[linux-l] Vielfalt als Missstand? (was: Re: Freie Software per Gesetz?)

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Mo Jul 23 00:13:20 CEST 2007


On Sun, Jul 22, 2007 at 04:01:19AM +0200, olafBuddenhagen at gmx.net wrote:
> Ich behaupte, die allermeisten dieser "yet another"-Projekte werden von
> Anfängern gestartet; oder von Leuten, die sich neu in ein Gebiet
> einarbeiten. Man kann es als Lernprozess sehen: Die Leute, die mit ihren
> eher überflüssigen Projektchen Erfahrung sammeln, werden später
> nützliche Beiträge zu etablierten Projekten leisten können.

Wenn sie ihre Projekte als "Spielwiese" betrachten würden, als
"Vorarbeit", um ihr Wissen dann in ein größeres Projekt mit ähnlichem
Thema zu mergen, dann wär das ja okay. Aber davon hab ich noch nicht
gehört, dass das passiert ist.

> Außerdem glaube ich, dass diese Vielfalt wichtig ist, um für Innovation
> zu sorgen. Nicht nur weil es rein technisch einfacher ist mit einer
> kleinen Codebasis zu experimentieren; sondern auch, weil der Maintainer
> eines Mini-Projekts neue Ideen mal eben in die Hauptversion einbauen
> kann, statt sie auf irgendwelchen Branches verkümmern zu lassen, die
> praktisch nie ein Anwender jemals sehen wird.

Ja, kleine Projekte sind flexibler als große. Das ist ein interessanter
Punkt.

Aber wenn es viele kleine Projekte und eben *nichts* Großes gibt, dann
ist das ein Misstand, weil das bedeutet, dass die vielen Entwickler
nicht in der Lage waren, ihre Ideen zusammenzutun und sich zusammen-
zuraufen.

Wenn ein großes Projekt in den Misstand kommt, dass es Innovationen und
Zuarbeiten hemmt, dann sind kleine Konkurrenz-Projekte IMHO nur dann
sinnvoll, wenn sie von Leuten gestartet werden, die das große Projekt
kennen.

Daher: Erstmal im großen Projekt umschauen, dann was kleines anfangen.
Wie man's dreht und wendet: Man kommt nicht drum herum, dass man erstmal
schauen sollte, was es schon gibt.


Gruß,

    Volker

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Volker Grabsch
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