[linux-l] ps2pdf - Probleme mit Querformat

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Di Aug 23 23:32:52 CEST 2005


On Tue, Aug 23, 2005 at 10:09:31PM +0200, Jochen Heller wrote:
> Ich habe einige DIN A4 Seiten im Querformat eingescannt. Eigentlich sind 
> es die gegenüberliegenden Heftseiten, die dann jeweils nebeneinander 
> Hochformat A5 wären. Es kommt eben darauf an, dass beide Seiten stets 
> nebeneinander stehen. Mein Ziel ist es, alle Seiten eines Heftes, dass 
> ich mit meiner Schwester zusammen kreiert habe, als PDF's mit dem pdftk 
> zu einem gesamten PDF-Dokument zusammenzufassen.

Gut, halten wir zunächst einmal fest: PDF != PostScript. PDF kann z.B.
direkt JPEG- oder PNG-Bilder einbinden. Mit "pdflatex" geht das sehr
schön. Oder man könnte über SVG gehen (via inkscape), das hab ich aber
noch nicht ausprobiert.

> Gescannt habe ich mit Gimp und damit aus den .xcf-Dateien .ps-Dateien 
> gemacht. Wenn ich aber dann ps2pdf nutze, erfahre ich das, was 
> anscheinend viele vor mir ebenfalls erfahren mussten: Das Bild ist 
> verhackstückelt, da das PDF in Hochformat erstellt wurde.

Davon möchte ich dringend abraten! Erzeuge lieber direkt ein PDF, dann
kannst du diverse Vorteile nutzen, die u.A. eine sehr viel geringere
Datei-Größe bringen.

> Aus den spärlichen Informationen, die ich bisher sammeln konnte (neben: 
> "Benutz dieses oder jenes kommerzielle Tool") hab ich mir 
> zusammengereimt, dass ich in die Kopfdaten der Postscript-Datei 
> vielleicht die Anweisung hineinschreiben müsste.
> 
> Bin ich also auf dem richtigen Weg, wenn ich nach HowTo's zu .ps-Dateien 
> über Google suche? Oder kennt jemand anderes das Problem und kann mir 
> direkt sagen, was ich machen muss?

Nein, ich würde sagen, du bist auf dem Holzweg ... was aber nicht
heißt, dass du es auf diesem Wege nicht auch schaffen könntest. ;-)

Ich habe früher mal ein paar Sachen eingescannt, und dann als PDF-Datei
zusammengefasst. Das ganze sollte "sauber" sein (keine Hacks), und
effizient (kleine Dateien, d.h. wenig Overhead). Nach vielem Überlegen
bin ich darauf gekommen, dass ich PDF am besten als "Lagerstelle für
JPEG-Dateien" benutze:


1. Schritt: Alles einscannen.

	Sind es Fotos, speichere sie als JPEG.

	Sind es Logos, Schrift, etc., dann reduziere die Farbvielfalt
	(sodass z.B. der Hintergrund wirklich weiß #fffff ist)
	und speichere es als PNG.

Wenn unsicher, dann probier einfach beides aus, und schau, welches
die kleineren Dateien liefert. JPEG ist i.A. kleiner.


2. Schritt: LaTeX-Dokument schreiben.

Mein Dokument sah etwa so aus:

\documentclass[a4paper]{article}
...
\resizebox...
\includegraphics{Grafik-Datei.jpg}
...

Das korrekte Nebeneinandersetzen und die Rand-Einstellungen etc. machst
du am besten alles mit LaTeX. Einige würden vielleicht auch ConTeXt dafür
bevorzugen. ConTeXt ist prinzipiell besser dafür geeignet, damit kenne
ich mich aber nicht so gut aus. Prinzipiell würde sogar reines "TeX"
gehen. Kurz: Nimm ein TeX-Derivat deiner Wahl.


3. Schritt: pdflatex

Jetzt jage dein LaTeX-File durch "pdflatex", und fertig.

Wichtig: Auf keinen Fall den Weg "latex" -> "dvips" -> "ps2pdf" gehen!
Du wirst schon am "latex" scheitern, weil das normale LaTeX keine JPEG-
oder PNG-Dateien nimmt, sondern nur EPS-Dateien, also PostScript, und
genau das wollten wir ja vermeiden!


Das Schöne daran ist, dass du die Power von LaTeX hinter dir hast:
Du kannst einzelne Seiten anders gestalten, kannst Text einfügen,
Vektorgrafiken (aber als PDF konvertieren, nicht als EPS, oder mach
vorher eps2pdf, so mach ich das immer).
... du kannst also zusätzlich noch viele "Vektorgrafik"-Aktionen
machen, für die deine Rastergrafik (JPEG, PNG) ungeeignet wäre.
Bevor du also mit Gimp da irgendwo Text reinmalst: Spätestens dann
solltest du erst recht LaTeX nehmen.  :-)


So, ich hoffe, damit konnte ich helfen. Wenn jemand sonst noch
alternative gute Wege kennt, würde mich das sehr interessieren. Ich
habe mir damals darüber auch den Kopf zerbrochen.


Viele Grüße,

	Volker

-- 
Volker Grabsch
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