[linux-l] Europäischer Datenschutz und Verarbeitung von Firmendaten im EU-Ausland

Frank Reker frank at reker.net
Fr Jun 5 14:01:19 CEST 2020


Am Fr 05. Jun 2020 13:06 +0200 schrieb Gerard Bekhuis via linux-l:
>ist die ganze DSGVO nicht eine Farce?

Teilweise ja...

- Das Ziel der Vereinheitlichung in der EU wurde nur 
  teilweise umgesetzt. Zwar gibt es jetzt ein einheitliches
  Rahmenwerk, aber immer noch viel Gestaltungsspielraum
  fuer die einzelnen Mitgliedsstaaten. Aber immerhin besser
  als zuvor.
- Der Export von Daten ist zwar immer noch problematisch,
  aber immerhin gibt es jetzt einen klaren Rechtsrahmen,
  der fehlte zuvor gaenzlich.
- Es gilt zwar grundsaetzlich das Prinzip der Datensparsamkeit,
  aber das ist so schwammig, dass es leicht umgangen werden kann
  (gute Anwaelte vorrausgesetzt).
- Allerdings muss der Verbraucher jetzt explizit zustimmen.
  Ausserdem hat er ein Anrecht Einsicht in die gespeicherten
  Daten zu verlangen, sowie deren Loeschung zu beantragen.

Gerade der letzte Punkt ist zwar ein grosser Fortschritt, hat
aber auch zu viel Buerokratie und Unmut gefuehrt.
Ausserdem fehlt es an einheitlichen Verfahren. - Wer weiss nach
einem halben Jahr noch, wem er alles eine Genehmigung erteilt
hat und an wen er sich wenden muss um diese Daten wieder loeschen
zu lassen. Zumal jedes Unternehmen, jeder Verein, ... das
unterschiedlich umsetzen kann.
Von daher viel Buerokratie fuer einen eingeschraenkten Nutzen.
Schade - der Ansatz war gut...

Alles in allem ist die DSGVO ein Schritt in die richtige
Richtung. Der grosse Wurf ist es allerdings nicht...



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Ciao Frank Reker



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