AW: [linux-l] Audio-CD-Fehlerkorrektur

Mortimer Graf zu Eulenburg Mortimer.Eulenburg at y-e-p.de
Di Feb 12 17:03:11 CET 2002


Die Reparaturmethode mit dem auspolieren der Kratzer dürfte die einzig
wirksame sein.

Zur Fehlerkorrektur vielleicht einige Hintergründe aus meinem soliden
Halbwissen:

Die Daten sind auf der Labelseite der CD unter der Lackschicht gespeichert,
darum führt ein Kratzer auf der Unterseite nämlich nicht zum Datenverlust
durch Zerstörung der Pits sondern "nur" zu Lesefehlern des Lasers, weil die
Lichtbrechung im Kratzer latürnich mörderisch ist. Das kann man durch
simples polieren ausmerzen.

Die Fehlerkorrektur funktioniert in etwa wie folgt. Die Daten werden
zeitlich im Voraus ausgelesen und dann AD-gewandelt. Kommt der Datenstrom
ins Stocken, versucht die Fehlerkorrektur aus dem Verhältniss der Daten vor
Unterbrechung und denen danach einen möglichst glatten Übergang (nach der
Methode "dass müsste eigentlich ungefähr so klingen") zu generieren. Bei
kleinen Kratzern fällt der Qualitätsverlust dann nicht so auf. Ist die Lücke
zu gross, verwirft die Fehlerkorrektur den Versuch  und der Wandler zuckt
die Schultern und macht dann da weiter wo der Datenstrom wieder brauchbar
wird. Das Verwerfen der Daten wird durch das hörbare Tickern signalisiert.
Die Umdrehungsgeschwindigkeit der CD an sich spielt da keine Rolle, zwar
wird dasselbe Geräusch auch beim schnellen Vorlauf generiert, hier werden
aber auch Daten als nicht abzuspielen (und nicht als unbrauchbar) verworfen,
daher dieses gleiche Geräusch. Die Umdrehungsgeschwindigkeit der CD ist eh
nicht stufenlos skalierbar, es sei denn man will sich Timing- bzw.
Laufzeitfehler einhandeln.

Gute, soll heissen aufwaendige, Wandler haben eben auch eine bessere
Fehlerkorrektur,die mehr aushält als billige Wandler. Es kann von da her
Sinn machen, den (analogen) Dateninput da auszulesen, im Rechner wieder zu
wandeln und zu brennen. Wer den digitalen Input saugen will, sollte sicher
gehen, dass die Fehlerkorrektur schon gewerkelt hat, sonst brennt der sich
den Kratzer audiotechnisch 1:1 gleich mit :)

Ach ja, die CDROM- Laufwerke sind in der Qualität regelmäßig lausig im
Vergleich zu guten CD-Playern. Wenns sich trotzdem besser anhört könnte die
Qualität der Boxen der Flaschenhals sein..

Grüße,

Mortimer



On Sun, 10 Feb 2002, Stephan.Boldt wrote:

> Hi,
>
> >
> > Gesucht ist nun eine Software, die auch gröbere
> > CD-Probleme korrigieren kann, so daß ich mir meine
> > CD einfach nochmal nach Korrektur neu brennen kann
> > und dann hinterher den Musikgenuss habe, den ich jetzt
> > leider nicht mehr habe...
>
> Anderer Vorschlag: für etwa 10€ gibt es sog. CD-Reparatursets. Damit
> habe ich auch die verkratztesten CDs reparieren können.

Klingt gut.

Die CDs hinterher hoffentlich auch. ;-)

Ciao,
    Oliver


>
> Mfg
> Stephan
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