[linux-l] Sinn von wine [war:] amr konvertieren

Steffen Dettmer steffen at dett.de
Sa Feb 9 01:13:35 CET 2008


(OT labermail über OOo und Word)

* Jörg Schmidt wrote on Tue, Feb 05, 2008 at 02:00 +0100:
> > Steffen Dettmer schrieb:
> > Na ja, da ist schon ganz schön was vermacht.
> 
> Ich verstehe nicht was dieser Satz meint - was soll "vermacht"
> heißen?

`was schön drin vermacht' sollte das wohl werden. Damit meine
ich, dass das alles komplex ist und viele
Gedanken/Entwicklungen/Arbeit drinsteckt.

> > Meiner Meinung nach sind das auch solche Sachen, warum man
> > OpenOffice nicht verwenden kann (weil z.B. die eingebundenen
> > Grafiken dann nach dem Import kaputtgehen). Prima, wenn das
> > jetzt so schön läuft. Hatte das mal vor Jahren probiert, da
> > gabs etliche Ecken und Kanten.
> 
> Auch das ist etwas unklar. Soll das heißen das man OOo früher
> nicht verwenden *konnte* und es jetzt kann oder das man es
> jetzt auch nicht kann und irgendwas anderes beser geht ... oder
> was auch immer.

Jedesmal, wenn ich probiert habe, ein Word-Dokument oder eine
Vorlage mit OOo zu übernehmen/importieren/verwenden, meistens
weil ein Artikel gelesen hatte, der behauptete, JETZT geht
endlich der Import ganz toll, stellte ich fest, dass der Import
doch nicht so ganz funktioniert. Komplexe Dokumente sehen
inwzwischen vielleicht aus wie mit MS-Word, aber sind strukturell
kaputt, man kann sie also nicht unbedingt weiterverwenden. Hängt
natürlich sehr von den Dokumenten ab. Mir ist auch klar, dass
etliche solcher Inkompatiblitäten vermutlich in wenigen Minuten
Handarbeit geändert werden können, wenn man sich denn gut
auskennt.

Damals (kann das nicht genau beziffern) ging also weder
OOo/StarOffice noch WINE, um Word Dokumente zu betrachten. Heute
geht OOo zum Betrachten und unter Umständen zum Bearbeiten und
WINE also auch (wobei man dann natürlich ne MS Office Lizenz
braucht). Dann braucht man dazu keine
Spezial-Kompatiblitäts-Distribution zu kaufen (irgendsowas gabs
da mal).

Anscheinend kann man heute mit WINE 100% Word machen und mit OOo
einen Grossteil.

> In jedem Fall:
> ich weiß nichts darüber das OOo nicht mit eingebundenen Grafiken umgehen
> kann/konnte - weder derzeitig noch in der Vergangenheit, vielleicht
> beschreibst Du einmal solche Fälle kurz damit ich verstehe worum es
> geht.

Na ja, kann mich an die Details nicht erinnern, aber die
Nummerierung wurde nicht korrekt übernommen, bestimmte Felder
waren dann keine Felder mehr sondern statischer Text. Oder andere
Felder? Weiss nicht mehr so genau. Jedenfalls konnte man nichts
ändern. Also, natürlich konnte man, aber dann stimmte ein Index
nicht mehr oder sowas, oder die Zählung ging an der falschen
Stelle oder gar nicht neu los usw. Details, klar, aber reichte,
damit man (ich, in dem entsprechenden konkreten Fall zumindest)
es nicht verwenden konnte. Von OOo hab ich aber auch keine
Ahnung. Hab da bestimmte Vorlageneigenschaften per Hand auch
nicht richtig hinbekommen. War irgendwas mit neubeginnender
Numerierung nach Stilwechsel in der höchsten Gliederungsebene.
Benutzerdefinierte Felder waren teils auch nur noch Text, wenn
ich mich recht erinnere. Paar Formatierungen waren knapp anders,
damit passte etliches (Tabellen) nicht mehr. Das ist bei Word
aber auch oft so, wenn man einen anderen Druckertreiber
verwendet, ein Problem, was OOo meines Wissens nach nicht hat.

> Ich kenne nur eine wirkliche Einschränkung von OOo in bezug auf
> diesen Themenkreis die von nennenswerter Allgemeinbedeutung ist
> - OOo kann nur mit RGB-Farben und nicht mit CMYK umgehen.

in meinen Testdokumenten gabs nur EMFs (Windows Enhanced Meta
Files), keine Ahnung, welches Farbmodell da verwendet wird, aber
ich möcht wetten, es ist RGB.

> Eingedenk der Tatsache des Zwecks von OOo, ist das aber keine
> Katastrophe, denn OOo ist ohnehin kein Satzprogramm. Ich
> empfehle dafür, ohne jeden Neid, immer Scribus, was inzwischen
> wirklich erstaunlich viel kann.

Na ja, aber so aufwändig möcht ich meine oft 30-100 Seiten
Dokumente nicht gestalten :)
Ich glaub, ich würde am liebsten lyx oder sowas nehmen, wenn ich
mir das Tool aussuchen könnte. Das wird auch schnell kompliziert,
aber da hab ich vertrauen, dass das (mit Hilfe natürlich) lösbar
wäre. Bei Word kommt man an die "geht nicht weiter"-Stelle und
hat dann keine Gewinnstrategie... Na ja, anderes Thema.

> sowie: 1.
> natürlich ist OOo nicht fehlerfrei, bloß es kann mit Grafiken
> umgehen - Dein post hört sich so an als wenn das unbenutzbar
> war oder ist und das stimmt sicher nicht

Es ging um den Import komplexerer, bestehender (und sicherlich
nicht unbedingt ideal erzeugter) Word-Dokumente. OOo kann in neu
erstellten Dokumenten bestimmt prima mit Grafiken umgehen und
hat bestimmt auch irgendwo frei progammierbare Sequenzen.

