[linux-l] Google-Betriebssystem

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Mi Jul 8 15:52:28 CEST 2009


Leander Sukov <leander.sukov at leander-sukov.de> schrieb:
> Ich sehe gerade diese Meldung. Gibt es da schon Erkenntnisse bei 
> Euch?
> http://www.tagesschau.de/wirtschaft/google166.html

Dieser Artikel ist absolut herrlich. Die Autoren scheinen
sich der Ironie ihrer Aussagen und Zitate überhaupt nicht
bewusst zu sein. Beispiel:

| Google Chrome OS werde komplett neu entwickelt, damit "die Nutzer
| sich bicht um Viren, Schadsoftware und Sicherheits-Updates" kümmern
| müssen. "Es soll einfach laufen", gab Google als Devise aus.

Mit anderen Worten: "Wir schreiben alles neu, und dann ist
es automatisch sicher". Wie oft wurde das schon versucht?
Es ist ausgeschlossen, dass ein frisch entwickeltes System
sicherer ist als die Systeme, die sich schon Jahrzente lang
bewähren mussten. Vielleicht werden sie sicherer sein als
Windows, vielleicht nicht einmal das.

Doch ich vermute eher, dass sie es wie Apple machen: Einen
bewährten freien Kernel hernehmen (*BSD, *Solaris, Linux)
und darin ihre eigene proprietäre GUI laufen lassen.

Wobei es Google sogar besonders leicht hat. Die brauchen
schließlich nur einen Browser reinzupacken, sonst nix. Also
ist ihr OS letztendlich nur eine neue Marketing-Blase, um
ihren Browser Chrome weiter zu verbreiten.

Mein Vorschlag: Nehmt eine FreeBSD- oder Knoppix-LiveCD,
speckt sie ab, sodass nur noch ein X11 mit Firefox läuft,
ohne Window-Manager. Dann für 500 EUR möglichst viele CDs
pressen lassen, und überall verteilen. Fertig ist die
Google-OS-Konkurrenz!

Hardcode-Variante: Das Gleiche mit Linux-From-Scratch
statt Knoppix. Gibt es nicht eine Framebuffer-Version
von GTK? Dann kann man sogar das X11 sparen. Das wird
vielleicht so schlank, dass man beim "Upgrade" das System
einfach komplett neu aus dem Netz saugt.

| Mit kostenlosen Web-basierten Büro-Anwendungen macht Google
| bereits den teuren Office-Paketen von Microsoft Konkurrenz.

Diese Web-Applikationen sind noch weniger transparent als
das proprietäre MS-Office, und kann zudem jederzeit von
heut auf morgen teurer werden, unerwünschte Werbung einbetten,
die eigenen Dateien sperren, etc.  Web-Office ermöglicht
DRM und Trusted Computing in Reinkultur.

Eine ernste Konkurrenz zu MS-Office sind sie vielleicht,
aber sicher keine zu OpenOffice, KOffice & Co.

Obwohl ... OpenOffice ist doch ein Java-Programm. Kann
man das nicht einfach mal als Applet anbieten? Das wäre
doch auch ein tolles Web-Office. ;-)


Gruß,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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