[linux-l] Desktop Virtualisierung

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Do Nov 29 12:23:33 CET 2012


Norman Steinbach schrieb:
> Volker Grabsch wrote:
> > Aber VirtualBox ist kostenfrei, und sogar Freie Software. Genauso
> > wie QEMU/KVM.
> > [...]
> > VirtualBox ist meines Wissens nach genauso gut wie KVM, was die
> > Virtualisierung angeht.
> 
> Nicht ganz. Als ich zuletzt VirtualBox benutzt hatte, war in der
> neuesten OpenSource Version zwar USB-Support enthalten, aber nur für
> USB1.x - um USB2.0-Support zu erhalten, musste ein proprietäres Modul
> von der Oracle-Webseite heruntergeladen und installiert werden.

Ja, das stimmt. die Abhängigkeit von Oracle und proprietären
Zusatzmodule sprechen auch gegen VirtualBox und für KVM.

> Ich habe zwar mit KVM keinerlei Erfahrungen, aber *das* gibts bei einer
> GPL-Software sicher nicht.

Stimmt so nicht. Auch GPL-Software kannst du doppelt lizensieren.
Eine eingeschränkte GPL-Version und eine komplett proprietäre
"Vollversion".

Dazu müssen sich natürlich alle Autoren (inkl. Kontributoren) des
GPL-Projektes einig sein.

> Achja, zu dem Thema würde mich interessieren: Ist es mit KVM *einfach*
> möglich, Dualboot zu vermeiden indem man ein installiertes Windows bei
> Bedarf in einer virtuellen Maschine startet? Alle paar Monate Windows
> booten zu müssen nervt mich gewaltig.

Für einen ersten schnellen Test könntest du folgendes versuchen:

kvm /dev/sda

(wobei "sda" die Festplatte ist, auf der dein Windows liegt)

Vorsicht! Du musst dabei unbedingt vermeiden, dein gerade
laufendes System noch einmal zu starten. D.h. wenn sich auf der
selben Festplatte auch dein gerade laufendes Linux befindet,
darfst du dieses nicht booten, sondern nur das Windows!
Sonst greifen zwei Linux-Systeme auf die selben Partitionen zu,
die nichts voneinander wissen. Das kann zu Datenverlust führen.

Langfristig würde ich empfehlen, auf einer Kopie deiner
Windows-Partitionen zu arbeiten. Oder das Windows nochmal
neu in einer leeren virtuellen Festplatte zu installieren.

> Unter "einfach" verstehe ich jedoch nicht unbedingt sowas, wie in dieser
> gut verständlichen Anleitung beschrieben:
> http://wiki.ubuntuusers.de/Dualboot-Windows_virtualisieren
> Das war mir bisher schlicht zu aufwändig, um es umzusetzen.

Ich kenne keine Anleitungen dafür. Aber ich würde schätzen, dass
man obige Anleitung genauso gut verwenden kann, und dann das
virtuelle System einfach per KVM statt VirtualBox startet.


Gruß
Volker

-- 
Volker Grabsch
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