> 2.
> Diskussion was möglicherweise besser als OOo ist brauchen wir an dieser
> Stelle beide nicht

kann ich auch nicht mitreden, weil ich OOo kaum kenne. Zu Hause
nutze ich es bloss für Schreiben (ein, zwei Seiten), das macht es
prima. Na ja, ausser, dass es nicht auf'm lokalen X-Server
läuft, bestimmt wegen irgendeiner Copy&Paste integration, die ich
gar nicht will, das ist ärgerlich, brauch ich für OOo immer zwei
Rechner (einen, wo's drauf ist und ein `X-Terminal').

> (Ich höre nämlich schon das Stichwort "Latex", nur da sage ich Dir ganz
> klar, das ist mit OOo überhaupt nicht vergleichbar und niemand der sich
> ernsthaft mit OOo auskennt würde das leugnen.

Ja, LaTex oder Scribus haben sicher Vorteile, dafür taugt bei
beiden die Tabellenkalkulation bestimmt wenig hihi

> Die Ergebnisse von Latex sind schlicht besser, nur trotzdem ist
> es nichts für die breite Anwenderschicht, selbst in Form des
> IMHO nun wirklich sehr gut bedienbaren Scientific Word nicht.

Na ja, Briefe möcht ich so nicht schreiben. Die müssen auch nicht
so automatisch wartbar sein :)
Ich glaub, mit Word und bestimmt auch OOo kriegt man viel hin,
wenn man sich gut damit auskennt. Ich kann nichmal VBA oder wie
das heisst. Irgendsowas gibts bei OOo bestimmt auch. Für LaTex
haben wir aber paar Dok-Generatoren zum Erzeugen von Dokumenten
aus irgendwas, meistens bestimmten Source-Dokumentationen. Ach,
und überhaupt gibts Doxygen. Geil ist, wenn man dann nur noch
`make' sagt, und hinten das PDF rausfällt. Mit Win muss ich viel
per Hand machen. Dafür krieg ich aus'm 500 Zeilen Text mit Word
am schnellsten ein "sieht gut aus"-Dokument hin. Das ist
natürlich Übungs- und Gewohnheitssache und liegt weniger am Tool
als an mir (bzw. meiner Kenntnis der Tools).

> Ich sage das garnicht böse, aber man wird doch feststellen
> dürfen das trotz der Tatsache das die Ergebnisse von Latex
> besser sind als von Word und Writer zusammengenommen, sich
> Latex nie die Gunst einer breiten Nutzerschar erwerben konnte.)

Das ist mir privat eher egal. Soll doch jeder nutzen, was er
will, solange ich das auch kann :) Linux z.B. war besser, bevor
es eine breite Nutzerschar hatte.

Beruflich muss ich vermutlich gerade genau Word nehmen, weil es
eine grosse Benutzerschar hat (und man sich einbildet, Leute, die
damit zu Hause einen Brief schreiben, können damit ein Dokument
schreiben...).

> > > "mit allen" und Ähnliches finde ich hingegen der Natur her völlig
> > > akademisch, niemand hat praktisch die Zeit alles auszutesten
> >
> > (lol, da hab ich sicherheitshalber extra `einer Vielzahl' in
> >  Klammern geschrieben, und trozdem wird man auf ungenaue
> >  Ausdrucksweise hingewiesen :-))
> 
> und das ("Vielzahl"), was ich nicht übersehen hatte, ist genauso
> falsch - echte Hardcore-Anwender nutzen bei Suiten des Tys MS Office
> oder OOo vielleicht 25-30%(*) der Möglichkeiten, der normale Büro
> Tippser liegt noch weit darunter

25% der Funktionen von Word sind aber VERDAMMT VIEL!

(auch wenn das jetzt wieder nicht so genau ist:) Word bringt z.B.
eine Programiersprache mit und hat viele Funktionen, von deren
Existenz man so erstmal vielleicht gar nichts weiss. Aber da gibt
es Verbunddokumente, Überarbeiten-Funkionen,
Versionnierungsfunktionen, Makroeditoren, Einbettungsoptionen und
Control-Felder, Formeln naja...

Man sollte meiner Meinung nach (bei Word) auch tunlichst
vermeiden, zu viele Funktionen zu verwenden, da legt man sich
schnell die Karten. Versionierung z.B.: wenn das Dokument kaputt
ist, geht die oft (meist? immer?) auch nicht mehr.
Überarbeiten/Zusammenfügen kann auch ganz schön Mist bauen (weiss
nicht, unter welchen Umständen - Tests klappten bei mir immer,
produktiv wollte ich es ein paar Mal (selten) nutzen und es hat
nie geklappt). Mit OLE etc hab ich auch verschiedene schlechte
Erfahrungen gemacht. Funktionen können u.U. nach Aktualisieren
auf anderssprachigen Words ausfallen. usw. Daher nehm ich z.B.
immer EMF zum Einbetten von Grafiken. Die sind oft mit Visio
erstellt. Muss ich immer extra exportieren. Tja, gibt halt kein
make. Obwohl man das bestimmt hinkriegen würde, wenn man sich mit
Windows gut auskennt. Also, nicht so Windows MSCE oder Win-Admin
mässig, sondern halt wirklich Ahnung hat. Sind dann vermutlich
auch bloss paar Zeilen VBA oder so :)

oki,

Steffen

-- 
Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt,
es trägt daher weder Unterschrift noch Siegel.




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