[linux-l] pest practice für Win + Linux

Gerard Bekhuis odemarus at gmx.de
So Mai 2 09:45:15 CEST 2021


Hallo Norman,

es tut mir Leid, da möchte ich Dich doch gerne widersprechen.
Der Mensch ist nicht von Natur aus faul, denn ich bin 71 und lerne jeden
Tag noch
etwas dazu.
Es kommt m.E eher darauf an, welche Interessen jemand hat und welche
Möglichkeiten
er oder sie hat die zu verfolgen. Mir ist z.B. im Leben öfters gesagt
worden, dass ich dies oder
jenes niemals schaffen werde und es lieber sein lassen sollte.
Das hat mich dann erst recht angespornt und habe mir dann gesagt " und
jetzt erst recht".
Ebenso erlebe ich es in meinen Computer-AG's mit Senioren von 50 bis 87
dass so manche
Senior wieder aufgeblüht ist, weil ich ihm oder ihr alle erdenkliche
Unterstützung gegeben habe
und durch meine Geduld sie gewinnen konnte weiter zu machen um so auch
im Alter sich an der
Digitalisierung heran zu trauen und ihre Vorteile für sich zu Nutzen
gelernt haben.
Als Systemischer Familientherapeut in der Suchtarbeit habe ich mich auch
immer
wieder daran geärgert, dass Kollegen in ihren Berichten oft schrieben
dass Suchtkranke
defizitär seien und damit diesem Menschen in meinen Augen ein Etikett
aufklebten.
Sorry dass ich hier so empfindlich bin, aber ich finde es dennoch
wichtig hier für
Mitmenschen in die Bresche zu springen.
Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schnell wir dazu neigen anderen ein
Etikett zu verpassen,
deshalb ist es so wichtig dass eigene Handeln und denken immer wieder zu
reflektieren.
Bezüglich Linux Mint möchte ich gerne noch hinzufügen, dass wenn Linux
Mint dann bitte
eher LMDE als Linux Mint Ubuntu, denn LMDE ist stabiler aufgrund von
Debian, während
bei Linux Mint kann man immer mal wieder Überraschungen erleben.
So habe ich früher auch schlechte Erfahrungen mit Ubuntu gemacht,
weshalb ich vor ca. 16 Jahren
auf Debian umgestiegen bin.
Ich arbeite seit ca. 16 Jahren mit Debian und möchte kein anderes Linux
auf mein Computer,
auch wenn Debian träge ist, wenn es darum geht Neuerungen einzuführen.
Dennoch ich kann bis heute mit Debian alles machen was ich mit 71 mit
dem Computer
machen will und ich kann mich auf das System verlassen.

Viele Grüße und einen schönen Sonntag.

Gérard.

Am 02.05.21 um 00:21 schrieb Norman Steinbach via linux-l:
> Hallo,
>
> On 01.05.21 21:44, Boris Kirkorowicz via linux-l wrote:
>> Daher bitte ich um Empfehlungen, welches Setup ab problemärmsten ist:
>> die Windows-Partition als /home unter Linux zu nutzen, oder das Linux-
>> /home unter Windows einzubinden? Und falls es noch weitere Möglichkeiten
>> oder Variationen gibt, bin ich an weiteren Tipps interessiert.
>> Perspektivisch soll Linux das Hauptsystem werden.
>
> Ich habe damals die Erfahrung gemacht, das DualBoot aus genau diesem
> Grund unpraktisch ist. Am problemärmsten dürfte es sein, unter Linux
> die NTFS-Partition von Windows einzubinden, aber zugleich will man
> sein /home nicht unbedingt unter NTFS laufen haben (schon wegen den
> unterschiedlichen Berechtigungskonzepten usw). Ich weiß nicht, ob es
> inzwischen unter Windows Treiber gibt, die ext4 Partitionen
> lesen/schreiben können (was man heute ja nimmt, nicht mehr ext2)?
> Vielleicht sogar direkt von Microsoft nativ? Die haben ja inzwischen
> auch ein Linux-Subsystem für Windows, da könnte man das vermuten...
>
> Mit DualBoot habe ich die Erfahrung gemacht, dass die
> "umstiegswilligen" Menschen da doch eher "faul" sind und doch bei dem
> bleiben, was sie gewöhnt sind, und somit der Umstieg dann doch nicht
> von statten geht.
>
> Ich weiß ja nicht das Benutzungsprofil desjenigen, aber prinzipiell
> würde ich tatsächlich auch Gérard's Lösung sinnvoll finden: Linux als
> Hostsystem, und für die seltenen Fälle, wo dann doch mal Windows
> gebraucht wird, eine VirtualBox o.ä. mit Windows drin (ab 8GB RAM
> problemlos möglich) Da kann man dann über einen shared-Ordner auch
> Dateien zwischen dem einen und dem anderen übertragen, und es ist
> alles recht transparent. Denn eines muss jedem, der umsteigen möchte,
> klar sein: Die Lernkurve ist vielleicht nicht mehr ganz so steil, wie
> zu meinem Umstieg von Windows auf Linux im Jahr 2006, aber immer noch
> deutlich vorhanden! Und da der Mensch von Natur aus faul ist, lernt er
> nur, wenn er lernen muss. Also für jeden, der nicht die
> Selbstdisziplin hat, sich zum Lernen zu zwingen, ist es an der Stelle
> tatsächlich hilfreicher/effektiver, ein funktionierendes Linux
> vorgesetzt zu bekommen, und dann dieses sofort hauptsächlich zu nutzen
> (erfahrungsgemäß hat sich hier Mint mit Cinnamon bewährt, weil es
> schon vieles automatisiert und einen für Windows-Umsteiger leicht
> erlernbaren Desktop hat, aber natürlich ist es Geschmackssache, in
> welcher Distro-/Desktop-Welt man leben will, irgendwas mit KDE geht
> genauso). Einen Ansprechpartner für kleine Zwischenfragen zu haben ist
> hilfreich, aber ideal ist es natürlich, wenn der Ansprechpartner dem
> Lernwilligen auch gleich die richtige Methode der Findung passender
> Suchbegriffe für eine Websuche, welche diese Fragen beantwortet,
> beibringt, so dass das perspektivisch zur Hilfe zur Selbsthilfe wird.
>
> Das sind soweit erst mal meine Gedanken dazu.
>
> Viele Grüße,
>
> Norman
> _______________________________________________
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