[linux-l] NTP Client aufsetzen (Debian 4.0)

Jan-Benedict Glaw jbglaw at lug-owl.de
Mo Sep 24 01:06:50 CEST 2007


On Mon, 2007-09-24 06:26:30 +0200, Axel Weiss <aweiss at informatik.hu-berlin.de> wrote:
> On Sun, 2007-09-23 at 19:25 +0200, Volker Grabsch wrote:
> > > Ich hab die Pakete ntp, ntpdate und ntp-doc installiert,
> > 
> > Äpfel und Birnen. Das Paket "ntp" ist ein NTP-Client, und "ntpdate"
> > ist ein anderer. Einer von beiden müsste reichen. Und es gibt glaubich
> > noch mehr NTP-Clients in den Debian-Paketen.
> 
> Könnte also einer den anderen stören?

Ja.

> > 2) Datei /etc/cron.d/ntpdate anlegen mit folgendem Inhalt:
> > 
> >     */10 * * * *  root  /usr/sbin/ntpdate -s -u pool.ntp.org &>/dev/null
> 
> Gut, das probier ich morgen mal aus.
> 
> > Ich unterdrücke Fehlermeldungen, damit der Cronjob keinen Stress macht,
> > wenn ich offline bin. Wenn ich Online bin, dann meistens mehr als 10
> > Minuten, sodass ich praktisch immer einen Zeit-Synchronisation habe,
> > wenn ich online gehe.
> 
> Bin immer online :)

...dann probier' das lieber morgen mal nicht, sondern benutz' den
ntpd.  Mit dem Aufrufen des ntpdate könntest Du Sprünge in der Zeit
haben, die für Unix-Systeme und deren Userland nicht unbedingt gesund
sind. ntpd ist da weitaus intelligenter und vermeidet sowas.

> > Und für den seltenen Fall, dass man das will, kann man auch an der
> > Kommandozeile
> > 
> >     ntpdate -u pool.ntp.org
> 
> bash: ntpdate: command not found
> 
> Welches Paket fehlt mir da?

jbglaw at d2:~$ apt-file search ntpdate | grep 'bin\>'
ntpdate: usr/sbin/ntpdate
ntpdate: usr/sbin/ntpdate-debian


> > eintippen. Und *diesen* Befehl sollte GNOME besser per Menü aufrufbar
> > machen, statt einen eigenen NTP-Mechanismus zusammenzuköcheln.
> > 
> > > NTP support is not installed
> > > Please install and activate NTP support in the system to enable
> > > synchronization of your local time server with Internet time servers.
> > 
> > Fehlermeldung ignorieren. Dein "ntp"-Daemon bzw. mein "ntpdate"-Cronjob
> > halten die Uhr ständig synchron, im Hintergrund. Dafür eine Benutzer-
> > Interaktion vorzusehen, ist alles andere als benutzerfreundlich, und
> > diese irreführende Fehlermeldung, weil irgendein GNOME-Dings nicht
> > installiert ist, obwohl schon alles perfekt läuft, setzt dem ganzen
> > noch die Krone auf.
> 
> Aber der Dienst funktioniert nicht. Meine Rechneruhr geht sechs Stunden
> vor! (Ich will sie nicht manuell einstellen, sozusagen als Test für den
> aufzusetzenden Dienst.) Sieh Dir zum Beweis die Erstellungszeit dieser
> Mail an, jetzt ist es hier (in Berlin) halb eins.

apt-get install ntp  sollte eigentlich reichen. Dann bekommst Du den
ntpd, der in der Standard-Konfiguration so eingestellt ist, daß er
einer handvoll Pool-NTP-Server abfragt. Genau das, was Du willst, wenn
Du immer online bist.

> > Meintest du wirklich einen NTP-Server, oder nur deinen NTP-Daemon?
> 
> Bestimmt letzteren. Ich will ja nur, dass ab und zu die Rechneruhr
> synchronisiert.

Es gibt nicht "die" Rechneruhr. Es gibt mehrere davon.

Einmal ist da die, die (früher) in dem BIOS-RTC-Chip lief. Das Ding
hat eine Auflösung von einer Sekunde und wurde/wird zur Erzeugung des
100Hz-Interrupts genutzt.

Von der BIOS-Uhr wird beim Systemstart einmalig die Zeit genommen und
diese auf Basis des 100Hz-Interrupts (kann je nach System auch eine
höhere Frequenz sein, oder ganz anders gelöst sein:-)  weitergeführt.
Damit hat man eine Zeit, die schon etwas feiner aufgelöst ist.

Natürlich ist die BIOS-Uhr ungenau (+/- eine Sekunde), kann etwas
falsch gestellt sein und die 100Hz passen natürlich auch nicht exakt.
Daher wird dem Kernel mitgezeilt, wie groß der absolute und relative
Falschgang ist, indem die Uhr via NTP-Synchronisation mit anderen
Uhren anderer Rechner verglichen wird. Mit diesen Daten korrigiert der
Linux-Kernel jeweils die Uhr. (Dadurch kann man erreichen, daß die Uhr
wirklich monoton oder sogar streng monoton läuft.)

...und final ist da noch das, was das Userland als "Uhr" kennt. Dort
wird dann erstmals auch die Zeitzone eingerechnet.

> Wie angedeutet, komme ich ja aus der SuSE-Welt. Mit yast habe ich einmal
> den NTP-Client angeworfen und immer die korrekte Zeit gehabt. Bei Debian
> lese ich, dass es bewusst keine 'Standard'-Konfiguration gibt, weil es
> sowieso jeder anders haben will. Leider kein Hinweis wo ich weiter lesen
> soll um 'meine' Konfiguration aufzusetzen, darum meine Anfrage hier.

Gibts nicht? `apt-get install ntp' sollte zumindest schonmal eine
funktionierende und brauchbare Konfiguration liefern.

MfG, JBG

-- 
      Jan-Benedict Glaw      jbglaw at lug-owl.de              +49-172-7608481
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