[linux-l] Nutzt jemand Git?

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Di Mai 5 09:52:28 CEST 2009


Marian Rudzynski <mr at impaled.org> schrieb:
> und ich zentralisierte Repositories 
> lieber mag - allein schon um alleinige Zugriffskontrolle zu haben.

Dieses Argument verstehe ich nicht. Gerade bei Subversion hast
du _nicht_ die alleinige Zugriffskontrolle, sondern jeder kann
jederzeit irgendwas hinein committen. Beim einem DVCS hast du
(als Integrator / Maintainer) hingegen die Möglichkeit, gezielt
nur von bestimmten Entwicklern zu von dir festgelegten Zeiten
die Änderungen einzupflegen.

(Ich nehme hierbei folgendes Standard-Szenario an: Du bist
Integrator, du "pull"st von allen. Alle anderen "pull"en
ausschließlich von dir.)

> Git ist ideal fuer dezentralisierte Entwicklerteams von grossen 
> Projekten (viele, nicht grosse Files ..fuer grosse Files dann doch 
> lieber Subversion)

Ich habe ein Repository mit >2000 Dateien, von denen etliche
einige MB groß sind und Binärdaten enthalten (OpenOffice-Dokumente,
Bilder, etc.)

Früher war es Subversion, das war etwas nervig, aber einigermaßen
flink. Ich wollte es dann auf ein DVCS umstellen und dabei gleich
Git ausprobieren. Zu dem Zeitpunkt war das Repository übrigens
nur 60 MB groß. Das Teil war extrem langsam, ein Commit oder Pull
dauerte ewig.

Dann bin ich zu Mercurial gewechselt, das hatte keine Probleme
damit. Es war so schnell wie Subversion (vielleicht sogar schneller)
und auf jeden Fall viel flexibler. Auch heute, wo es ca. 340 MB groß
ist, gibt es absolut keine Performance-Probleme irgendeiner Art.

Dein Argument spricht also gegen Git, aber nicht gegen DVCS im
Allgemeinen.

In deinem konkreten Szenario würde ich sogar vermuten, dass Mercurial
in fast jeder Hinsicht besser geeignet ist als Subversion.

> Git ist sehr viel komplizierter zu verwenden als Subversion. Deshalb 
> findest du auch millionen von "hier ist meine .profile mit 40 git 
> aliasen"-Blogposts fuer den unwissenden Mac User, der gerne jede Zeile 
> die er eingeben soll komplett vorgekaut vorfindet.

Auch das spricht gegen Git, aber nicht z.B. gegen Mercurial
oder Darcs.

(... wobei Darcs nur bei Projekten mit kleinen Dateien und sehr
wenig größeren Dateien eingesetzt werden sollte.)

> Aber mit wenigen Handgriffen kannst du Git vor allem ohne zentralen 
> Server verwenden, was es sehr viel "Einsteigerfreundlicher" macht.

Full ACK.

> Wenn du Git einfach mal ausprobieren moechtest kannst du dir einen 
> Account auf Github.com erstellen und ein beliebiges Projekt forken um 
> damit rum zu spielen.

Oder gehe in dein lokales Arbeitsverzeichnis und mache ein "git init".
;-)

Gut, dann hat man keine älteren Changesets und Branches, in denen
man herumstöbern kann, aber dafür hat man sofort ein sauberes,
leeres Repository, in dem man die ersten Schritte üben kannst.


Gruß,

    Volker

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Volker Grabsch
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