[linux-l] Usenet wieder benutzbar (was: slrn mehrere servers)
Volker Grabsch
vog at notjusthosting.com
Do Nov 1 09:43:48 CET 2007
On Wed, Oct 31, 2007 at 03:49:22PM +0100, Ralph Angenendt wrote:
> Matthias Kranz wrote:
> > On Wed, 2007-10-31 at 13:55 +0100, Ralph Angenendt wrote:
> > > Sollte es eine eigene "rc" für slrnpull geben, kommt das eventuell da
> > > rein. Keine Ahnung, ich habe das das letzte Mal vor Jahren benutzt.
> >
> > Ich habe das Usenet auch das letzte Mal vor Jahren benutzt :)
>
> Und? Hat es sich danach schmutzig und gebraucht gefühlt?
Ich war früher drin, hatte eine "Pause", und bin neuerdings wieder
aktiver dort.
Ich finde, es hat sich insgesamt gebessert. Zumindest ist es für
mich ein gut benutzbares Medium, ähnlich den Mailinglisten, nur
besser.
Gewisse Gruppen sind nach wie vor trollverseucht (z.B. de.soc.usenet),
aber es geht. Es ist IMHO nicht schlimmer als bei den kritischen
Artikeln in der Wikipedia. Wenn man gelernt hat, damit umzugehen,
sind auch dort interessante Diskussionen möglich.
Eie Gruppen zu technischen und fiktiven Themen (de.comp.lang.python,
de.rec.sf.startrek.misc, de.talk.bizarre, ...) sind sogar sehr gut
nutzbar. Ivan wäre z.B. mit seiner Bash-Frage in 'de.comp.os.unix.shell'
sehr gut aufgehoben gewesen.
Damit das Usenet für einen wirklich nutzbar ist, sollte man IMHO einige
wichtige Dinge beachten:
1) Wenn man den Fehler macht, und ausversehen (oder absichtlich zum
Ausbrobieren) einen Troll füttert, kann es passieren, dass dieser
in Zukunft in seinen "Schmierereien" auch den eigenen Namen verwurstet,
nach dem Motto: Der hat schon einmal geantwortet, vielleicht lässt
er sich noch weiter provozieren. Dann hat man in einigen Gruppen so
ein komischen Typen an sich kleben. Da deren Beleidigungen aber so
offensichtlich sind, nimmt sie eh keiner ernst.
Also keine Panik wegen schlechter Gerüchte oder so. Wenn im Usenet
einer über einen andern herzieht, wird er von keinem ernst genommen.
Man braucht sich vor dessen Vorwürfen nicht zu verteidigen, denn der
Troll hat sich durch diese Aktion gewissermaßen selbst "geoutet".
2) Wenn man in eine Gruppe schreibt, und es kommen nur sehr wenige
Antworten, denen keiner widerspricht, dann heißt das nicht, dass
dies den Gruppenkonsens darstellt. Der Artikel kann auch einfach
langweilig sein, sodass kein Regular lust hat, darauf zu antworten.
Nur ein Troll antwortet, und da er inzwischen von den Regulars
ignoriert wird, widerspricht ihm auch keiner. So kann ein Troll
einen vermeintlichen Gruppenkonsens vortäuschen.
Daher: Wenn einem im Usenet keiner widerspricht, ist das nicht
automatisch eine Zustimmung. (Gibt's für dieses Gesetz eigentlich
einen Namen?)
3) Man muss im Usenet genug Zeit mitbringen, und es gleichzeitig eilig
haben: Genug Zeit mitbringen, um Artikel ordentlich zu lesen und zu
schreiben, aber es eilig genug haben, um nicht auf jeden Schwachsinn
einzugehen.
4) Im Usenet fragen heißt nicht, die Antwort zu bekommen, die man hören
möchte. (Kathinka's Law)
Gruß,
Volker
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Volker Grabsch
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