[linux-l] Verständnisfragen

Lutz Willek lutz.willek at belug.de
Mo Mai 16 21:09:34 CEST 2011


Am 16.05.2011 00:32, schrieb Pascal Hasko Bernhard:
> Hallo an alle,
>
> ich hätte zwei Verständnisfragen und bin mir sicher, dass sie auf dieser
> Mailingliste kompetent beantwortet werden.
>
> 1. Ich habe vor kurzem gesehen, dass unter Windows 7 64bit im
> Prozessmanager eine ganze Reihe von anscheinend 32bit-Anwendungen
> laufen, zumindest interpretiere ich die Endung 32 in diese Richtung.
> Liege ich da richtig?
Das ist korrekt. Windows führt alte in 32 bit geschriebene Programme in 
einer 32bit Umgebung aus. Linux macht das im übrigen genauso.

> Wie sieht das denn unter Linux aus, verwenden
> 64bit Versionen auf Programme die für 32bit geschrieben sind?
Bitte stelle mal die Frage anders, ich glaube ich verstehe Dich nicht.

> Dies ist
> doch recht ineffizient, wie ich mich an Zeiten erinnere, als es
> übergangsweise mal keinen Flashplayer für 64bit gab und man die
> 32bit-Variante mittels nswrapper laufen lassen musste.

Die Ausführung eines 32-bit Programmes in einer reinen 32 bit Umgebung 
ist schneller als in einer 64-bit Umgebung. Der Unterschied ist aber 
imho nicht wirklich ausschlaggebend.

> 2. Ein Freund arbeitet für eine Internetfirma, die nicht möchte, dass
> ihre externe IP-Adresse mit den Surf-, bzw. Arbeitsverhalten der
> Mitarbeiter in Zusammenhang gebracht werden kann. Man möchte lieber
> nicht auffallen. Dort wird NAT eingesetzt und es gibt eine fixe externe
> IP. Jetzt haben sich die IT-Verantwortlichen überlegt, es wäre doch
> sinnvoll, wenn alle Mitarbeiter mittels privatem Modus im Browser
> arbeiten, dies würde das Problem lösen.
Welches Problem genau soll gelöst werden? Das eine hat mit dem anderen 
nichts zu tun. Vergiss mal bei den Überlegungen die IP-Adresse.

> Ich würde mal sagen mitnichten.
> Zwar werden jetzt keine Cookies mehr gespeichert, aber der Traffic läuft
> doch immer noch über diese eine IP, was soll sich da geändert haben? Die
> besuchten Webseiten können jetzt zwar nicht mehr eine spezifische
> Maschine als bereits bekannt identifizieren, aber woher die Anfrage
> kommt ist doch weiterhin klar. Liege ich da falsch mit meiner Analyse?

Ja. Die Ip-Adresse ist nur ein Merkmal von vielen wie Du einen Benutzer 
verfolgen kannst. Der sog. private Modus verhindert einige dieser 
Möglichkeiten. Ganz nebeher sorgt dieser Modus dafür das nur sehr wenige 
Daten auf den Rechnern liegen bleiben, der neugierige Kollege von 
Nebenan also nicht herausfinden kann das Du gestern Porn gesurft hast. 
Von daher ist dies schon sinnvoll.

> Ist das ganz anders? Oder kann man diese Strategie einfach nur knicken?
Mit der IP-Adresse hat das nix zu tun, ansonsten ist das schon sinnvoll. 
Ein Merkmal einer Verbindung ist das Du immer (!) den Endpunkt wissen 
musst. (außer bei tor und Konsorten)

Es geht bei privacy-Überlegungen immer nur um das Verfolgen über eine 
Sitzung hinaus. Der private Modus dämmt diese Möglichkeiten ein.
>
> Vielen Dank für Eure Antworten,
>
> Pascal

gerne. Lutz
>
>
>
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