[linux-l] Freie Software und Entwicklungsmodelle
Peter Ross
Peter.Ross at alumni.tu-berlin.de
Do Aug 2 03:02:16 CEST 2007
Hallo Olaf,
On Tue, 31 Jul 2007, olafBuddenhagen at gmx.net wrote:
> Genau das ist falsch. Freie Software legt einzig Wert darauf, dass
> möglichst viel Software frei ist -- am besten wenn es überhaupt nur
> freie Software gibt. Ob ein unfreies Programm von einem freien
> abgeleitet ist, oder anders entstanden ist, spielt im Grunde keine
> Rolle; Beides ist exakt genauso schlimm.
Nein. Hier sprichst Du nur fuer Dich selbst, das wird nicht von allen
geteilt.
Hinter BSD steckt auch noch eine andere Motivation: entwickle etwas,
probiere es aus, und mache es jedem nutzbar.
Natuerlich sind auch BSD-Projekte daran interessiert, eine Basis zu haben,
die Interesse daran zeigen laesst - ein moeglichst gutes
Betriebssystem/"Distribution".
Dabei hilft "ehrenamtliche" Arbeit, als auch Unterstuetzung vo9n
kommerziellen Anbietern, die davon profitieren (in verschiedener Art
-Donation, Entwickler, die BSD-lizensierte Software entwicklen, Freigabe
von vormals kommerziellem Code..)
Das unterscheidet sich gar nicht so sehr von Linux-"Verwertern".
Auch bei Linux-Verwertern muss ja nicht alles unter GPL stehen und offen
sein.
Ich habe als Consultant z.B. Linux-basierte NAS-Server installiert, deren
Administrations-Oberflaeche als auch die Kerberos-Implementation, die es
ermoeglicht, als Sambaserver mit Windows zu kommunizieren, waren unfreie
Java-Pakete.
Ein solcher Anbieter wird naturgegeben trotzdem Interesse an einer
stabilen Linux-Basis haben und moeglicherweise auf einem der o.g. Wege
Linux verhelfen.
Oder nimm SGI. Die XFS-Entwicklung war zunaechst ein IRIX-Modul, da SGI
allerdings einsehen musste, dass es schwer ist, allein ein UNIX zu
stemmen, sind sie auf Linux umgeschwenkt (teilweise), haben ein XFS fuer
Linux unter GPL entwickelt und bieten darauf basierende Storage-Solutions
(inklusive Clustering etc.) an.
Die NAS-Server, die ich unter den Fingern hatte, verwendeten fast
ausschliesslich XFS..
So haben beide - SGI als auch die Linux-Gemeinde - davon profitiert.
Mit "Hardcore"-Einstellungen, die deren Interessen zuwiderlaufen, bekommt
man sie nicht an Bord. Und das schadet Open Source.
Gruss
Peter
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