[linux-l] OpenSource -Strategien

Jörg Schmidt joesch04 at web.de
So Jan 30 10:01:02 CET 2011


Hallo,

olafBuddenhagen at gmx.net schrieb:
> Ich finde den Artikel an sich nicht besonders gut. Es geht um die
> Probleme von Copyright-Assignment -- wobei generell alle
> Arten zunächst
> pauschal in eine Kategorie geschmissen werden; und nur hier und dort
> nebenbei erwähnt wird, dass Assignments an eine unabhängige
> Organisation
> weniger problematisch sind als an eine einzelne Firma... Die
> Argumentation bezieht sich dabei aber fast ausschließlich auf
> unsymmetrischen Copyright-Situationen durch Assignment an
> eine einzelne
> Firma, und die damit eng verbundenen Dual-Licensing-Modelle. Es wird
> dabei impliziert, dass die gleichen Probleme in etwas abgeschwächter
> Form auch andere Arten von Assignments betreffen -- was IMHO Quatsch
> ist.

Recht hast Du.
Ich schätze, als langjähriges Mitglied bei OOo, allgemein die Beiträge
von Michael Meeks sehr (weil er einen unverstellten KOmmunikationsstil
pflegt der mir sehr gefällt), aber was er hier schreibt ist fragwürdig
und es ist insbesondere kontraproduktiv für die jetzigen
Notwendigkeiten.

Mir scheint auch der Fokus von Michaels Ausführungen falsch gesetzt denn
es bleibt ein ganz grundsätzlicher Fakt:
LibreOffice und die zukünftige Document Foundation sind entweder Egebnis
freiwilliger Übereinkunft aller Beteiligten oder sie sind es nicht.

Sind sie es jedoch, so besteht keinerlei Grund sich einem CA
(Copyright-Assignment) zu verweigern, denn man tritt ja damit nur quasi
die Rechtswahrnehmung an eine Gemeinschaft von Leuten ab von der man
sagt das sie, in Summe ihrer Beteiligten, ja nur das tut wofür man
selber einsteht.
Das Übertragen, von welchen Rechten auch immer, an eine _solche_
Gemeinschaft ist jedoch schlimmstenfalls überflüssig, _nicht_ jedoch
gefährdet mißbraucht zu werden, denn sähe man Gefahren vertraut man ja
bereits jetzt nicht der Gemeinschaft, von der man anderseits
betont/beteuert sie sei eine Freiwillige in der jeder adäquates
Mitsprachrecht hat.


Sollte LibreOffice kein CA oder eine ähnliche zentrale
Verwaltung/Verteidigung der Code-Basis einführen wird das jedenfalls
eine große Achillisferse für die Zukunft sein, insbesondere wird es auch
die Unterstützung des Projektes durch relevante Sponsoren und andere
Unterstützer, negativ beeinflussen.
Für mich jedenfalls ist die Einführung eines CA eine der Nagelproben für
LibreOffice.



Gruß
Jörg




Mehr Informationen über die Mailingliste linux-l