Kein Betreff


Mi Jan 13 10:10:53 CET 1999


>From guckes  Wed Jan 13 11:10:54 1999
Return-Path: <owner-linux-l at calle.in-berlin.de>
Delivered-To: guckes at math.fu-berlin.de
Received: (qmail 19494 invoked from network); 13 Jan 1999 10:10:52 -0000
Received: from methan.in-berlin.de (160.45.10.13)
  by leibniz.math.fu-berlin.de with SMTP; 13 Jan 1999 10:10:51 -0000
Received: from calle.in-berlin.de (calle.in-berlin.de [193.175.21.97])
	by methan.in-berlin.de (8.9.1/8.9.1) with ESMTP id LAA13079;
	Wed, 13 Jan 1999 11:10:39 +0100 (CET)
	(envelope-from owner-linux-l at calle.in-berlin.de)
Received: by calle.in-berlin.de (Smail3.2.0.98) 
	  from  localhost with smtp
	  id <m100MuB-000A0tC>; Wed, 13 Jan 1999 10:48:03 +0100 (CET)
Received: by calle.in-berlin.de (Smail3.2.0.98)
	  id <m100Mu8-000A0Ma>; Wed, 13 Jan 1999 10:48:00 +0100 (CET)
Date: Wed, 13 Jan 1999 10:47:07 +0100 (MET)
From: Oliver Bandel <oliver at first.in-berlin.de>
To: "Be.L.U.G." <linux-l at calle.in-berlin.de>
Subject: Re: linux-l: wissenschaftlich :) arbeiten
In-Reply-To: <99011220165302.00364 at cornelsen>
Message-ID: <Pine.LNX.3.95.990113103325.523A-100000 at first.in-berlin.de>
MIME-Version: 1.0
Content-Type: TEXT/PLAIN; charset=ISO-8859-1
Content-Transfer-Encoding: 8BIT
Sender: owner-linux-l at calle.in-berlin.de
Reply-To: linux-l at calle.in-berlin.de
Status: O
Content-Length: 2395
Lines: 70

Hallo!

On Tue, 12 Jan 1999, Jens-Uwe Morawski wrote:

> Hallo,
> 
> ich stehe vor dem Problem große, naja, Datenmengen visuell aufbereiten zu
> müssen. Bisher lief das allesrecht gut mit xmgr und gnuplot, aber bei so
> manchen Diagrammtypen siehts da recht schlecht aus.

Aha.... vielleicht ein Pluspunkt für das Programm? (Sehen wir weiter...)

> 
> Besonders Tortendiagramme und 3D Sachen suche ich freiverfügbar vergeblich.

Na, das ist doch sehr befriedigend; dann haben die Programme ihrem
Ruf (wissenschaftliches Arbeiten) alle Ehre gemacht.

3D-Diagramme sollte man in wissenschaftlichen Arbeiten vermeiden, denn
das Nutzen der dreidimensionalen Effekte führt zu einer Fehlinterpretation
der Daten.

Nachlesen, was man sollte und was lieber nicht, kann man in folgendem,
recht kompakt und übersichtlich gestalteten Buch:

Riedwyl, Hans
   Graphische Gestaltung von Zahlenmaterial
   UTB/Paul Haupt Verlag,
   Bern/Stuttgart, 1975


So darf ich dann folgenden virtuellen Dialog führen lassen:

Frage:   "Wann darf ein Wissenschaftler 3D-Darstellungen benutzen?"
Antwort: "Niemals!"

Frage:   "Und wann sollte er es doch tun?"
Antwort: "Wenn er Forschungsgelder beantragt."


Zwar können 3D-Darstellungen manchmal tatsächlich etwas mehr
Überblick geben, aber die viel geliebten 3D-Versionen von
Balkendiagrammen z.B. sind geradezu zum Beschiß entworfen
worden. Sie sind typische Marketinginstrumente, um z.B.
Zuwachsraten besonders groß erscheinen zu lassen. Mit
geeigneter Wahl der Perspektive kann man da schweinische
Effekte erreichen...



> In der aktuellen c't stand zwar einiges drin, jedoch sind die entsprechenden
> Programme nur interaktiv bedienbar, oder viel zu komplex.

Im Linux-Magazin 12/98 war ein Artikel zu Statistik-Programmen. Der
war recht umfgangreich und ich habe ihn nur überflogen; aber evtl.
ist dort etwas dabei. Schau doch dort mal rein.

> 
> Kennt von euch jemand kleine, flinke Programme mit oben genannten Eigenschaften
> die möglichts frei verfügbar sind und im Batch Daten einlesen und hinten EPS
> rauswerfen???

EPS? Klingt nach LaTeX. Also, dann sollte ja ein gewisses Interesse an
Typographie vorhanden sein.... ich empfehle also, mal in den Riedwyl
zu schauen. Grundsätzliche Faustregel: Wenn's sich in 2D nicht darstellen
laßt und es wissenschaftlich sein soll (nicht populistisch oder Werbung),
dann hat man was falsch gemacht.

Tschüß,
   Oliver



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