[linux-l] GMA500 -- the graphics core from Hell (was: GMA 3150 von Intel)

olafBuddenhagen at gmx.net olafBuddenhagen at gmx.net
Fr Mai 27 06:01:00 CEST 2011


Hallo,

On Mon, May 16, 2011 at 09:51:16AM +0200, Katja wrote:

> Auf meine Frage, welches Netbook am besten mit Debian, stable,
> zurechtkommt, warnte er mich vor einem Grafikchip von Intel, leider
> hatte ich mir den Namen nicht aufgeschrieben und weiß nun nicht mehr
> welcher es war,

Das Meiste wurde schon gesagt; aber da es noch teilweise Unsicherheiten
gab, möchte ich es nochmal ganz deutlich sagen: Es war ohne jeglichen
Zweifel der GMA500 gemeint, und mit Sicherheit nicht der GMA3150.

Der GMA3150 ist nämlich (wie auch alle anderen ab GMA900 aufwärts) ein
echter Intel-Core -- und diese genießen durchweg ziemlich gute
Treiberunterstützung. Da er auch schon eine Weile auf dem Markt ist,
vermute ich dass er selbst mit dem aktuellen Debian stable schon
problemlos läuft.

Der GMA500 (zu finden in den Atom-Chips der Z500-Serie) ist dagegen
keine Intel-Entwicklung, sodern wurde von einem Drittanbieter
(Imagination Technologies) hinzugekauft, und müsste eigentlich eher
GMA666 heißen.

Genaugenommen handelt es sich um eine Variante des PowerVR SGX, den man
auch in unzähligen ARM-basierten Chips für Mobiltelefone und andere
Embedded-Anwendungen findet -- wo er genauso viel Kopfzerbrechen
bereitet... Imagination ist ein ausgesprochen mieser Anbieter, der sich
-- ebenso wie Nvidia -- seit Jahren stur gegen eine Veröffentlichung
freier Treiber und/oder Dokumentation stellt. Daran kann selbst die
Einkaufsmacht von Intel nicht rütteln.

(Was besonders schade ist, da ich PowerVR -- seinerzeit noch von NEC --
technologisch schon immer sehr interessant fand; auch wenn er sich im
Desktop-Bereich nie durchsetzen konnte, und erst in der
Embedded-Variante seine Nische gefunden hat...)

Das Absurde an der ganzen Geschichte ist, dass die Atom Z-Serie
hauptsächlich für eine Art von Geräten gedacht war, die Intel als
"Mobile Internet Devices" zu etablieren versuchte (mehr oder weniger das
Gleiche was heute als "Tablets" Erfolge feiert) -- und Intel schon immer
GNU/Linux als Betriebssystem der Wahl für diese Geräte propagiert
hatte... Aber offenbar kam in der zuständigen Abteilung keiner auf die
Idee, dass es vielleicht nicht so schlau ist, dafür einen Grafik-Core
einzukaufen, für den es keine freien Treiber gibt.

Epic Fail.

-antrik-



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