[linux-l] Google-Betriebssystem

Peter Ross Peter.Ross at bogen.in-berlin.de
Mo Jul 13 10:15:20 CEST 2009


On Mon, 13 Jul 2009, Volker Grabsch wrote:

> Peter Ross <Peter.Ross at bogen.in-berlin.de> schrieb:
>> On Wed, 8 Jul 2009, Volker Grabsch wrote:
>>> Eine ernste Konkurrenz zu MS-Office sind sie vielleicht,
>>> aber sicher keine zu OpenOffice, KOffice & Co.
>>
>> Eher indirekt.
>>
>> Wenn Du ein Web-Office hast, welches im "Bedarfsfall" ein propritaeres
>> Format unterstuetzt, dann braucht man dafuer keine Lizenzen mehr.
>
> Dem stimme ich zu, aber gilt das nicht genauso für native
> Applikationen?

Ja.

Ich arbeite (mit einjaehriger Unterbrechung, als ich zu MS-Desktops 
gezwungen war) seit 1995 mit Unix/Linux-Desktops.

Das funktioniert fuer viele Dinge, doch trotzdem ist man manchmal darauf 
angewiesen, proprietaere Formate zu "entschluesseln".

Zumeist ist es vorallem eine Frage des Aufwandes, wie das zu 
bewerkstelligen ist.

Wenn Google ein webbasiertes Office ins Netz stellt, wird es, um 
angenommen zu werden, MS-Office-Formate unterstuetzen muessen.

Es stellt so einen _weiteren_ Weg dar, ohne MS Office zu leben, der dazu 
noch plattformabhaengig ist.

Insofern eine gute Nachricht fuer alle "Konkurenten" (OpenOffice, KOffice 
z.B.), die sich auf mehr konzentrieren koennen, als immerzu 
"MS-Emulatoren" zu bauen. Im Notfall gibt es "Entschluesselung" via Google 
Office.

Es ist eine _weitere_ Office-Software und hilft insofern, offene Formate 
zu propagieren, die bei mehreren Produkten mit groesserem Marktanteil 
immer wichtiger wird.

Ich huete mich genauso, ausschliesslich eine proprietaere Web-Applikation 
zu verwenden, wie OpenOffice.

Ich habe da noch ganz andere Bauchschmerzen, wie z.B. die Sicherheit und 
Privatheit meiner Daten und Dokumente.

>> Der sogennante "Viewer", eine (eingekaufte) Web-Software, die es den
>> Kunden ermoeglichte, zig verschiedene Dokumentformate (fuer CAD-Programme,
>> Projektmanagement-Tools etc) anzuzeigen, war ein gern genutztes Werkzeug
>> der Anwender und hat bei einigen sicher Tausende Dollar Kosten gespart,
>> oder es z.B. einem Architekturbuero erst ermoeglicht, Linux-Desktops
>> einzusetzen und trotzdem mit Kunden und Partnern zu komminizieren.
>
> Interessante Geschichte.
>
> Aber der "Viewer" wurde als Software gekaut und dann auf dem
> DM(Dokumentenmanagement)-Server installiert, richtig?

Ja.

> Aus Sicht des Architekturbüro wäre es dann immer noch eine
> Web-Appliaktion, aber aus Sicht der DM-Firma eine native
> Applikation. Das ist IMHO ein wichtiger Unterschied.

Fuers Architekturbuero sicher nicht, technisch.

Juristisch schon. Es gibt einen Vertrag, und das ist Haftungskonsequenzen, 
wie Du schon in der anderen Mail andeutest.

Auch fuer die Privatheit der Daten, nebenbei.

Es gruesst
Peter


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