linux-l: Distribution?

Guenther Thomsen tho at thomsen.isdn.cs.tu-berlin.de
Di Aug 10 11:07:12 CEST 1999


In message <19990809095555.A21345 at zedat.fu-berlin.de>, Susanne Schmidt writes:
> Moin, Moin ;)
> 
> > Deutschland am weitesten verbreitete Distribution S.u.S.E. Auch wenn ich
> > mich jetzt bestimmt unbeliebt mache, so muß man eben sagen, daß diese
> > Distribution etwas eigene Wege gegangen ist. Das Init ist nicht wirklich
> > SysV kompatibel, die Konfigurations- und Startdateien liegen an völlig
> 
> Na und ? Das ist ja auch keine "Anforderung" an Linux ;) Die *BSDs sind das
> gluecklicherweise auch nicht und die sind sicherlich ebenso gute UNIXe wie
> eine Linuxdistribution. Ansonsten sind Suses eigene Wege nicht eigener als
> die anderer Distributoren - weil, deswegen sind es Distributoren ;) 
> 
> > anderen Stellen als bei anderen Distributionen. 
> 
> An anderen Stellen als andere Distribution ? Aus welcher Perspektive
> gesehen ? Was ist das genau fuer eine Aussage ? Aus Suses Perspektive
> liegen bei Rh die Konfigurationsdateien auch an voellig unterschiedlichen
> Orten ;)) Debian legt woanders ab als RH, Suses woanders als Debian,
> Slackware anderes als der Rest usw. usw. ;) Kurz: Jeder Distributor kocht
> sein eigenes Sueppchen ;)
>
 Genau dieses Problem geht der (Linux) Filesystemstandard (FSSTND) an. Nicht
nur fuer Systemadministratoren sondern besonders auch fuer Applikationsent-
wickler ist es recht laestig, wenn man erst nachsehen muss, wo denn nun
Distribution X configfile/command Y hinlegt. Dieser Standard fiel auch nicht
gerade vom Himmel, erste Versionen datieren auf 1994. Einige Distributionen
folgen diesem Standard dichter als andere.
 Wenn aber SuSE Dateien im /usr fs regelmaessig und automatisch aendert
(z.B. /usr/man/whatis) oder ausfuehrbare Dateien ins /var fs packt (z.B
/var/adm/tripwire/bin/tripwire) hoert der Spass auf.


> 
> > Außerdem verwendet das
> > YAST-Konfigurationstool der S.u.S.E. eine große, einsame und
> > unübersichtliche Konfigurationsdatei, die einer Registry nicht unähnlich
> 
> ..eine grosse, ZENTRALE, VOLLSTAENDIG KOMMENTIERTE Konfigurationsdatei, die
> absolut nicht wie eine Regristry ist (Was soll so ein Vergleich bei
> Linuxdistributionen, btw. ?)
 Sie ist ZENTRAL (d.h. auch, dass es nur 1 owner/group gibt, was verteilte
Administration unmoeglich macht), unvollstaendig (natuerlich), redundant (an
wie vielen Stellen muss ich den Hostnamen / die IP nummern aendern?), in-
konsequent (warum trage ich dort IP nummern ein, nicht aber die routen?).
Performance ist sicherlich kein Argument, doch erscheint das Konzept wenig
durchdacht, wenn jedes der 42 start-up scripte die rc.config erneut ein-
liest. Was interessiert es auch den xntpd, ob es einen Mail-relay gibt oder
nicht. Das kann noch verbessert werden, z.B. wenn statt einer Datei, ein
Verzeichnis mit einem Haufen von Konfigurationsdateien vorliegt (SuSE hat
damit scheinbar schon begonnen, die isdn4linux utiities legen in 
/etc/rc.configd einige, fast nicht mehr wartbare, Dateien ab). Wenn diese
auch noch ausfuehrbar sind, kann z.B. der FQHOSTNAME mit 
`cat /etc/HOSTNAME`.domain gesetzt werden.

> 
> Ansonsten ist das System einer oder zwei zentraler Konfig-Dateien in der
> Unixwelt nicht unverbreitet, da befindet sich Suses also in ganz normaler
> Tradition. 
 Was es nicht besser macht. BTW: Ich habe es nur bei FreeBSD gesehen (und
nehme an, das die anderen *BSD aehnlich aufgebaut sind). Das ist dort auch 
nur solange konsequent, als nur ueber rc.system und rc.local die ver-
schiedenen Daemonen gebootet werden.

> Desweiteren kann man Yast abschalten und wie ueblich den Kram
> komplett selbst machen.
 Leider ist das nicht ganz richtig. Alle (? zumindest alle die ich mir an-
gesehen habe) scripte in /sbin/init.d/ lesen /etc/rc.config ein, ob nun
von YaST erstellt oder mit dem Editor Deiner Wahl.

[..]

Guenther



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