[linux-l] DAU Erziehungsmassnamen zu ODTs

Norm@nSteinbach norm at nsteinbach.de
Fr Dez 14 15:20:13 CET 2007


Jörg Schmidt wrote:
> olafBuddenhagen at gmx.net schrieb:
>> Es ist aber nur ein optionales Plugin, dass man extra
>> installieren muss,
>> oder?
> Ja, wie sollte es auch anders möglich gewesen sein?
> Hätte MS nun alle Office-Versionen (denn es geht ja nicht nur um Office
> 2007) bei den Kunden einsammeln sollen und denen anschliessend neue CD's
> schicken? (So ähnlich wie der Werkstattrückruf bei Autos)
> Oder hätte MS für die Kunden nochmals neue Office-Versionen mit
> integriertem Patch (als Voll(!)version) als Download zur Verfügung
> stellen sollen?
Du kennst Dich mit Windows anscheinend wirklich nicht aus, und liest 
auch nicht die entsprechenden Informationsmeldungen zu dem Thema, sonst 
wüsstest Du, dass Microsoft seine Office-Versionen auch über das 
Windows-Update mit Updates versorgen kann. Also wäre es wirklich ein 
Leichtes gewesen, das ODF-Format nachträglich zu unterstützen, und dem 
Kunden beim Update sogar noch zu fragen, ob er von nun an das 
ISO-zertifizierte OpenDocument-Format als Standard in Word benutzen 
will. Ja, sogar einen Konverter, der automatisch sämtliche in "Eigene 
Dateien" vorhandenen .doc-Dateien in .odf-Dateien umwandelt wäre möglich 
gewesen! Dass es nicht gemacht wird, ist wirklich eine *rein politische* 
Entscheidung.


> Hast Du mal die zeitliche Komponente angesehen, auf die ich extra
> verwiesen hatte? Selbst theoretisch währe SP1 für Office 2007 (was vor
> wenigen Tagen erschien) der erste Zeitpunkt einer 'nichtseparaten'
> Auslieferung gewesen und da höre ich doch nun wieder zwei Dinge:
> *SP1 ist auch nur ein Patch und keine wirkliche Integration
> *was erlaubt sich MS eigentlich nun noch eine zusätzliche Komponente
> ungefragt einzuspielen
Ist es so ungewöhnlich, dass Feature Upgrades in Programmupdates 
einfließen? Unter Windows zumindest bei den Service-Packs der 
M$-Programme definitiv nicht. Also könnte es in so ein Service-Pack 
eingebaut werden. Zudem könnte M$ per Default auch den Mittelweg gehen: 
User benachrichtigen, wenn neue Programmversionen und software-updates 
zur Verfügung stehen (und von diesen dann die Auswahlmöglichkeit bieten, 
welche man installieren will). Diese Einstellung ist AFAIK möglich, aber 
Windows "empfiehlt", updates komplett zu automatisieren. Und für 
Benutzer ohne Internet wäre es immernoch eine Möglichkeit, da diese sich 
trotzdem bei M$ registrieren müssen, im Halbjahresrythmus CDs mit 
Updates zu verschicken - genügend Geld dafür dürfte die Software ja 
gekostet haben.


> Klar reden wir über einen Hersteller der das nur tut, weil unsere
> Argumente inzwischen unübersehbar sind und er unter Druck geraten ist,
> nur selbst wenn unter Druck, MS handelt. Das ist zum Großteil der
> Verdienst der beharrlichen Arbeit der FOSS-Bewegung - warum sind wir
> darauf nicht ein bißchen stolz, warum sind wir nicht auch ein bißchen
> großzügig und finden mal einen halben Satz der das Verhalten von MS
> anerkennt?
Weil das Zugeständnis auf einem Gewaltakt der Community beruht, und 
damit nicht ehrlich, sondern nur unter Zwang geschehen ist. Dass dies 
seitens der Anwender und FOSS-Community notwendig gewesen ist, sagt 
alles über den "Charakter" dieses Konzerns aus. Darf man nicht 
entsprechende Schlüsse ziehen? Ich empfehle an solchen Stellen gerne die 
Dokumentation "The Corporation", wo die "legal person" (juristische 
Person) einiger Konzerne einem "Persönlichkeitstest" unterzogen wird. 
Natürlich ist dieser Film auch kritisch zu betrachten, aber wenn auch 
nur 10% davon der Wahrheit "am Markt" (welchem auch immer) entsprechen, 
ist das schon zuviel...


> Uns bei MS bedanken? Nein, davon rede ich nicht. Es reicht genauso auch
> mal auf einige absolut dumpfe basching-aktionen zu verzichten. Nicht um
> des Willens von MS, sondern im Interesse unserer Glaubwürdigkeit unserer
> Art der Selbstdarstellung - denn klar es gibt heutzutage noch Leute die
> FOSS so oder so nicht mögen, aber ich höre hinter vorgehaltener Hand
> auch Leute die mir sagen 'ich bin auf die OSS xyz aufmerksam geworden
> und habe mich darüber informiert, ich glaube die ist prima, aber auf den
> Mailinglisten auf denen anscheinend auch Programmierer von dieser
> Software zugegen sind lese ich soviele komische Aussagen das ich mir
> unsicher bin ob diesen Programmierern zu trauen ist'.
Dann bekenne ich hiermit, dass es sich bei meiner Meinung um eine reine 
Anwendermeinung handelt, und ich mit dem Programmieren der Software 
nichts zu tu habe.
Dennoch schätze ich die Arbeit von Euch Programmierern sehr, und bin 
Euch dafür dankbar, dass Ihr diesen wichtigen Beitrag zu unserer 
allgemeinen Informationsgesellschaft leistet. Wenn ich Geld hätte, würde 
ich auch etwas dafür spenden, weil es so eine wertvolle Arbeit ist, die 
Ihr da leistet, und oft unentgeltlich in Eurer Freizeit.
Zudem bin ich dankbar dafür, dass es Leute gibt, die mit der Motivation, 
selbst möglichst gute Software benutzen zu können, 
Softwareprogrammierung betreiben (und diese für die Allgemeinheit 
veröffentlichen und zur Verfügung stellen), und nicht nur jene mit der 
Motivation, damit möglichst viel Geld zu verdienen (was sich auf die 
Qualität der Software sehr leicht negativ auswirken kann, wenn man nicht 
gehörig aufpasst).



Viele Grüße,

Norm at n



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