[linux-l] PPAs auf Linux Mint Debian (64bit) nutzbar ?

Frank Hofmann frank.hofmann at efho.de
Sa Feb 22 13:50:48 CET 2014


Hallo Alexander,

* Alexander Lenz <A.Lenz1 at gmx.net> [140222 11:10]:
> Hallo liebe Linux-Auskenner,
> 
> habe da mal eine Frage: nachdem ich mir die "Mint Debian Edition"
> (also LMDE, v.16, x86_64) installiert habe, bekomme ich jetzt mit
> der Paketverwaltung ein grundsätzliches Problem.
> 
> Scheinbar wird etliche interessante neue Software nämlich nur noch
> als PPA bereitgestellt, und also für Ubuntu. (bzw. fürs
> "launchpad"..)
> Nun soll unter Debian auch die Möglichkeit bestehen, in
> /etc/apt/sources.list.d/ seine eigenen Zusatz-Quellen zu
> hinterlegen, ich frage mich allerdings, wie diese ppa-files
> umzuschreiben sind, damit es "passt" ?

IMHO bleiben die PPAs so, wie sie der Entwickler bereitstellt. Zur Liste
der Paketquellen fügst Du die Quelle hinzu, von der Du das PPA beziehst.
Das kann direkt in der sources.list geschehen, oder im einem File im
Verzeichnis /etc/apt/sources.list.d/ -- quasi als "Splitter" oder
"Ergänzung", ohne sources.list anfassen zu müssen. Die Schreibweise ist
jeweils identisch.
> 
> Dort wird ja ein Server bezeichnet, von dem APT sich die Pakete
> holt, vorher ist für jedes PPA der Schlüssel zu importieren, das
> klappt auch. 

Prinzipiell kannst Du alle Werte eintragen, das Paket via APT beziehen
und installieren lassen -- egal welche Architektur. APT kümmert sich
vor der Installation darum, ob die Abhängigkeiten erfüllt sind. Die
Frage ist nur, ob die installierten Programme auf Deinem System dann
auch ausgeführt bzw. richtig interpretiert werden können, bspw. Sparc
auf ARM (im Prinzip ist das APT egal, solange die Abhängigkeiten erfüllt
sind).

> Klar ist nun auch, dass strings wie "ubuntu/lucid" da raus müssen,
> aber gehört an diese Stelle dann einfach "debian/wheezy" ersetzt ?

Nein, IMHO bleibt das unverändert in der Beschreibung der Paketquelle.

> Was, wenn der PPA-Server keinen Zweig debian/wheezy vorsieht,
> und/oder kein 64bit-Paket ? (Weiterer point of failure !)

Dann wird APT meckern, daß es nichts passendes findet, d.h. kein Paket
auswählen und Dir zur Installation anbieten können.

> Kompilieren aus den Quellen ist so gut wie nie eine Option : nachdem
> man sich mühsam 10 - 20 abhg. Libraries (jeweils die -dev-Pakete)
> aufgebügelt hat, und das make-File "configure"d ist, steigt in der
> Regel der Compiler aus, so eben wieder erlebt (
> http://code.google.com/p/pino-twitter/ )  - ich hätte diesen
> twitter-Client sehr gerne, aber scheinbar ist der Source da (anno
> 2010) nur für 32bit-Systeme.. ich weiß es nicht.

PPAs sind inoffizielle (Debian)-Pakete, bei denen dieses Risiko und 
das Frustrationslevel besteht. PPAs werden i.d.R. bereitgestellt, wie
sie der Entwickler gebaut hat -- auf seinem Entwicklungssystem und mit
seinem spezifischen Softwarebestand. Es ist nicht garantiert, dass sich
ein PPA mit einer offiziellen, stabilen Release verträgt.

HTH,

Frank

in Arbeit: http://www.debian-paketmanagement.de/

-- 
Dipl.-Inf. Frank Hofmann
Hofmann EDV - Linux, Layout und Satz
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