[linux-l] OpenSource -Strategien

[Jörg Schmidt]

> Diese Aussage finde ich etwas befremdlich angesichts der Tatsache,
> dass du an anderer Stelle gegen Copyleft für BSD-artige Lizenzen
> argumentierst. Denn genau dieses Verständnis, dass Freie-Software-
> Entwickler ausgenutzt werden können, führte doch letztlich zu
> Copyleft-Lizenzen wie der GPL.

Nein, denn dabei ging es um Aspekte der Freiheit, ich hingegen rede hier
über Wettbewerb und diesbezüglich über monetäre Dinge.

> > durch kreatives Vorgehen und solche Effekte werden sich mit größerer
> > Marktdurchdringung verstärken, wenn man nicht gegensteuert.
>
> Das ist nur dann ein Problem, wenn du eine Software als Produkt
> ansiehst,

Nein, meine Ansicht ist dabei so unwichtig wie DEine, die Firmen die
sowas tun wolen tun es, und dagegen sollte man versuchen Dämme zu bauen

> So soll das doch laufen im freien Markt, oder?

ja.

Und genauso wire es hier gut lief und in vielen vielen weiteren Fällen
ebenfalls läuft es in manchen Fällen weniger gut und dasgegen gilt es
vorzugehen.

> Kannst du eine konkrete Stelle benennen, an der dieser
> Schaden aufgetreten
> ist?

Nein, denn dazu müßte ich Firmeninterne Zahlen kennen die ich nicht
kenne.

> Selbst dein Sun-Beispiel war sehr abstrakt, oder findest du, es
> müsse sich umbedingt ein zweiter Platzhirsch neben OpenOffice breit
> machen können, sonst gäbe es keine Innovation mehr im Office-Bereich?

Sogar mehr als Einer. Ein möglicvhes Szenario wo OOo deen Markt so
beherrschen würde wie heute MS Office wäre jedenfalls kein Gutes, denn
es ist nicht so das schlechte Gewohnheiten zum Monopol führen, sondern
das Moionopol zu schlechten gewohnheiten.

> > bin, meinem Nachbar sicherlich einen Stromschalter
> kostenlos wechseln,
> > mauere ich ihm aber sein ganzen Haus kostenlos so hat das rechtliche
> > Konsequenzen, denn die Finanzverwaltung wird nicht bereit sein zu
> > glauben das ich hunderte Arbeitsstunden kostenlos erbringe.
>
> Ich sehe das Problem, aber ich sehe nicht, wie sich dieses auf
> Software-Entwicklung übertragen lässt.

Na das ist doch ganz offensichtlich:
wenn Du mich beim Finanzamt anschwärzt das ich meinem Nachbarn angeblich
kostenlos sein Haus gebaut habe, habe ich morgen das FA auf der Matte.
Wenn Du mich anschwärzt das ich seit Jahren Software programmiere und
unter freier Lizenz verteile geschieht mir nichts.


Das ist NATÜRLICH gut für für freie Software, aber nicht zwingend für
die gesamte Volkswirtschaft.

> Daher sehe ich in der Hobby-Arbeit an
> FOSS-Projekten eher eine ehrenamtliche Arbeit als einen
> Nachbarschafts-
> gefallen.

Und das hilft uns volkswirtschaftlich inwiefern weiter? Entweder Dinge
sind generell denkbar oder sie sind es nicht. Ehrenamtliche Tätigkeit
ist ja gerade keine allgemeine LÖsung wie eine Volkswirtschaft zu
organisieren ist und auch bei FOSS geht das nur solange gut wie ihre
Verbreitung nicht zu weitgehend ist, allein hoffen wir ja alle das sie
sich immer weiter verbreitet, nur dann muß das kommerziell flankiert
sein.

> Software-Entwickler sind seit je her knapp. Was also werden die
> ganzen qualifizierten Freizeit-Entwickler wohl hauptberuflich tun?
> Sie werden doch ebenfalls Software entwickeln, oder nicht?

Vielfach nicht oder häufig propritäre Software. Von den Leute die ich
bei OOo kenne (und die keine Angestellten bei Sun/Oracle sind)
programmieren Viele bei OOo z.B. EXtensions, aber beruflich eben Nichts.

> Wenn die Grundannahmen schon fragwürdig sind, was nützt dann ein
> tieferer Einstieg?

Er verbessert die Aussagen.

> Mal etwas überspitzt ausgedrückt: Was bringt
> eine noch so ausgefeilte Theorie, wenn sie sich am Ende als Theorie
> über die leere Menge entpuppt?

Woher weißt Du das denn? Du unterstellst hier einfach, ohne scheinbar
den mindesten Einblick zu haben was an 'Theorieentwicklung' (in nenne es
mal so) auf dem Gebiet international läuft.

Prima :-( danke für die Diskussion.

> Vorallem eine Theorie ohne ein einziges konkretes Beispiel finde
> ich sehr suspekt.

ERstens habe ich Beispiele genanntz und zweitensc solltest Du dann
tinlichst moderne Wissenschaft (beispielsweise Physik) meiden, dort
gehts noch viel theoretischer zu als hier in der Diskussion.


Gruß
Jörg