[linux-l] Die gute(?) deutsche Sprache (war: [Gnome] Fehlermeldung "...")

Oliver Bandel oliver at first.in-berlin.de
Mo Okt 9 14:07:45 CEST 2006


On Mon, Oct 09, 2006 at 11:47:04AM +0200, Volker Grabsch wrote:
> On Mon, Oct 09, 2006 at 11:28:10AM +0200, Pascal Volk wrote:
> > > Wenn ich den Rechner einschalte, warte, Benutzername und Passwort 
> > > eingegeben habe, rödelt die Festplatte eine ganze Weile. Schließlich 
> > > erscheint der Desktop mit 5 Ikonen drauf ('Computer', 'Persönlicher 
> > > Ordner', 'Müll', Persönlicher Ordner', WinLinux'); oben und unten 
> > > erscheint ein Panel.  --  Das soll eine virtuelle Konsole sein, die 
> > > gerade mit X11-Grafik belegt ist?
> > 
> > Ich frage mich immer wieder bei deinen Mails, welcher Kunstliebhaber sich
> > wohl an Deinem Desktop zu schaffen gemacht hat und Ikonen
> > <http://de.wikipedia.org/wiki/Ikone> drauf packte. Ich bin froh, dass auf
> > meinen Desktops nicht ein einziges Icon
> > <http://de.wikipedia.org/wiki/Icon_%28Computer%29> zu sehen ist. :-)
> 
> Ist eben immer eine Frage, wie schlecht man übersetzen möchte. Man
> könnte "icon" auch einfach mit "Symbol" übersetzen, aber das wäre ja
> zu banal.

Ikone trifft doch zu... ist zwar ungebräuchlich geworden, aber inhaltlich doch passend,
denk'ich.


> 
> "memory" hat man gefällist nicht mit "Speicher" zu übersetzen, sondern
> mit "Computer-Gedächtnis".

Nein. Gedächtnis bringt Assoziationen zum menschlichen gedächtnis hervor und
ist daher irreführend. Nur weil man im englischen unsinnige Begriffe gewählt
hat, muß man diese Unart ja nicht ins deutsche übernehmen.

Wie wäre es mit Informationsablage? ;-)
Oder Bit-Regal?


> 
> Würde mich nicht wundern, wenn man irgendwann nicht mehr auf
> "Ideensuche" ist, sondern sein "Hirn stürmen" geht. ("brain storming")

Feedback => Rückfütterung ;-)


> 
> Aber wir alle wissen ja, wohin die Entwicklung geht: Da die deutsche
> Sprache den Einheimischen zu schwer wird,

Was Du meinen? _**_*?*Äü;)(/()

> versucht man es erst gar
> nicht. Wäre auch zu schlimm, wenn ein Marketing-Mensch plötzlich von
> seine Kunden tatsächlich verstanden würde, wo er doch so viel Aufwand
> betreibt, den (spachlichen) Abstand zur Zielgruppe zu groß wie möglich
> zu halten.

Sollte er eigentlich nicht,denn die Kunden erreichen tut man nur, wenn
man ihre Sprache spricht.

Haben des die Technik-Leute nicht ebenso schwer, vom Volke verstanden zu werden?

Dieoben aufgeführten Begriffe stammen doch aus der Technik-Ecke und nicht
aus demmarketing (wo es aber auch solche Sprachauswüchse gibt).


> 
> Ist ja auch schwer, diese ganzen banalen Worte im Gedächtnis zu haben,
> wenn es doch so schön komplizierte Anglizismen gibt.

Nun, wenn die aber als Begriffe eindeutig sind, macht eine Übersetzung,
die den Begriff durch die anderen Bedeutungen die der Sprache,in die
übersetzt wurde, innewohnen, keinen Sinn.
Dann sollteman lieber doch die englischen Wörter nehmen.

Nicht alle deutschen Wörter sind wirklich erhellend, verglichen mit dem
englischsprachigen Original. Übersetzen kann auch das Verständnis erschweren.


> 
> Ich geh dann mal den Memory aus meinem Notebook changen ..ääh..
> upgraden.
[...]

Du willst also das Computer-Gedächtnis Deines Notizbuchs ändern.... ?!

Ciao,
   Oliver



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