[linux-l] Qualitäten eines Laptops (war: acpid füllt nicht die Datei /proc/acpi/event)

Detlef Lechner Detlef.Lechner at gmx.net
Sa Jan 6 13:15:41 CET 2007


Am Freitag, den 05.01.2007, 22:49 +0100 schrieb Volker Grabsch:
 
> > > > Wenn Du das Ding fallen läßt? Das halte ich für ein Gerücht.
> > > 
> > > Es geht darum, dass die alltäglichen kleinen Stöße etc. das Gerät nicht
> > > kaputt machen werden. Falls doch, gibt es dafür die Garantie. 
> > 
> > Welcher Hersteller garantiert denn was auf dem Gebiet der
> > Stoßsicherheit? Du hast Dich um eine Antwort herumgedrückt.
> 
> Macht das z.B. Lenovo/IBM denn nicht?

Ich habe keine direkten Erfahrungen mit Lenovo/IBM auf diesem Gebiet.

> Ich dachte immer, wenn ich meinem Laptop ein halbes Jahr lang mit mir
> herumschleppe und irgendwann ein Teil vom Display abbricht 

Ich hatte in den letzten Jahren von drei Bekannten gehört, daß ihnen ihr
Laptop aus der Hand gefallen und dabei auch das Display beschädigt
worden war. In diesen Fällen lehnte der Verkäufer die kostenlose
Reparatur ab,  bot aber kostenpflichtige Reparatur an.  

> oder ne Taste
> rausfällt, oder was auch immer, dann kann ich das auf deren Kosten
> reparieren lassen. 

Ja, das wird in der Regel kostenlos repariert.

> Täusche ich mich da?

Nein.

> > > Ich
> > > unterstelle dem Hersteller, der lägere Garantiezeiten gibt, also ein
> > > hohes Interesse, seine Laptops stabiler zu bauen.
> > 
> > Ich unterstelle der Mehrheit der Laptop-Computerhersteller, daß sie ein
> > besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als die Konkurrenz anbieten müssen,
> > damit ihre Erzeugnisse überhaupt gekauft werden. Mechanische Stabilität
> > kostet Geld und Gewicht. Da gehen sie gern Kompromisse mit anderen
> > Parametern ein.
> 
> Das ist der Grund, aus dem ich mir ein Modell aus der T-Serie und nicht
> z.B. aus der R-Serie geholt habe. ;-)
> 
> Von einem 800 EUR - Modell würde ich in der Tat weniger erwarten als von
> meinem, selbst wenn es den gleichen Prozessor, RAM, Festplatte, etc.
> hätte.

Ja, sollte man erwarten können. --  In der Wirklichkeit sind solche
Vergleiche meist komplizierter, weil die Erzeugnisse sich in mehreren
wichtigen Parametern unterscheiden.

> > > Ich fand die Übersichten und Hardware-Vergleiche immer sehr interessant.
> > > Zumal sie ausführlich und verständlich beschrieben sind, d.h. man kriegt
> > > nicht nur eine Tabelle vorgesetzt, sondern auch Einzelheiten, aus denen
> > > man sich selbst ein Bild machen kann.

[...]

> Vorallem wenn derjenige normalerweise für einen Stundenlohn arbeitet,
> den sich eine Zeitschriften-Redaktion niemals leisten könnte. ;-)

Die Gehälter von Technischen Redakteuren und Elektronik-
Entwicklungsingenieuren unterscheiden sich nicht um Größenordnungen. 

> > Auch konzerneigene Berichte und
> > Forschungsberichte aus Universitäten. Auch das, was in AEÜ, den IEEE
> > Transactions on ... stand. 
> 
> Die Unis sind ein wichtiger Punkt, das stimmt. An einer Universität
> wird mit Technik sehr genau und mit Technologien viel kritischer
> umgegangen.

Diese Aussage ist auch wieder zu allgemein. Wenn z. B. eine Integrierte
Schaltung in einer neuen Charge zehnfaches Rauschen produziert gegenüber
den früheren (und sich gar ein Kunde darüber beschwert), dann kann sehr
schnell die Creme de la Creme der (Material-)Wissenschaften mit der
Untersuchung der Ursachen beauftragt und bezahlt werden.

> Das gilt nicht nur für Hardware. Zum Beispiel habe ich in der Vorlesung
> über "Software Engineering" viele Methoden und Techniken im Vergleich
> gesehen, und an realen Uni-Projekten wurde uns gezeigt, wie groß der
> jeweilige Nutzen wirklich ist. Eine Geheimwaffe, oder eine Methodik,
> die alles schlägt, war komischerweise aber nicht dabei ... 

Ich kann dazu nicht viel Intelligentes beitragen, weil ich höchstens
eine Rand-Einsicht habe. Nach meinem Eindruck ist das
Software-Engineering immer noch nicht erwachsen. Von den Ratschlägen,
die das Software-Engineering vor 20 Jahren gegeben hat, hört man heute
nicht mehr viel. Mehr (Geld-)Verluste treten dadurch ein, daß die
bestimmenden Manager fast nichts von Software-Engineering verstehen und
verschiedene Manager unterschiedliche Interessen vertreten. Ein
illustratives Beispiel war die Einführung der Autobahn-Maut in DE.

