[linux-l] Mächtigkeit von LISP (war: Geschwindigkeit von DB)

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Fr Jun 30 17:35:56 CEST 2006


On Fri, Jun 30, 2006 at 11:45:16AM +1000, Peter Ross wrote:
> On Thu, 29 Jun 2006, Volker Grabsch wrote:
> > Eine der erfolgreichsten Web-Applikationen wurde in LISP geschrieben.
> Pure Neugier: Welche?

http://www.paulgraham.com/avg.html

Der Artikel übertreibt IMHO ein wenig, wenn er LISP als "Geheimwaffe"
und "entscheidenen Vorteil gegenüber der Konkurrenz" bezeichnet, obwohl
das damals sicherlich stimmte, weil es sonst "nur" C/C++ und Perl gab,
obwohl eine PHP-Konkurrenz wahrscheinlich änhliche Probleme gegen den
LISP-Code hätte.

Allerdings könnte man heutzutage statt LISP auch Ruby oder Python als
"Geheimwaffe" bezeichnen, vorallem dank einiger DB-Abstraktions- und
Web-Applikations-Bibliotheken.

Dennoch glaube ich dennoch, dass LISP immer noch die ausdrucksstärkste
Sprache ist, an die noch keine (funktionale oder OO- oder gemischte)
Sprache herankommt, selbst Python, Ruby, Ocaml und Haskell nicht.
Auf jeden Fall steht LISP noch auf meiner "to-learn" Liste, gleich
nach Ocaml, in das mich im Moment näher vertiefe (nicht nur ein bisschen
Syntax und Beispielcode angucken wie vor ein paar Monaten, als mich
Oliver neugierig machte).


Was an dem Artikel sehr auffällig ist, ist das ungeheure Selbstbewusst-
sein, mit dem der Autor auftritt. Das geht aber mehr in die Richtung

    ausdrucksstarke, schwer zu lernende Sprache mit wenigen
    teuren Programmierern

versus

    primitivere / weniger möchtige Sprache mit 100en einfachen
    Programmieren

Beide Ansätze sind vielversprechend, insbesondere der zweite Ansatz, bei
dem man nur im Kern ein wirklich gutes Team braucht und "weiter außen"
auch Unerfahrende oder gar Anfänger mitarbeiten können. Auf diese Weise
funktionieren AFAIK viele große Firmen, und auch große Teile der
OpenSource-Community funktionieren so.

Mittlerweile lassen sich ja vorallen in Sprache, die funktionale *und*
objektorientierte Programmierung vereinfachen (Python, Ocaml, Ruby, ...)
viele Dinge direkt (oder zumindest trivial) ausdrücken, die vorher nur
als "Design Patterns" bekannt waren. Es würde mich nicht wundern, wenn
in LISP noch mehr dieser Patterns "trivial" erscheinen.


Viele Grüße,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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