[linux-l] Re: heise.de: Studie: Linux einfacher, sicherer und billiger als Windows

Bernd Villiger bernd at arlekin.ch
Fr Feb 17 13:32:12 CET 2006


>> Ich hege da so einen gewissen Verdacht: dass versucht wird, Windows-
>> User "abzuwerben", indem man Linux möglich ähnlich macht, wohl, damit
>> die Hemmschwelle sinkt. Das Risiko: das Niveau könnte sich ebenfalls
>> angleichen - was für Linux mehr Nach- als Vorteile bringen dürfte ...
>
> Es mindert auf jeden Fall die Lernkurve, wenn das Look'n'Feel ähnlich
> ist. Aber mal ehrlich: wer sagt eigentlich, dass das etwas schlechtes
> ist? Persönlich geht es mir total auf den Geist, sich über die Anti-
> Haltung gegen Mircrosoft profilieren oder definieren zu wollen.
Du hast natürlich Recht; so war das auch gar nicht gemeint: was ich mit
meiner Formulierung kritisieren wollte, ist, dass in hohem Masse (auch)
versucht wird, Strukturen und Konzepte von Windows zu übernehmen (siehe
Hotplug als Beispiel) - was ich schlicht für unangemessen halte (zumal,
wenn es einem, wie bei SUSE, "zwangsweise" verordnet wird).
> ich will schliesslich kein "Ersatz-Windows", sondern echtes Linux (!).
>
> Genau das ist das Problem. Was ist denn ein "echtes" Linux? Wer sagt
> eigentlich, dass man ein GUI-Konzept wirklich sinnvoll total anders
> entwerfen kann?
Apple? - Aber ich rede nicht primär vom GUI, sondern von Strukturen,
die dazu geführt haben, dass Windows zur "eierlegenden Wollmilchsau"
hochgezüchtet worden ist (mit den bekannten Konsequenzen). Wenn nun
Linux-Distributoren meinen, dem nacheifern zu müssen, halte ich das
für den falschen Weg - nicht zuletzt, weil damit der (widersinnige)
Eindruck erweckt wird, Windows sei der "Weisheit letzter Schluss".
> Und wenn ja: irgendein "Querkopf" (nett gemeint) hätte es schon probiert
> und bei der heutigen Verbreitung müsste mann sagen er/sie sei 
> gescheitert.
Die Apfel-Freaks sind aber nicht an der Qualität ihrer Software, sondern
an einem geradezu beeindruckend schlechten Marketing gescheitert. "Quer-
köpfe" sind nämlich, auch wenn sie genial sind, im Zweifel nur so "gut",
wie sie sich verkaufen können - so meine Erfahrung als Oekonom ;-)
> Wenn die User ein wirklich total neues Konzept gewollt hätten, dann gäbe
> es das bereits. Und ja, auch Microsoft hätte sich dem über kurz oder lang
> der schon gebeugt, weil sie mit Windows und OEM ihr Monopol sichern und
> in anderen Bereich erst aufbauen können.
>
> Sowas entwickelt man IMHO nicht lange auf breiter Front _gegen_ die
> Zielgruppe.
Ob Linux dieses "total neue Konzept" ist, ist eine Diskussion für sich.
Auf jeden Fall unterstellst Du den Benutzern bzw. der Zielgruppe ein in
meinen Augen erstaunlich hohes Mass an Fachkompetenz (die sie brauchen,
um zu merken, wo sie "geleimt" werden) sowie enorme Bereitschaft, diese
auch entsprechend einzusetzen. Diesen Optimismus teile ich nicht ...

Gruss
Bernd

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