unsere Zukunft ist Drupal. 
Okay.. eine vertrauenswuerdige MS-SQL-Schnittstelle scheint nicht zu 
funktionieren - also muss Postgres oder MySQL her, und irgendwer 
beschliesst MySQL und dazu ein DBA mit Wissen um neue Strategien,um 
irgendwie das gewohnte Clustering zu emulieren, Failover, Loadbalancing 
etc.

Dann gibt es im Laden nochmal SAP (+Oracle), irgendwer macht "schnell mal" 
ein Wiki (welches Postgres installiert),..

Wenn Du fuenf Anwendungen hast, die fuenf verschiedene DBs erfordern, 
wirst Du irgendwann wahnsinnig. Alles laeuft "irgendwie", aber Genaueres 
willst Du gar nicht wissen. Die Datenbankpflege geht gegen NULL.

Da wuenscht man sich eine DB-unabhaengige Schnittstelle, um die DB frei 
waehlen zu koennen, aber dann kommt das, was Rocco sagt, die Vielfalt der 
Dialekte.

Anderterseits, wenn Drupalentwickler sagen, dass die DB-Schnittstelle, um 
eine andere DB unterzuschieben, lediglich 17 Funktionen braucht, dann 
kannst Du Dir vorstellen, dass alle Intelligenz im Client sitzen muss. Die 
DB ist nicht viel besser ausgenutzt als eine Dateiensammlung, 
wahrscheinlich wuerde DBASE2 reichen..

Und dementsprechend performant ist es auch. (Der Inhalt sind nicht zehn 
Seiten eines Hobbyvereins, sondern mehrere hundert Buecher eines 
Reisebuchverlages.)

Es gruesst
Peter


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