[linux-l] Systemplatte erneuern

Hauke Laging mailinglisten at hauke-laging.de
Fr Dez 21 17:44:02 CET 2012


Moin,

Am Fr 21.12.2012, 12:06:08 schrieb Boris Kirkorowicz:
> Hallo,
> ich möchte meine System-Platte erneuern, auf der eine mühevoll
> verfeinerte OpenSUSE 11.4 läuft, die ich gern erhalten möchte.

eine inzwischen aus dem Support gefallene Distribution? Hoffentlich nicht am 
Internet. :-)


> Da die
> alte Platte 80GB groß ist und keine Platten in dieser Größe mehr auf dem
> Markt sind, habe ich eine 500er HDD gekauft, auf die ich das System
> verpflanzen möchte.

Hoffentlich eine WD5000BPVT. Die kommt quasi ohne Strom aus.


> Das habe ich mir so gedacht, dass ich die Platte mit
> dd -if /dev/<80erPlatte> -of /dev/<500erPlatte>
> klone und dann mit geeignetem Werkzeug auf die 500GB strecke.
> 
> 1.: Ist das Verfahren gut geeignet, oder geht es anders besser oder
> einfacher?
> 
> 2.: Welche Tools empfiehlt der erfahrenere Linuxer?

Je nach Hardwaresituation gibt es unterschiedlich starke Argumente gegen dd.

start cmd: # blockdev --getss --getpbsz /dev/sda
512
4096

(oder, leichter zu merken: fdisk -l /dev/sda)

Wenn da unterschiedliche Werte auftauchen und das (wovon auszugehen ist) bei 
der alten Platte nicht der Fall war, dann hat die Partitionsanordnung auf der 
alten Platte aus Sicht der neuen wahrscheinlich ein Alignment-Problem.

Dass die alte Partitionstabelle mitkopiert würde, wäre erst mal kein Problem; 
man kann sicherlich die erweiterte Partition im nachhinein vergrößern.

Aber auch andere Gründe sprechen oftmals gegen dd. Man kann den Umzug der 
Daten für einen Wechsel oder ein Update/Upgrade (ext3→ext4) des Dateisystems 
nutzen. Es macht einen Unterschied, ob ein FS als ext4 angelegt oder als ext3 
angelegt und später nur als ext4 gemountet wurde. SuSE hat irgendwann mal die 
Standard-Inodegröße geändert. Außerdem schadet es natürlich einem Dateisystem 
nicht, die Daten mal kontinuierlich neu zu schreiben.

Je nach Befüllungsgrad der Dateisysteme geht es mit cp natürlich auch 
schneller.

Ein schwächeres Argument: Ich ändere immer mal wieder meine 
Standardpartitionierung. Inzwischen sieht die etwa so aus:

sda1:   1 GiB - Rettungssystem
sda2:  50 MiB - generische Grub-Partition
sda3:   groß  - Backuppartition am Ende der Platte
sda4:   Rest  - erweiterte Partition
sda5: 100 MiB - /boot
sda6:  15 GiB - LVM (Linux-Systemvolumes)
sda7: 100 MiB - /boot (Mirror für Upgrades)
sda8:  15 GiB - LVM (Linux-Systemvolumes) (Mirror für Upgrades)
sda9:   Rest  - LVM (Daten)

Die generische Grub-Partition kann das Rettungssystem und das normale booten 
(sowohl über configfile als auch über Chainloader). Das hat den Vorteil, dass 
diese Bootloaderpartition im normalen Betrieb nie angefasst wird (nicht mal 
gemountet). Die Updates passieren nur in /boot. Das verringert das Risiko, 
dass der Rechner es mal nicht mehr bis zum Kernel schafft. Zugegebenermaßen 
ein bisschen Spielerei, bereitet mir aber Freude:

http://www.hauke-laging.de/software/static-grub/


Hmm, antworte ich gerade auf eine unsignierte Mail...? 8-)


Hauke
-- 
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