[linux-l] Re: Wohin mit den alten Mails? datenbank?

Peter Ross Peter.Ross at alumni.tu-berlin.de
Di Mär 27 13:52:59 CEST 2007


Hi Oliver,

On Tue, 27 Mar 2007, Oliver Bandel wrote:

> On Tue, Mar 27, 2007 at 02:47:25PM +1000, Peter Ross wrote:
> > SunOS hatte einen lockd, der - auch fuer lokale Filesysteme - das 
> > Filelocking uebernahm.
> > 
> > Daher ging das "Aufbohren" via Netzwerk ganz leicht.
> 
> Was meinst Du mit aufbohren?

Wenn das System schon gewohnt ist, Locking einem separaten Prozess zu 
ueberlassen und mit diesem zu kommunizieren,

kann man das "aufbohren", indem man das auch uebers Netzwerk tut. Die 
Logik bleibt die gleiche.

> Man kann zwar die normalen File-Lockings nicht nutzen für NFS,
> aber mit nem ioctl() kann man da auch was machen :)

Du moechtest aber eigentlich, dass alle Applikationen wie gewohnt und 
verlaesslich funktionieren, egal, ob sie SysV- oder BSD-Style-Locking, 
lockf, flock oder ioctl benutzen.

Weisst Du, welches Locking Deine Perl/Java/OCaml.. wasAuchImmer-Pakete 
benutzen?

Um das zu erreichen, brauchst Du ein Filesystem, welches alle drei 
Varianten sauber unterstuetzt.. Linux-NFS v2/3 scheidet da eigentlich aus: 
BSD-Style-Locking geht nicht.

Und trotzdem schwirren viele Perl-Pakete rum, die mit BSD-Style-Locking 
compiliert wurden.

Ergebnis: Perl kann ueber NFS nicht locken - SCHLIMMER: der Aufruf gibt 
Erfolg zurueck, so dass Du es erst merkst, wenn's Kind in den Brunnen 
gefallen ist!

(Nebenbei: Fehlende Lockingunterstuetzung ist auch einer der Gruende, der 
gegen.. sagen wir mal, ein Mailverzeichnis auf einem FAT-FS in einer 
Multiboot-Umgebung spricht.. auch wenn es nett aussieht, da man so Daten 
wie Mailverzeichnisse sowohl unter Windows als auch Linux zur Hand hat.)

> > Zumal sie unter Linux nicht auf "schoene" Loesungen wie NQNFS-Leases 
> > gekommen sind..
> 
> Was ist das denn?
 
Not Quite NFS;-) Eine Erweiterung zur Konsistenzbewahrung von NFS-Caches, 
bei der ein Client mit den Daten ein Lease erhaelt, welches nach einer 
Weile verfaellt.

Der Client kann bei Bedarf eine Verlaengerung beantragen. Wird ihm das 
verwehrt, muss er alle Daten schreiben.

Das umgeht auch Verklemmungen durch "abhandengekommene" Clients (z.B. 
abgestuerzte).. die Leases sind verfallen, andere Clients koennen auf die 
Daten zugreifen.

Traditionell ist ein sauberer Cache Gluecksache, abhaengig von festen 
Zeitwerten, die der Admin beim Mounten angibt (oder den Defaults 
ueberlaesst)

Schau mal in die Manpage von nfs(5).

Es gruesst
Peter


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