[linux-l] OpenSource -Strategien

Jörg Schmidt joesch04 at web.de
Mo Dez 20 08:51:32 CET 2010


Hallo,

Peter Ross schrieb:
> Die "Allgemeingueltigkeit" der obigen Aussage der Betroffenen und
> Ueberbringer solcher Nachrichten ist aber auch in Frage zu stellen.

Danke für diesen, richtig 'tollen', Kommentar.

Ich wurde hier gebeten ein Beispiel zu geben, Anspruch auf
Allgemeingültigkeit hat mein Beispiel nicht erhoben, zumal konkrete
Beispiele ohnehin immer eher nur konkret und eher nicht allgemein sind.

> Speziell bei OpenOffice spielt de Kostenfaktor eine Rolle. Die drei
> Arbeitsplatzrechner, die ich hier vor ein paar Wochen gekauft habe,
> kosteten 1000 Australischew Dollar (ca. 700Euro) pro Computer.
>
> Davon entfielen je $150 auf die Windows 7 Prof.-Lizenz und auf die
> MS-Office-Lizenz.
>
> Ich z.B. sehe keinen grossen Vorteil in dem Kauf der Office-Lizenz,
> und schlug vor, auf diese zu verzichten und OpenOffice einzusetzen.
>
> Mein Chef ist hingegen der Meinung, dass die Leute, die mit dem
> Rechner arbeiten (und die nicht als Rechnerexperten eingestellt
> werden, sondern zumeist Buerokaufleute, Verkaeufer oder
> Metallarbeiter
> sind), MS Office besser kennen und es nur 2 Stunden
> Zeitersparnis mit
> MS Office braucht, (wenn sie nicht mit OpenOffice "kaempfen"
> muessen,
> um Vertrautes wiederzufinden), um das Geld wieder drin zu haben.
>
> [Wertungslos berichtet hier]
>
> Im oeffentlichen Dienst hingegen sind Manager budgettechnisch leider
> gar nicht in der Lage, Arbeitszeit gegen Softwarekosten
> gegenzurechnen. Der Topf mit Ausgeben ist nicht
> betriebstechnisch mit
> Arbeitskosten zu verbinden.
>
> Da sieht es einfacher aus - OpenOffice spart Ausgaben - erledigt.
>
> Aber natuerlich haben alle Betreffenden auch andere Punkte im
> Hinterkopf. U.a. die Qualitaet von OpenOffice. Ich wuerde z.B. nicht
> vorschlagen, auf MS-Office zu verzichten, wenn ich nicht von der
> Qualitaet der Software ueberzeugt waere.

Alles prima, hat nur alles nichts mit dem konkreten Thema zu tun auf das
ich antworten sollte und das auch hatte, da ging es nämlich darum das
FOSS gelegentlich auch als Alibi gfür verfehlte Sozialpolitik herhalten
muß und das tangiert weder Unternehmen noch die öffentliche Hand als
solche.

> Und nicht jeder Betroffene wird den kompletten
> Hintergrund meiner Auswahl kennen, da koennen Kurzmeldungen wie "wir
> setzen OpenOffice ein, um Geld zu sparen" durchaus kommen,

Aber in diesem Sinne kamen sie hier AUSDRÜCKLICH NICHT denn ich war
aufgefordert ein Beispiel zu geben und habe das getan.
In meinem Beispiel ging es darum das Mittel gekürzt werden und sich die
Betroffenen JUgendclubs überlegen müssen wo sie was abknapsen, denen ist
also völlig egal ob sie weniger neue Stühle kaufen oder weniger
MS-Lizenzen, einzig kommen sie in Summe der Überlegungen dann eben, mehr
oder minder häufig, darauf an Software-Lizenzkosten zu sparen.
UNd diese Art OOo einzusetzen unterscheidet sich vom Ansatz her
fundamental von der Art, und die gibt es völlig gleichberechtigt, wo
Jugendclubs sagen das sie OOo einsetzen WOLLEN, z.B. weil sie freie
Software schätzen oder ihnen die Funktionalität des Programmes gefällt.

> werden aber
> nicht den gesamten Auswahlprozess widerspiegeln [der auch hier nur
> kurzgefasst ist]

Da ich mich beruflich, fast in Auschliesslichkeit mit OOo (und
Derivaten) und Migrationen zu OOo beschäftige, ist mir das alles
bekannt.


Gruß
Jörg




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