[linux-l] Woody-nachbesserungs-Tool

Steffen Dettmer steffen at dett.de
Do Dez 26 16:00:44 CET 2002


* Ralph Angenendt wrote on Tue, Dec 24, 2002 at 13:58 +0100:
> Am "Ich weiss besser als du, was du tun willst" kranken aber einige der
> automatisierten Tools - egal ob bei linuxdistributionen oder unter
> Windows :) 

Genau das ist das Problem, ja. Das führt leider schnell dazu, daß
man diese Tools dann nicht "teils" einsetzen kann, sondern so gut
wie gar nicht, und das ist manchmal Schade, die sind ja oft nicht
überall schlecht, sondern oft nur in Details...

> Seit Version 8.0 gibt es AutoYast bei SuSE, Alice existiert also nicht
> mehr. Toll. AutoYast ist ein Stapel keine Ahnung, der Konfiguration und
> Installation aus einer XML-Datei ausliest. Und kann *noch* nicht soviel
> wie Alice. Manchmal frage ich mich, warum man immer alles austauschen
> muss ...

Ja, man muß natürlich auch mal was Neues ranlassen, aber es muß
funktionieren. Am besten immer optional, und gucken, was sich
durchsetzt, weil es verwendet wird, nicht weil es mehr bunte
logos hat.

> Das ist mir (und anderen) allerdings bei SuSE auch schon sauer
> aufgestossen, dass irgendwelche Migrationsskripten und ähnliches nicht
> funktionieren - weil z.B. Programme verlangt werden, die gar nicht
> mitgeliefert wurden, man kann also sehen, dass das Programm auf der
> Plattform noch nie ausprobiert wurde.

Ja, geht gar nicht, oder nur unter ausgewählten Bedigungen...
Warum ist es immer ein Risiko mit NFS gewesen? Kommt ein neues
Linux (weiß nicht, ob das nur bei SuSE ist, früher hatte ich
solche Probleme auch bei Redhat), muß man wieder beten, ob der
dann auch als NFS Client läuft. Dann gab's kernel nfs,
konnte man wieder etliches umbauen, dann ging der automounter
plötzlich nicht ordentlich (haben jetzt etliche SuSE > 7.1, die
über /etc/fstab ihr NFS mounten, weil der autokram einfach nicht
richig ging) und nur solchen Ärger. Liegt vermutlich nicht nur an
SuSE, aber es ist doch grausam, wenn man die neuen Versionen kaum
integriert bekommt, weil 1000 Kleinigkeiten dann auch wieder
zwei Tage dauern. Nervig.

> Und die Hotline kommt dann auch nicht weiter. Unser Fazit: Distribution
> von SuSE durchaus, alle produkte von denen (E-Mailserver, OpenExchange,
> Firewall, whatever) kommen uns nicht ins Haus, weil sie irgendwann
> unwartbar werden.

mmm... Tja.

EMailServer III (glaub ich) hab ich bißchen im Einsatz.
Eigentlich ein tooles Ding. Schick LDAP und WebGui. Hat natürlich
auch wieder seine Korken; zum Beispiel, wenn man einfach mal
schon einen LDAP Server hat. Kriegt man natürlich hin, aber muß
man auch erstmal alles per Hand machen. Ist so erstmal ein gutes
Produkt, aber ich bin mir auch sicher, daß man ein update auf
eMail IV später dann gar nicht probieren sollte :) Es wird
einfach nicht funktionieren. Dann fehlt noch Vertrauen, weil man
ja schon oft Probleme hatte, solchen Kram produktiv zu fahren.
Geht meistens so lange gut, wie es Support gibt (Patches etc),
dann steht man meist da. Machste ein neuen Server dafür, mit
neuer Version, geht erstmal die Hälfte nicht. Fetzt. Gut, im
Gegensatz zu Windows kriegt man es dann immer hin, aber macht
kaum Spaß, finde ich. Ist keine einfache Arbeit, kann also selten
ein Hiwi machen, macht aber auch keinen Spaß, weil irgendwie oft
ziemlich blöd (man kennt das ja, im Westenlichen sucht man den
Haken, daß ist dann ne Kleinigkeit wie ein falscher Pfad oder
so'n Mist, und dann sucht man weiter...).

> meistens ausgebügelt. Bei SuSE ist es dummerweise etwas anders - so war
> die 6.4er extrem stabil, die 7.2er aber besser als die 7.3er - so kommt
> man ums Testen nicht herum.

Manchmal frage ich mich, wie SuSE überhaupt testet (Redhat testet
wohl gar nicht :)). Komlexe Sachen funktionieren zum Teil
erstaunlich gut. Irgendwann hat mal jemand testweise so einen
Hylafaxserver gebastelt, da hat SuSE verdammt viel richtig
gemacht. Aber an manchen anderen Stellen sind Dinger, da fragt
man sich, wie das sein kann. 

> > Och, bloß nicht noch eine Distri :)
> 
> Barum nicht? Privat bin ich mittlerweile auf Gentoo umgestiegen, einfach
> weil mir das Konzept gefällt. Gut, ich muss niemanden darin einarbeiten,
> ich bin nicht auf Vendorsupport angewiesen - aber wenn mir privat eine
> Distribution stinkt, dann nehme ich doch was anderes, oder?

Ja, klar, aber der Witz ging in Richtung "Ohh, bloß nicht noch
eine Distri erfinden/bauen". Gibt ja genug. Teils gibt es ja gute
Ansätze, yast2 ist ja auch teils ganz nett, z.B. sehr ähnliche
Oberfläche unter X und Console, aber krankt an seiner "Weißheit".
So ist das irgendwie oft. Irgendwie vermisse ich die Kernidee:
"Automatisch so weit wie möglich, aber optional". So nach dem
Motto: "Das Supertool erzeugt jetzt dies und jenes" mit den
Auswahlmöglichkeiten JA, NEIN, ÜBERSPRINGEN, ANPASSEN. Wenn man
die Tools so baut, daß möglichst viel extrene Tools verwendet
werden (fdisk fürs Partionieren etc), kann man bei Anpassen dann
die Kommandos hinschreiben - natürlich in einem Editorfenster.
Das wäre dann für mich "optional". 

> Ah, das mache ich ja auch ganz gerne - um etwas neues auszuprobieren.
> Das sind dann aber *meine* Hobbymaschinen, da läuft nix produktives
> drauf, und meine wichtigen Daten habe ich halt woanders gesichert. 

Ja, Hobbymaschinen kriegt man meistens eh hin. Da kann man
notfalls auch mal hier ein tar reinballern, dann sind eben die
RPM Datenbanken ungenau, was soll's, man weiß es ja. Wenn man mal
nicht geht, bastelt man sich das, wenn mans braucht, vielleicht
probiert man gleich was neues, lernt man gleich wieder was. In
Produktion ist das nur leider anders, weil das Telefon schon
klingelt ;)

oki,

Steffen

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