linux-l: dynamisch <-> statisch gelinkt
Florian Schintke
schintke at schintke.isdn.cs.tu-berlin.de
Mi Jul 2 17:11:54 CEST 1997
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| Antwort auf
| wen: thomsen at cs.tu-berlin.de <thomsen at cs.tu-berlin.de>
| vom: 2. Jul 1997
| Thema: 'Re: linux-l: dynamisch <-> statisch gelinkt'
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> Warum nicht dem Anwender nicht den Sourcecode in die Hand druecken, mit
> einem vernuenftigen Makefile versteht sich - damit er die 'Warnings'
> nicht sieht und denken koennten hier sei lausig programmiert worden?
>
Also im nichtkommerziellen Umfeld, wo man auch keinerlei
Funktionalitaet garantieren muss, ist das sicherlich nicht das
Problem. Bei kommerzieller Software hast Du aber die Verpflichtung
gegenueber dem Kunden (M$ mal ausgenommen), dass die Programme auch
das leisten, was Du versprochen hast. Ansonsten gibt es Teile vom
bezahlten Geld fuer den Kunden zurueck. Das Kann sich ein Unternehmen
nicht leisten.
Es kann sein, dass sich das Programm auch mit aelteren oder neueren
Versionen der Bibliotheken kompilieren laesst, Teile davon aber anders
funktionieren. Du hast als Softwareentwicklungsunternehmen nicht das
Geld Dein Produkt mit allen moeglichen Versionen der Bibliotheken zu
testen. Damit Du also sicher gehen kannst, dass das Produkt die
gleichen Eingenschaften hat, wie auf Deinem Entwicklungsrechner,
linkst Du statisch.
Man koennte auf die Idee kommen, den Kunden zu zwingen die richtige
Version der Bibliotheken zu installieren, was aber inakzeptabel ist,
da vielleicht andere Produkte andere Versionen der Bibliotheken
vorschreiben, was zu unvereinbaren Anforderungen fuehren kann.
> Es gibt doch tools (vor langer Zeit habe ich darueber in Bericht in
> der c't geklesen - leider wiess ich weder Produkt- noch Herstellername),
> die C-source 'scramblen', z.B. alle Bezeichener durch generierte
> alphanumerische Kurzbezeichner und alle whitespaces durch spaces (bis
> zur maximalen Zeilenlaenge) ersetzt. Dann ist reverseengineering
> sicherlich vergleichbar aufwendig, wie neu entwickeln.
>
Das Problem ist eher nicht der Klau des Source-Codes, sondern die
Moeglichkeit die Funktionalitaet zu garantieren.
Gruss
Florian Schintke
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