[linux-l] Zeit die Distri zu wechseln...

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Mo Jun 7 13:36:52 CEST 2010


Lothar Gregor <maillists at gregor-berlin.de> schrieb:
> Ich persönlich finde, das es z.Z. unwahrscheinlich schwer ist die 
> richtige Distri zu finden. Es kommt immer drauf an was
> man machen möchte.

Na, so schlimm ist es auch wieder nicht. Es gibt für jeden Zweck
mehrere Distris, die diesen gut erfüllen können, und die Auswahl
zwischen diesen ist dann eher eine Geschmacksfrage bzw. eine Frage
der persönlichen Erfahrung (d.h. aus welchem System kann man mit
einem bestimmtem Aufwand das meiste herausholen).

Klar, mit dieser letzten Entscheidungsphase kann man sich unglaublich
schwer tun, auch im Nachhinein. Andererseits sind diese Entscheidungen
aber auch die unwichtigsten, wenn man sie nicht einmal an starken
Kriterien festmachen kann.

> Auf meinem Mail- und Webserver läuft immer noch Suse 10.2. Die ist sehr 
> stabil und zuverlässig und wenn nicht, dann
> schlägt der Watchdog zu und startet die Kiste neu.

Also, wenn du heute noch eine SuSE 10.2 am Laufen hast, spricht
das in meinen Augen nicht gerade für die Eignung dieser Distri.

Denn das bedeutet, dass Upgrades immer noch so riskant sind, dass
man lieber mit einer alten Version ohne Security-Support arbeitet,
als auf eine neue Version (z.B. 11.3) zu upgraden und weiterhin
Security-Patches zu erhalten.

Solch eine Distri auf nem Mail- und Webserver zu haben erscheint
mir äußerst riskant.

> Wenn Du BSD ernsthaft ins Auge gefasst hast, dann kannst Du auch zu 
> Apple wechseln.

_Davon_ würde ich eher abraten. Aber auch hier kommt das natürlich
auf den Einsatzzweck an.

Für meine Zwecke (Softwareentwicklung) ist das darunterliegende
Unix alles andere als geeignet. Schicke IDEs wie XCode machen
was her, doch Darwin, das darunterliegende Unix, hat mir schon
viel Ärger bereitet.

Ich würde daher eher sagen:

    Wenn du Darwin (MacOS X) ernsthaft ins Auge gefasst hast, dann
    solltest Du Dir unbedingt auch FreeBSD oder OpenBSD ansehen.

Ich stamme aus der Linux-Welt und komme auch mit BSD-Systemen
zurecht. Ich kenne vorallem Linux noch aus Zeiten, bevor es
benutzerfreundlich wurde. Und selbst heutzutage läuft dort noch
nicht alles rund.

Doch als ich dann intensiver mit Solaris (heute OpenSolaris)
zu tun hatte, entglitt mir trotz meiner bisherigen Abhärtung
der Spruch: "Was ist _das_ denn für ein Unix?"

Über die Jahre habe ich mich zwar auch daran gewöhnt, aber
Solaris war in meinen Augen stets das "krankeste Unix, das
ich kenne". Nunja, bis ich MacOS X kennenlernte. Und über
die Jahre hinweg, von 10.4 bis 10.6, hat sich das immer weiter
bestätigt. Zumindest bei meinen Tätigkeiten.

Gottseidank lasse ich mir diese unerwarteten Zusatzarbeiten
stundenweise bezahlen. Dieses Risiko würde ich niemals selbst
tragen bzw. aus eigener Tasche bezahlen wollen.

Zudem lohnt sich dieses Risiko nur, wenn man Kundschaft bedienen
möchte, die MacOS X einsetzt. Zumindest ist es das, was ich so
bisher mitbekommen habe. Erfahrene MacOS-X-Administratoren mögen
mich da bitte korrigieren, falls das nicht zutrifft.

> Der Mac- Mini in der Serverversion
> ist eigentlich unschlagbar günstig und hat alles was man braucht.

Was genau ist am Mac-Mini günstig?

(im Vergleich dazu, dass man sich selbst ordentliche Hardware
 kauft und ein freies Betriebssystem darauf laufen lässt)

> Er läuft stabil, man bekommt regelmäßige  Updates
> und hat sogar jemanden den man anmeckern kann wenn etwas nicht geht.

Ist der kommerzielle Support von RedHat, SuSE & Co. wirklich
so teuer, dass sich ein Mac-Mini (Serverversion) finanziell
lohnt?


Gruß
Volker

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Volker Grabsch
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