[linux-l] Patente und Open Source

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Sa Nov 14 05:28:37 CET 2009


Thorsten Stöcker <tstoecker at baerensoftware.de> schrieb:
> viel heiße Luft, in meinen Augen. Ein Patent auf etwas anmelden, das es 
> bereits seit Ewigkeiten gibt. :-)
> 
> MS=SCO???

Jein. Im Gegensatz zu SCO kann man Microsoft in diesen Dingen
Kompetenz zusprechen. Es ist ganz typischer Microsoft-FUD, wie
wir ihn kennen und lieben.

Dieser FUD mag uns Verfechtern freier Software etwas merkwürdig
vorkommen, aber wir sind auch nicht die Zielgruppe dieser PR-
Aktion. Auf _uns_ soll er ja auch nicht wirken.

Es ist in der Tat unwahrscheinlich, dass Microsoft tatsächlich
damit vor Gericht geht, denn dann würde die schöne abstrakte
Angstblase platzen.

> Da gibt es doch den Passus, das nichts zum Patent angemeldet werden kann, was 
> es bereits gibt, daher sehe ich das eher sehr gelassen.

Das ist nicht nur irgendein "Passus", sondern eine elementare
Grundvoraussetzung von Patenten.

    * Technizität
    * Neuheit
    * erfinderische Tätigkeit
    * gewerbliche Anwendbarkeit

Jeder dieser vier Punkte muss erfüllt sein, sonst gibt's kein Patent.
Das wird gleich im allerersten Absatz des ersten Paragraphen geregelt.

Wenn man etwas entwickelt hat und Angst hat, jemand könnte
das patentieren, dann ist somit die einfachste Gegenmaßnahme:
Veröffentlichen!

Gerade im Bereich Freier Software erhält so der Ratschlag "Release early!"
eine völlig neue Bedeutung. :-)

Im Ernst: Einfacher und wirksamer kann man Software-Patenten nicht
vorbeugen. Allerdings wäre es natürlich _noch_ besser, wenn dieser
Humbug erst gar nicht bei uns eingeführt wird.


Gruß,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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