linux-l: Multitasking-Konzepte

Thomas Bange bange at uni-paderborn.de
Do Jul 31 23:41:17 CEST 1997


Oliver Bandel wrote:
> 
> Hallo, liebe Leute,
> 
> ich wollte mal in Erfahrung bringen, welche Konzepte des Multitaskings es
> gibt.
> 
> Bei Suse steht in der Beschreibung, daß Linux ein echtes preemptives
> 32-Bit-Multitasking-Betriebssystem sei.
> 
> Woanders las ich, Linux sei ein kooperatives Multitasking.
Das ist falsch. Linux benutzt preemtives Multitasking. Kooperatives
Multitasking wird z.B. von Win 3.x und MacOS verwendet (das neue kann
wohl auch preemtives). Der Unterschied ist, das bei kooperativem
Multitasking die laufenden Programme dafuer verantwortlich sind, das
auch mal jemand anderes Rechenzeit bekommt. Ich kann also ein Programm
schreiben, das einfach den Prozessor nicht mehr freigibt und so kein
anderes Programm mehr zum Zuge kommt. Beim preemtiven Multitasking wird
das ganze vom Betriebssystemkern verwaltet. Dafuer gibt es dann
verscheidene Strategien, z.B. RoundRobin. Dabei wird jedes Prog. fuer
eine bestimmte Zeitdauer ausgefuehr, dannach wird ihm der Prozessor
"entzogen" und ein anderes Programm ist an der Reihe. Das geht dann
immer reihum. Jedes Programm wird immer nur ein Stueckchen lang
ausgefuehrt. Bei preemtiven Multitasking kann das System nicht haengen
bleiben wie beim kooperativen Multitasking, da das Programm das ganze
nicht beeinflussen kann.
> 
> Abgesehen, daß letztendlich ja sowieso ein Prozessor alle Arbeiten
> nacheinander macht (bloß wohl so schnell und gut verwaltet, daß es dem
> Benutzer nicht auffällt - wo liegen da die Unterschiede?
> 
> Ein MacIntosh-Benutzer glaubt ja auch, er habe Multitasking. Das soll wohl
> auch eines sein, aber was für eins?   ...und was für eins! :->
> 
> Ja, was für eins?
> 
> Tschüß,
>     Oliver
Thomas




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