[linux-l] OpenSource -Strategien

Jörg Schmidt joesch04 at web.de
Mo Dez 20 08:51:34 CET 2010


Hallo,

Ralph Angenendt schrieb:
> Und auf der anderen Seite drohen sie den anderen Distributionen mit
> immer noch unspezifizierten angeblichen Patentverstößen,
> denen man wohl
> mal irgendwann nachgehen wolle.

Ja, sicher.

> Und damit mehr oder weniger
> direkt sagt,
> dass nur Kunden, die SuSE nutzen, diejenigen sind, die Linux legal
> nutzen können.

WEnn Du das so formulieren willst, meinenthalben.

> Das ist keine Förderung von Open Source.

Aber auch nicht das Gegenteil.

> Da
> ist Förderung
> der eigenen Geschäftsinteressen.

Ja sicher und genau so sollten sich Unternehmen auch verhalten.

> Wogegen nichts zu sagen ist, aber
> dann soll man das auch so nennen.

Um meinetwillen darf das genau so genannt werden, denn am Tun ist hier
nichts Ehrenrühriges.

WAs nur einige begreifen sollten ist das das Tun völlig normal ist und
man sich natürlich nicht gegen freie Software richtet wenn man
Konkurrenz zu einigen Linuxdistributionen aufbaut, denn wenn Unternehmen
gegen beliebigie andere Produkte konkurrieren (sei es propritäre
Software oder ganz andere Produkte) verfolgen sie ja damit auch nicht
das Ziel der Marktwirtschaft zu schaden, genausowenig wie sie beim
Konkurrieren gegen bestimmte freie Software auch nicht beabsichtigen der
freien Software ansich zu schaden.

> > Macht Herr Shuttleworth das Gleiche bei Ubuntu, indem er
> direkt Geld in
> > diese Distribution steckt, und ihr damit auch Vorteile
> gegenüber anderen
> > Distributionen verschafft, ist er hingegen der Gute.
>
> Nein. Ubuntu ist ein extrem schlechter Bürger in der freien
> Softwaregesellschaft,

Nun ja, dazu fällt mir dann wieder nichts ein, denn scheinbar scheinen
in der realen Welt immer die freien Produkte und/oder Vorgehensweise im
Bereich freier Software beliebt gegen die Interne etwas auszusetzen
haben.

> Für mich und viele andere ist es das aber. Und ich als Mitglied der
> freien Softwarebewegung bin nicht bereit, alles nur
> juristisch zu sehen,
> für mich zählt sowas wie Moral schon da rein.
>
> > Rede ich hier insgesamt eigentlich MS-freundlich?
> >
> > Nö, ich versuche nur Realitäten zu sehen und in der politischen WElt
> > lauten diese: egal was ich international erreichen will, in
> jedem FAlle
> > brauche ich so dominierende Staaten wie die USA heutzutage mit auf
> > meiner (Denk-)SEite (egal ob mir das gefällt oder nicht)
> und wenn ich in
> > der 'Softwarewelt' etwas wirkungsvoll ändern will, beispielsweise
> > propritäre Software als Massenerscheinung überwinden, so
> brauche ich so
> > marktdominierende Firmen wie MS letztlich auf meiner
> (Denk-)Seite (egal
> > ob mir das gefällt oder nicht).
>
> Ich finde, man muss MS nicht auf seiner Seite haben. Bei weitem nicht.

Stimmt, da war ich dann mißverständlich.

Was ich meinte, ist bezogen auf das Beispiel freie Office-Formate, die
Notwendigkeit das man MS überzeugen muß offene, freie Standards als
Notwendigkeit zu sehen, das ist das Maß an Übereinstimmung das es
braucht, nicht zwingend mehr.

> Aber ich will ja auch nicht den Massenmarkt mit freier Software
> "übernehmen", sondern Leuten die Möglichkeit bieten, diese Software zu
> nutzen, wenn sie denn wollen. Wenn dabei ein Markt abfällt,
> dann ist das
> gut.

OK, da sind wir dann völlig verschiedener Meinung, so ich glaube das
Freie Software ohne Erfolg auf dem Markt nicht erfolgreich sein kann
bzw. ist.

> > In 50 Jahren mag beides anders aussehen, momentan scheinen mir die
> > Wahrheiten aber so gesetzt zu sein.
>
> Das ist keine Wahrheit, das ist deine Meinung.

Meinethalben, nur wo gibt es ein Gegenbeispiel das meine Meinung als
unwahr strafen würde. Nehme ich wieder Office-Dateiformate als Beispiel
so ist die Situation dort, unter derzeitigen Bedingungen, wie durch mich
behauptet und man muß als MS mitziehen wenn man Verbesserungen will.
MS außen vorlassen kann man nur wenn sich die Rahmenbedingungen ändern
(meinethalben auch früher als in 50 Jahren), z.B. wenn MS seine
Marktdominanz verliert oder die Verwendung bestimmter Formate gesetzlich
vorgeschrieben würde.

Man braucht hier auch nicht weiter rumzueiern:
wenn MS 80% des Marktes für Officesoftware beherrscht (und so ist die
Lage) UND nur MS entscheidet welche Funktionalität es in seine Programme
integriert (und auch Ex-  und Importfähigkeiten fpür freie Formate sind
eine solche Funktionalität) dann MUSS ich MS mit im Boot haben wenn ich
will das sich offen dokumentierte Formate durchsetzen. Das ist keine
Meinung, sondern so liegen die Fakten.

Ach so:
man kann in solchen Fragen natürlich die relevant Beteiligten (also z.B.
Marktführer) auch generell außen vor lassen, nur wird man dann nicht
erfolgreich sein können und um Letzteres ging es mir.
Denn nur z.B. gegen propritäre Dateiformate zu demonstrieren etc. ist
mir zu wenig, ich will das sich offen dokumentierte Formate auch
wirklich durchsetzen, in ganzer Breite, im allgemeinen täglichen
Gebrauch.



Gruß
Jörg

> PS: Bitte fix doch mal dein Mailprogramm, das Quoting ist eine einzige
> Katastrophe.

Ich weiß, obwohl Du das wiederholt schreibst, nicht was Du meinst (weiß
also auch nicht was ich beseitigen soll) denn alle Quote-Zeichen sehen
hier gut aus.




Mehr Informationen über die Mailingliste linux-l