[linux-l] Desktop Virtualisierung

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Do Nov 29 10:49:07 CET 2012


Fabio Schmeil schrieb:
> ich würde gerne auf meinem Rechner die ganzen Betriebssysteme Virtuel
> laufen lassen. Dafür suche ich einen Desktop Virtualisierer, der dies
> kann und mir auch erlaubt zum teil gleichzeitig, auf mehrere
> Betriebssysteme zu zugreifen. Gibt es da was auf XEN, KVM Basis ohne das
> ich dafür noch einen Server betreiben muss und den Rechner als Thin
> Client nutzen muss? Oder bleibt mir da leider nur Virtual Box bzw. gibt
> es da evtl kostenfreie Lösungen?

Ich muss gestehen, dass ich deinen Ausführungen nicht so ganz
folgen kann, und nicht wirklich dein Problem sehe.

Dein vorletzter Satz klingt so, als wärst du bei KVM gezwungen,
VNC oder ähnliches zu benutzen (oder was meinst du mit "Thin Client"?).
Aber du kannst KVM einfach direkt starten, als Applikation in
deinem X, in einem eigenen Fenster oder im Vollbild. Das geht
mit KVM genauso wie mit VirtualBox.

Dein letzter Satz klingt so, als wäre VirtualBox nicht kostenfrei.
Aber VirtualBox ist kostenfrei, und sogar Freie Software. Genauso
wie QEMU/KVM.

Du kannst auch versuchen, dein KVM (bzw. VirtualBox) so einzurichten,
dass es jeweils Vollbild auf bestimmten Konsolen läuft (wechseln mit
Strg+Alt+F7, Strg+Alt+F8, ...). Damit habe ich aber keine Erfahrung,
und kann daher nicht einschätzen, wie praktikabel das ist. Ich weiß
auch nicht, ob es das ist, was du meinst.

Ich selbst benutze auf dem Hauptsystem einen leichtgewichtigen
Window-Manager, und lasse darin mehrere KVM-Instanzen laufen. Das
sind einfach mehrere Fenster, zwischen denen ich hin und her wechseln
kann, bzw. in den Vollbildmodus schalten, und zurück. Das reicht für
meine Bedürfnisse vollkommen aus.

VirtualBox ist meines Wissens nach genauso gut wie KVM, was die
Virtualisierung angeht. VirtualBox hat die bessere GUI (bzw.
überhaupt eine ;-)), aber so richtig konnte mich diese GUI bisher
nicht überzeugen. Vorallem die Handhabung der Disk-Images finde
ich in vielerlei Hinsicht äußerst umständlich.

Etwas Off-Topic, aber:

Besonders mag ich an KVM, dass es mir nicht sein Image-Format
(qcow2) aufzwingt, sondern dass ich Raw-Images verwenden kann.
Das hat zwei große Vorteile für mich:

1) Ich kann die Images auch außerhalb der VM manipulieren, z.B. bei
   heruntergefahrener VM ein "fsck" oder "resize2fs" durchführen,
   ohne dass ich eine dicke Image-Datei dazu erst nach RAW und wieder
   zurück konvertieren muss.

2) Ich kann LVM-Volumes anlegen, und diese direkt als virtuelle
   Festplatten benutzen. Das macht sich für LVM-Snapshot und
   Backups ganz gut.

Fairerweise muss man bei 2) sagen, dass das auch irgendwie an
der sogenannten "Konsole"/"Monitor" von Qemu/KVM geht, wo man
sogar die VM kurz anhalten kann und so. Allerdings habe ich noch
keine gute Anleitung gefunden, wie man das scripten könnte - und
das brauch ich für automatisierte Backups und so. Die LVM-Sachen
hingegen sind sehr leicht zu scripten.


Gruß
Volker

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Volker Grabsch
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