[linux-l] [OT] Wenn Kultur-Dinosauria über das Web schreiben...
Olaf Radicke
olaf_rad at gmx.de
Do Feb 14 11:23:12 CET 2008
...Hatte ich mir gedacht, als ich das her, anlässlich der Kehrtwende von
Brockhaus las...
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,535210,00.html
...Da fiel mir folgendes auf:
1.) "Wir können den Wissensstand einer Epoche nicht mehr nachvollziehen" (Die
Welt) - Nun dem Mann ist offenbar rechts oben der Link "Versionen/Autoren"
noch nicht aufgefallen. Statt dessen schlägt er vor: "Die Lösung könnte sein,
dass der gesamte Datenbestand eines Online-Nachschlagewerks regelmäßig zu
einem bestimmten Zeitpunkt gespeichert wird."
2.) Weiter unten hofft ein Autor (Frankfurter Rundschau) das durch die
Online-Version des Brockhaus "... auch wieder Sicherheit und Zuverlässigkeit
in den Datenstrom einkehrt." O-Ha! Wenn der "Online-Brockhaus" so umgesetzt
wird, wie angekündigt, also mit nur internen Links, ist das Projekt tot,
bevor es geboren wart. Über die Fehler-Quote von Brockhaus haben andere schon
geschrieben. Es ist nur eine angenommene Zuverlässigkeit, die in der realen
Welt nicht bestehen wird.
3.) In der Süddeutsche Zeitung macht der Autor sich sorgen, das er zufiel
Informationen bekommen könnte, die in seiner kleinen spießigen Welt garnicht
alle hineinpassen. Er trauert also schon um sein konservatives insich
abgeschlossenes Weltbild.
Wundert mich aber alles aber nicht wirklich. Ich habe z.B. in mühevoller
Arbeit, eine funktionierende Lizenz-freie IT-Infrastruktur mit CRM in einem
kleinen Verein aufgebaut. Wenn sie das eine Firma hätten lassen machen,
hätten sie mehrere tausend Euro hin blettern können. Es gab nur ein winziges
kleines Problem das ich übersehen hat. Ein kleines Detail an das ich nicht
gedacht hatte: Es hätte die Bereitschaft der Anwender bedurft, etwas lernen
zu wollen. Leider kann man den Bereich im Gehirn von Mitarbeiter der für die
IT zuständig ist, noch nicht Flashen.
Und so benutzen sie weiterhin den PC als elektrische Schreibmaschine und
kleben überalle Zettel hin, drucken sich E-Mails aus, die sie sich
gegenseitig in Fächer legen. Schreiben Adressen für Serienbriefe von
ausgedruckten Papierlisten (exel-Tabellen) ab. Drucken Internetseiten aus und
heften sie in Ordnern ab.... Dem nächst werden mehrere hundert Euro für
Lizenzen ausgegeben, weil ein Kooperationspartner Exel-Tabellen mit Makros
verschickt, die mit OOo nicht funktioniere.
Gruß
Olaf
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