[linux-l] [halb-OT] OS-Verbreitung / OS-Bedienung
Norm@nSteinBach
norm at nsteinbach.de
Mo Aug 20 13:35:54 CEST 2007
Volker Grabsch wrote:
> Aber angenommen, du würdest wirklich ernsthaft mit diesem Gedanken
> spielem: In diesem Fall würdest du doch zumindest Skrupel haben, die
> Verbreitung ihrer überteuerten DRM-verseuchten Produkte auch noch zu
> fördern, oder? Zumal sie öffentlich über diejenigen schimpfen, die
> ihnen diesen gefallen tun.
Das geht inzwischen sogar schon soweit, dass ich im Bekannten- und
Freundeskreis bei Computerproblemen unter Windows nicht mehr so
motiviert bin, als würde man zu mir sagen "installier mir doch mal bitte
Linux auf dem PC" - aber, wenn die Leute schon Windows haben, sich nicht
auskennen und ein Problem haben, kann ich auch schlecht sagen: "Mit
Linux wär' das nicht passiert", stimmt nämlich leider auch nicht in
allen Fällen. Wenn sie dann auch noch im Besitz von Geräten der Un-Firma
"Lexmark" sind, wirds noch schlimmer, da gibts häufig nicht mal Treiber
für (zumindest so meine Erfahrung auf linuxprinting.org). Erklär mal
jemandem, der sich überhaupt nicht auskennt, warum er sich nen neuen
Drucker kaufen muss, weil er ein anderes Betriebssystem hat - da wurden
mir schon Fragen gestellt wie "gibts da keinen globalen Treiber für, der
Linux und Windows unterstützt?" etc.. Die Tatsache, dass sie den Preis
des neuen Druckers durch Ersparnis beim Kauf von Tinte nach spätestens
einem Jahr wieder drin haben, weil die neuen Patronen für billige
Lexmark-Drucker oft teurer sind als es der Drucker selbst war, hilft da
leider auch nur wenig in der Argumentation.
> Nur zur Klarstellung: Ich habe sehr wohl etwas dagegen, wenn jemand
> Profit aus dem illegalem Kopieren von Software schlägt. Aber wer für
Da stimme ich Dir zu. Profit daraus zu schlagen ist nahe an
"verwerflich". Das beschränkt sich aber IMHO nicht nur auf Software,
sondern ist bei CDs/DVDs nichts anderes.
> einen Freund oder Nachbarn kostenlos eine Kopie anfertigt, unterstützt
> IHMO die entsprechende Software-Firma wesentlich mehr, als er ihr
> schadet.
Solche Verbreitung war doch, wenn ich mich recht erinnere, gegen Ende
der 90er sogar eine der Haupt-Verbreitungsmethoden für M$ Office...
> Ja, ist schon krank, dass hier in DE eine Hardware-Dongelung per Lizenz
> nicht rechtskräftig ist (was ich gut finde!), aber eine Hardware-Dongelung
> durch technische Maßnahmen plötzlich doch rechtskräftig ist. (weil das
> Umgehen von Kopierschutz-Mechanismen verboten ist)
Ich bin überzeugt davon, dass dies nur eine temporäre Misere ist.
Irgendwann treiben sie's zu weit, und dann wird es sich radikal ändern.
>> Die ersten "Startmenü-Windowsversionen" [...]
>> konnte man noch genauso gut mit der Tastatur bedienen wie
>> mit der Maus
> Ja, Drop-Down-Menüs sind IMHO alles andere als benutzerfreundlich. Ich
> finde es immer traurig, wenn diese Fehlentwicklung im Web nachgeahmt
> wird. Schade um den Aufwand ... den hätten sie lieber für die
> *Verbesserung* der Ergonomie treiben sollen.
Solange sie mit einem Tab-Index in der richtigen Reihenfolge der
Bedienungselemente auf dem Fenster versehen sind, bzw. evtl. sogar noch
mit einem direkt per Alt+Buchstabe (o.ä.) anzuspringendem Shortcut,
lassen sie sich IIRC mit F5 ausklappen und die Anfangsbuchstaben der zu
wählenden Option lassen den Cursor-Fokus zu dieser springen. So kenne
ich das aus den alten Windows-Versionen (bei neueren wird seitens der
Entwickler darauf anscheinend immer weniger geachtet), und so fand ich
sie zumindest immer benutzbar. Man braucht zumindest keine Maus - aber
natürlich wäre eine einfachere Benutzbarkeit besser.
>> Stimmt, aber häufig auf so hohem Niveau, bzw. mit so hohen
>> Erwartungen/Anforderungen ans "selber-lernen" anstatt "erklärt
>> bekommens",
> Auch wenn's sicher ernst gemeint war, aber so wie es da steht, klingt
> es wie Satire über "Bild-Leser", "RTL-II-Zuschauer", "PISA-Schüler",
> oder wie auch immer man dieses Clichee bezeichnen mag.
Das ist eine interessante Sichtweise. Ich verstehe es selbst nicht. Kann
es wirklich sein, dass die langjährige Benutzung von Windows so einen
starken Verblödungseffekt hat? Oder wie sonst kann dieser Stumpfsinn
entstehen? (Ich erkenne dies als solchen, aber ich kenne nicht seine
Ursache, weiß also folglich auch nicht wie ich ihn eliminieren könnte.)
> Hast du schonmal ein paar Euros in einen Linux-Lehrgang o.Ä. investiert?
Stimmt, das sollte ich tatsächlich mal in Betracht ziehen, wenn ich mal
wieder ein paar Euros habe...
> Da hättest du dann einen Lehrer, der das wichtigste erklärt. Keine
> Ahnung, wo es in Berlin sowas gibt, vielleicht weiß jemand anderes hier
> bescheid?
Ich weiß jetzt nicht, ob ich mich damit auf Glatteis begebe, aber: Warum
bietet die BeLUG so etwas nicht an?
Gut, da gibt es Hilfe bei allen möglichen Problemen, man kann seinen
Rechner mitbringen und mit den Leuten zusammen korrekt zum Laufen
bringen/einrichten. Das ist dann sogar kostenlos - aber man lernt auch
nicht so viel dabei, als würde man es selber machen bzw. das nötige
Grundlagenwissen dafür vermittelt bekommen.
Und wenns was wirklich kniffliges ist, kann ich mir nicht vorstellen,
dass die Leute die diese Hilfestellung anbieten, auch noch groß die
Nerven dafür haben, auch noch zu erklären woran das Problem gelegen hat,
was ebenfalls verständlich ist.
Das ist jetzt natürlich nur eine Vermutung.
Einen richtigen "Lehrgang" habe ich dort jedenfalls noch nicht im
Angebot gesehen.
Viele Grüße,
Norm at n
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