[pkl] vordenker news - August 2014 - Sommeredition
Joachim Paul
jpaul at xpertnet.de
So Aug 3 12:55:54 CEST 2014
vordenker news -- August 2014
Liebe Vordenkerinnen, liebe Vordenker,
mitten im Sommer -- inklusive Unwettern und Starkregen vielerorts --
kommt die Sommeredition 2014 unseres kleinen und mittlerweile
steinalten E-Journals vordenker.de (nicht vergessen: 2016 feiern wir 20
Jahre Vordenker.de!)
Wie immer Alles schön verlinkt unter http://www.vordenker.de/news.htm
oder unter http://www.vordenker.de/blog/?p=895
Für den ersten Teil überlassen wir die Anmoderation Eberhard von Goldammer:
In der Sommer-Edition 2014 ist es die deutsche Übersetzung von "The
Logical Parallax
<http://www.vordenker.de/gunther_web/gg_logical-parallax.pdf>" von
Gotthard Günther aus dem Jahr 1953 -- eine Übersetzung, die wir Rajko
Aust verdanken, der schon die Science Fiction Texte "Achilles and the
Tortoise <http://www.vordenker.de/gunther_web/achilles-tortoise.pdf>"
und "The Seetee Mind
<http://www.vordenker.de/gunther_web/seetee_part_1-4.pdf>" übersetzt hat.
Günthers Science-Fiction Erzählungen sind in der ersten Hälfte der 50er
Jahre entstanden, also in einer Zeit, als viele Begriffe noch nicht das
Licht der wissenschaftlichen Welt erblickt hatten, die er in den darauf
folgenden Jahren in die Wissenschaft eingeführt hat. Sie enthalten aber
vom Kern her bereits alles, was dann später kam, d.h. hier muss man
nicht revidieren. Im Zusammenhang mit "The Logical Parallax
<http://www.vordenker.de/gunther_web/gg_logical-parallax.pdf>" lohnt es
sich, einmal die die Arbeit "Die gebrochene Rationalität
<http://www.vordenker.de/ggphilosophy/gg_gebrochene-rationalitaet.pdf>"
durchzulesen. Auf Seite 9 dieses Textes entschuldigt sich Günther für
die etwas "kindliche Vorstellung", wie er es nennt, wenn er, um die
Phänomene des Mikro- und Makrokosmos zu verstehen, ein Modell
vorschlägt, bei dem man sich in das Innere eines Atoms versetzt und sich
dieses wie "ein Universum mit unzähligen Weltkörpern der entsprechenden
Größenordnung" vorstellt und er fährt fort (Zitat):
"Auf diesen intra-atomaren Planeten sollen nun Wesen leben, die wie wir
Naturwissenschaft treiben. Diese mikrokosmischen Intelligenzen würden
unweigerlich feststellen, dass es in ihrer Welt vollkommen vernünftig
klassisch zuginge. Wenn ihr Wissen aber jene Grenze zwischen ihrer Welt
und unserem Mediokosmos erreichte, würden sie mit gleichem Recht zu dem
Ergebnis kommen, dass es bei uns vollkommen verrückt zuginge, weil in
mediokosmischen Regionen die Gesetze von Identität, verbotenem
Widerspruch und ausgeschlossenem Dritten nicht mehr durchgängig
anwendbar seien. Die hypothetischen Wesen wären erst dann in der Lage,
ihre falschen Vorstellungen zu korrigieren, wenn jemand unter ihnen die
ontologischen Brechungsgesetze der Rationalität entdeckte."
Ohne im Detail weiter auf diesen Text weiter einzugehen, sie hier
angemerkt, dass Günthers "Entschuldigung" für diese kindliche
Vorstellung heute in der Kosmologie durchaus verwendet wird, nämlich in
der Vorstellung des Modells der Multiversen. Wer sich dafür
interessiert, dem sei der Text von George F.R. Ellis "Multiversum in
Beweisnot
<http://www.schattenblick.de/infopool/natur/physik/npast179.html>"
(Spektrum der Wissenschaft 11/11, November 2011, S. 36-42) empfohlen,
den man -- allerdings ohne Bilder und genau diese sollte man sich nicht
entgehen lassen! -- im Web finden kann. Für "kleines Geld"; nämlich 1,50
Euro, kann man den Text (mit Bildern!) auch beim Spektrum Verlag
<http://www.spektrum.de/alias/kosmologie/multiversum-in-beweisnot/1120982>
erwerben, oder eine angepasste separate "Nachempfindung" der
Uni-Multiversenbilder
<http://www.vordenker.de/vgo/uni-multi-versen-bilder.pdf> nsehen.
Das geistige Chaos, das heute in der Kosmologie zu herrschen scheint --
und einige Andere sind auch der Meinung, dass es sich um ein geistiges
Chaos handelt -- dieses Wirrwarr hat vermutlich -- oder sollte man
"vermutlich" ersetzen durch "ganz sicher" -- seinen Ursprung in der
monokontexturalen Betrachtungsweise kosmologischer und
quantenmechanischer Phänomene -- also der Phänomene des Makro- und
Mikrokosmos, um die es in den beiden Texten "The Logical Parallax" und
"Die gebrochene Rationalität" geht.
Eberhard von Goldammer
Für den zweiten Teil freuen wir uns, dass unsere in den Jahren 2011 bis
2013 monatlich kontinuierlich erschienene Reihe METAPHON
<http://www.vordenker.de/metaphon.htm> ihre -- wie seinerzeit
angekündigt -- erste lose Fortsetzung erfährt.
In Wortspielhalle <http://www.vordenker.de/weigoni/wortspielhalle.htm>
zeigen Sophie Reyer und A.J. Weigoni eindrucksvoll, was Sprache in
Zeiten der "berechnenden und vorausrechnend-überwachenden künstlichen
binären Intelligenz" (ein Widerspruch in sich, wir wissen darum ;-)),
also in Zeiten der binären -- O-Ton -- "Dialektik der Aufzehrung" (- ich
schmeiß mich weg -) an Innovationspotential dennoch -- oder gerade drum
-- zu bieten hat, Stichwort "Heterophone Stimmgewalt".
Viel Spaß,
Ihr vordenker team,
Joachim Paul (Hrsg.)
--
Dr. Joachim Paul MdL NRW
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