[linux-l] Neuer Rechner in Planung

Mike Dornberger Mike.Dornberger at gmx.de
Di Okt 25 03:27:08 CEST 2005


Hallo Lothar,

On Sun, Oct 23, 2005 at 10:36:44PM +0200, Lothar Gregor wrote:
> Das Linux Athlon 64 kann weiss ich. Das Linux Multiprozessor kann, wenn man
> es neu compiliert weiss ich auch. Aber kann Linux auch die neuen
> "Mehrkernprozessoren"?

ich hatte mal vor einer ganzen Weile in einem Vortrag über die neuen
Features des 2.6er Kernels gehört, daß Hyper-Threading als Spezialfall von
NUMA gelöst sei. Naja, ich konnte zwar nichts entsprechendes im
Wikipedia-Artikel über NUMA finden, aber zum Glück habe ich nochmal bei
Hyperthreading nachgesehen: Linux-ünterstützt seit 2.4.17

Nun, selbst wenn Linux noch keine Unterstützung dafür hätte, würde es
laufen. Soweit ich weiß, wurde die Abwärtskompatibilität der
x86er-Architektur nicht aufgegeben. (Dann wäre es ja auch keine x86er-Arch
mehr.)

> Außerdem, welche Programme profitieren am Ende wirklich von den zwei
> Prozessoren?

Alle, die sich nahezu perfekt parallelisieren lassen und dein
Betriebssystem, wenn du grundsätzlich mehrere Prozesse laufen hast, die alle
etwas zu tun haben (also nicht auf irgendein Event oder Daten von der
Festpaltte warten). Auch Prozesse, die mehrere Threads starten, profitieren
von SMP. (Wieder natürlich unter der Voraussetzung, die Threads müssen nicht
ständig aufeinander warten.)

> Auf der Windose, die der Rechner ersetzen soll, wurden u.A. aus großen
> Dokumenten (über 500 Seiten)PDFs gemacht. Das hat mit Acrobat schon mal über
> ne Stunde gedauert. Wenn denn da auch nur ein Fehler drin war .... Von der
> Performance von Office 2003 bei solch großen Dokumenten mal ganz zu
> schweigen.
> 
> Nun soll Open Office 2 das übernehmen. Kann Open Office 2 überhaupt seine
> Arbeit auf 2 Prozessoren verteilen oder tut das Linux automatisch? Auf den
> Projektseiten ist darüber nichts zu finden.

Wenn OOo mehrere Thread aufmacht, verteilt sie das OS automatisch. (Der User
und/oder das Programm kann aber mit schlechter Prioritätenvergabe das wieder
kaputt machen.) Aber mein Bauch sagt mir, daß die Aufgabe wohl nicht
parallelisierbar ist (1 Dokument -> PDF).

Evt. kann eine CPU ein paar der Befehle parallel ausführen, aber den
richtigen Geschwindigkeitsrausch wirst Du dabei wohl nicht bekommen.
Verarbeite lieber 2 500-Seiten-Dokumente auf einmal. ;) Wenn denn natürlich
nur wieder die Platten knattern, langweilen sie die CPUs aber auch wieder.
Ob mehr RAM dann helfen könnte, weiß ich nicht.

Wenn es denn unbedingt eine Office-Lösung sein muß: Kann das Dokument nicht
auf mehrere Dateien verteilt werden, z. B. kapitelweise? Ob und wie man OOo
sagen kann "Starte Seitenzahl in Kapitel n+1 mit (letzte Seite Kapitel n) +
1" weiß ich nicht. Evt. kann man die letzte Seitenzahl in eine Datei
exportieren (und im nächsten Kapitel einlesen). Wenn man das alles geschickt
macht, kannst Du Dir ein Makefile schreiben (lassen). Wenn sich dann (ab
Kapitel m) die Seitenzahlen nicht ändern, muß u. U. nur ein PDF neu
generiert werden. Ich denke mal, mehrer PDFs in eins zusammenzufassen sollte
keine allzu schwere Aufgabe darstellen. Achso: Export to PDF müßte
automatisierbar sein.

Grüße,
 Mike



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