> im Gegensatz
> zu dem, was einem Sun & Co. ständig weismachen/verkaufen wollen. ;-)

Das ist vielleicht Suns Werbetrick? (Reine Unterstellung, ich habe keine
Erkenntnisse über Sun.)

[...]

> Will sagen, wenn der Hersteller nichtmal mehr ein neues Etikett drauf
> kleben müsste, um seine Fehler zu vertuschen, dann würde es noch viel
> düsterer aussehen. Negative Publissity haut vielleicht nicht so rein,
> wie man es sich wünschen würde, aber immer noch besser, als wenn
> Hersteller *völlig* ungeschoren davon kommen. 

Die Vertreiber haben heute so eine Macht, daß man sie bei dem
betrachteten Problem nicht aucher acht lassen kann. (Die Gebrüder Aldi
sind Milliardäre.) Oft erfährt man als Käufer nicht einmal mehr den
Namen des Herstellers.
Es gibt auch Ausnahmen: R&S ist noch immer eine Qualitätsmarke. hp nicht
mehr.

> Qualitätssiegel lösen das
> Problem nicht, 

nein

> aber sie verhindern, dass es zu stark ausartet (wie z.B.
> in der Software-Industrie :-( ).

Das ist nur ein kleiner Mosaikstein.

> > > Und ja, das hier ist eine fachspezifische Mailingliste, und die sehe
> > > ich als Indikator für zukünftige Trends. Selbiges gilt für andere
> > > fachliche Mailinglisten, z.B. die BePHPUG für Richtungen der
> > > Webentwicklung, oder Newsgroup für deren entsprechenden Themen.
> > 
> > Das kann und sollte man tun. Aber wie andere menschliche Aktivitäten
> > sind sie nicht frei von Irrtümern. (Zumindest sind sie ein Korrektiv zu
> > manchen Zeitungs-/Zeitschriftenartikeln.) 
> 
> Was mich dabei immer wundert: Diese Mailinglisten sind doch für
> jedermann zugänglich. Nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich.
> Anfängerfragen werden hier schließlich auch beantwortet, und jeder
> bemüht sich, von den anderen und auch von Außenstehenden verstanden
> zu werden. Das gilt nicht für alle, aber für viele Newsgroups und
> Mailinglisten. Diese sind also auch für den Ottonormalbürger zugänglich.
> 
> Wenn aber Otto-Normalb Ürger sich in diesen Foren erkundigen kann, um
> Korrekturen zu Zeitschriften-Artikel zu erfahren (mal überspitzt
> ausgedrückt), dann können es die Redakteure doch auch. Dennoch erlebe
> ich es vergleichsweise selten, dass fehlerhaft Artikel nachträglich
> korrigiert und ins Netz gestellt werden, oder dass bei zukünftigen
> Artikeln darauf geachtet wird, diese Fehlerchen nicht zu wiederholen.

Bei c't gibt einen promovierten Redakteur, der sich relativ früh mit
Linux beschäftigt und auch aktiv in Newsgroups gepostet hat. Später trat
er dann unter verschiedenen Identitäten auf. Noch später habe ich seine
Spur verloren, allerdings auch nicht danach gesucht. -- In den
Redaktionen der nicht ganz so großen technischen Massenzeitschriften
zehren die Redakteuer von den Erkenntnissen aus ihren früheren Firmen -
oder sie schreiben über die Verlegung von Hosenträgerkabeln in PCs.  --
Fehlerhafte Artikel zu korrigieren würde ein Eingeständnis von Schwäche
bedeuten. Kleinere Korrekturen pflegt c't gern in Form von Antworten auf
Leserbriefe zu verstecken.   

> Ich will den Redaktionen nicht unterstellen, keine Recherchen
> anzustellen. 

Die Elektronik-Entwicklungsabteilungen der Firmen sind größer, besser
ausgestattet und haben die fähigeren Leute.
 
> Aber wieso nutzen sie nicht auch diese Newsgroups und
> Mailinglisten?

s. o.!

> > > Das war aber mein Gedankengang damals. Heutzutage gibt es schon bezahlbare
> > > Flash-Speicher von mehreren GB, das macht sie natürlich wieder interessant
> > > für mein Szenario des Büro-Rechners der Zukunft.
> > 
> > Zukunft? Es gibt solche Rechner schon in der Gegenwart.
> 
> Man kann sie sich in Einzelteilen zusammen kaufen. Aber ein wirklich
> gutes Teil, mit voller Hardwareunterstützung von Linux, etc.? Zu einem
> Preis, bei dem es sich nicht mehr lohnt, stattdessen die Einzelteile
> zu kaufen?

ja.

> Das würde mich mal interessieren. 

Der Diskussionsfaden lief in news:de.comp.os.unix.hardware unter
"Kleinstrechner mit USB-Stick als HDD" vor zwei Monaten.

Gruß
Detlef

-- 
Debian 4.0 "etch" Linux 2.6.17-grml#1 SMP PREEMPT 2006-07-25 i686
Epiphany 2.14.3, Evolution 2.6.3, OO.o ODE 680_m4 Build-1
MD97600, WinXP MCE 2005




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