[linux-l] Neue dev-Bezeichnungen in der fstab bei SuSE-Linux

Frank Reker frank at reker.net
Do Jan 16 13:11:13 CET 2020


Am Do 16. Jan 2020 01:18 +0100 schrieb Jürgen Rienäcker:

>Bei der SuSE-Leap und auch bei Thumbleweed steht nun aber
>UUID=26418e93-2017-471b-a68c-da16ed582469  /usr  ext4
>data=ordered,acl,user_xattr  0  2
[...]
>Wo finde ich diese UUID für eine eingehängte Partition (in /proc?), daß ich
>sie in die fstab eintragen kann?


haengt vom fs ab. Bei ext2,3,4 geht
tune2fs -l /dev/sda5 | grep UUID
oder 
blkid /dev/sda5
oder
lsblk -o UUID /dev/sda5
blkid oder lsblk kommen auch mit diversen anderen dateisystemen klar.

man kann z.B. mit tune2fs auch die UUID aendern, sollte man aber nur
machen, wenn man sicher ist, dass die neu gesetzte UUID nicht noch
woanders verwendet wird.

alternativ kann man in /etc/fstab natuerlich auch weiterhin das
device /dev/sda5 eintragen.
Wenn es sich um device-namen handeln die sich vorraussichtlich
nicht veraendern, bevorzuge ich persoenlich lieber die variante
mit devicenamen. bsw. wenn ich lvm verwende, dann heissen die
devices: /dev/volume-group/volume
z.B. /dev/gandalf/home (oder alternativ /dev/mapper/gandalf-home).
der name der volume-group ist bei mir i.d.r. der name des rechners
ggfs. mit einem zusatz. und das volume entspricht dem mountpoint.

bei device namen wie /dev/sda5 besteht die gefahr, dass wenn du mal
irgendwann weitere festplatten anschliesst, es von der reihenfolge
abhaengt wie die devices heissen. dann wuerden die angaben in der
fstab u.U. nicht mehr stimmen. Bei notebooks ist das aber eher selten
ein problem. ausser es handelt sich um externe platten.

bei der frage ob man devicenamen oder uuid's nimmt stellt sich
also die frage, was ist wahrscheinlicher, dass es konstant bleibt.
der device-name oder die uuid...
die uuid aendert sich bei neuformatierung, der devicename u.U. bei
hardware-umkonfigurationen.
eine allgemeingueltige antwort kann man da nicht geben.

einige partitionstabellen (wie z.B. gpt) erlauben auch uuid in
den partitionstabellen. so dass mann in der fstab auch
PARTUUID=...
angeben kann. Das ist meist das sinnvollste, setzt aber vorraus,
dass man eine ensprechende partitionstabelle nutzt. die weit
verbreitete dos-partitionstabelle unterstuetzt das nicht!

alternativ kann man auch LABEL= oder PARTLABEL= angeben.
LABEL ist das fs-label das man frei waehlen kann und PARTLABEL ist
das label in der Partitinostabelle (setzt eine unterstuetzung der
partitionstabelle vorraus, z.B. in gpt machbar in dos-pt nicht).

oder man nutzt den namen unter:
/dev/disk/by-id/
z.B.: /dev/disk/by-id/ata-HGST_HTS725050A7E630_TF755AY9KX1YYM-part1
da dieser name i.d.r auch seriennummern enthaelt (im obigen beispiel
ist das TF755AY9KX1YYM die seriennummer) aendert sich dieser
name nur wenn man die festplatte aendert.

wie du siehst es gibt viele moeglichkeiten das device in der fstab
zu spezifizieren. ich persoenlich nutze lvm, vergebe weitestgehendst
eindeutige volume-group-namen und nutze dann den entsprechenden
device-namen. das ist auch fuer mich besser lesbar als irgendwelche
kryptischen uuid's.
wenn ich mal kein lvm benutzen kann oder will, dann setze ich
weitestgehendst eindeutige FS-Labels und nutze LABEL=

das ist ein ganz guter kompromiss, zwischen lesbarkeit, kontinuitaet
und eindeutigkeit.

die automatischen installationsroutinen der distros nutzen meist
uuid's da das (fast) immer funktioniert und in automatischen tools
einfach umsetzbar ist.



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Ciao Frank Reker



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